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43 Jahre bei der Haspa für die Menschen in Lohbrügge

Blonde Frau sitzt auf einer roten Bank auf der in weißer Schrift "Meine Bank" steht. Haspa

43 Jahre bei einem Unternehmen zu arbeiten, ist heutzutage schon etwas Besonderes. Monika Reimers schaffte es sogar, 43 Jahre bei einem großen Unternehmen mit vielen Filialen am gleichen Standort zu bleiben – bei der Haspa am Lohbrügger Markt 2a. Doch Ende September ist Schluss: Dann geht sie in den wohlverdienten Ruhestand. Aber natürlich nicht, ohne sich vorher von zahlreichen Menschen zu verabschieden, die sie lange begleitet haben.

Manchmal ist bei ihr herauszuhören, dass Monika Reimers eine gebürtige Bayerin ist. 1960 erblickte sie in der Nähe von Passau das Licht der Welt, wo sie auch aufwuchs. 1975 begann sie eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau in einem großen Kaufhaus. Später wechselte sie als Quereinsteigerin zur örtlichen Sparkasse. Der Liebe wegen zog es sie bald in den Norden und so schrieb sie eine Initiativbewerbung an die Hamburger Sparkasse. Dort wurde sie mit offenen Armen empfangen. Im April 1981 startete sie bei der Haspa am Lohbrügger Markt.

Spaß am Umgang mit Menschen

„Ich habe schon immer Spaß am Umgang mit Menschen gehabt“, sagt sie. Deshalb sei der Einsatz im Kundenservice für sie der ideale Arbeitsplatz – bis heute. „‘Weil es um mehr als Geld geht‘ ist für uns ein tägliches Motto, Ansporn und Verpflichtung zugleich. Das bestätigen uns auch immer wieder Kundinnen und Kunden. Ich habe selbst viele erlebt, deren Eltern bei der Haspa waren, sie selbst nicht. Durch Gespräche, um Dinge für ihre Eltern zu regeln, haben sie uns kennengelernt und sagen heute selbst ‚Meine Bank heißt Haspa‘. Es macht mich stolz, dass wir Menschen helfen und sie begeistern“, betont sie. „Deshalb arbeite ich wirklich gern hier.“

Natürlich hat sich im Laufe der Jahrzehnte vieles verändert. „Früher gab es keine Computer. Morgens wurden als Erstes Unmengen von Kontoauszügen sortiert und auf Fächer verteilt. Damals hatten wir hier auch noch einen speziellen Geschäftsgiroschalter, wo die Gewerbetreibenden ihre Überweisungen machten, Geld holten oder einzahlten“, erinnert sie sich. Erst ein paar Jahre später wurden die ersten Kontoauszugsdrucker und danach Geldautomaten eingeführt. „Das kann sich kaum noch jemand vorstellen. Die Entwicklungsschritte der Technik sind ja mit der Zeit immer schneller geworden. Heute ist es doch für den Großteil der Kundschaft normal, Online-Banking zu machen oder mal eben per Smartphone Geld zu überweisen. Bezahlt wird kontaktlos mit der Karte und selbst wer mit seiner Uhr bezahlt, erntet keine irritierten Blicke mehr“, sagt sie schmunzelnd.

Sie kennt zum Teil vier Generationen ihrer Kundschaft

Sie kenne viele Kundinnen und Kunden, von manchen Familien vier Generationen. „Durch den direkten und langjährigen Kontakt gibt es eine besondere Beziehung zu vielen Menschen. Denn ich bekomme ja viele Entwicklungen mit – positive und negative. Dieses menschliche Miteinander gibt es bei anderen Banken so nicht, schon gar nicht bei denen, die noch nicht einmal Filialen haben“, betont sie. Auch manche Freundschaft ist entstanden: „Meine beste Freundin habe ich bei der Arbeit in der Filiale kennengelernt. Sobald ich in Rente gegangen bin, fliegen wir gemeinsam nach Singapur und Malaysia. Aber vorher geht es noch aufs Oktoberfest nach München – wie jedes Jahr.“ Reisen ist ihre Leidenschaft, wobei die Fernreise eine Ausnahme ist. Sie hat Spaß beim Wandern und tut dies gern z. B. in Südfrankreich und Südtirol.

43 Jahre bei der Haspa: Bild zeigt die Haspa-Filiale am Lohbrügger Markt sowie einen grünen Lorbeerkrank und die Aufschrift "43 Jahre am Lohbrügger Markt"
Foto: Torsten Borchers

Veränderungen bei der Haspa und im Stadtteil

Die Entwicklung bzw. Veränderung Lohbrügges hat sie hautnah miterlebt. „Früher gab es hier noch Wiesen und vor der Filiale fuhren Autos. Die Fußgängerzone kam erst später“, erinnert sie sich. Die Arbeit in der Filiale und die Kundschaft ist mit dem Stadtteil gewachsen. Das „menschliche Banking“ der Haspa begleitete durch die Zeit. Die Einführung des Mehrwert-Kontos HaspaJoker, das gerade sein 25-jähriges Jubiläum feiert, Mauerfall und Wiedervereinigung mit vielen neuen Kund:innen, die Umstellung von D-Mark auf Euro, die schwierige Zeit der Corona-Krise, verhinderte Betrugsversuche durch den „Enkeltrick“ . . . Reimers hat vieles erlebt und begleitet. Woran erinnert sie sich persönlich am liebsten? „Unsere Feier zum 195. Haspa-Geburtstag am Fischmarkt war sehr schön. Und dass ich das Finale der Champions League 2009 in Rom sehen durfte – FC Barcelona gegen Manchester United“, erinnert sie sich mit glänzenden Augen. „Ich bin quasi auf dem Sportplatz aufgewachsen. Mein Bruder ist Co-Trainer der U17 beim DFB“, berichtet sie und outet sich als Fan des FC Bayern München.

Ein Foto aus den 1990er Jahren: Eine blonde Frau sitzt an einem Bankschalter. Neben Ihr sind Fächer mit Karteikarten und Papieren.
Monika Reimers in den 1990er Jahren. Archiv-Foto: Haspa

Nach 43 Jahren: Rückkehr nach Bayern

Dem Verein wird sie vom nächsten Jahr an wieder örtlich näher sein: Sie wird sowohl Lohbrügge als auch ihren Wohnort Stove (Kreis Harburg) verlassen und nach Bayern zurückkehren. „Ich möchte näher bei meiner Familie sein, werde aber auch künftig die Freundschaften hier im Norden pflegen. So wie ich mehr als 40 Jahre lang nach Bayern in den Urlaub sowie zu Besuchen gefahren bin, werde ich das künftig umgekehrt halten“, sagt sie. Bis dahin wird sie aber auf jeden Fall noch ein paar Tage auf Sylt verbringen.

Abschied von Weggefährt:innen

Am Donnerstag, 12. September 2024, verabschiedet sie sich von langjährigen Kundinnen und Kunden, einen Tag später von internen Weggefährten. „Wir machen hier einen ‚Tag der offenen Tür‘, damit die vielen Menschen, die sie über die Zeit begleitet hat, Tschüss sagen können“, erklärt Filialdirektor Christian Reineke. Er hätte die Kollegin gern noch etwas länger behalten, die so etwas wie „die gute Seele der Filiale“ sei. „Sie ist offen, freundlich, hilfsbereit, sehr kompetent und steckt mit guter Laune an. Wir werden Sie wirklich vermissen“, betont er und freut sich darauf, wenn sie bei einem ihrer künftigen Hamburg-Besuche auch mal in ihrer alten Wirkungsstätte vorbeischaut.