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Der richtige Umgang mit Taschengeld für Kinder: Sparen und Ausgeben will gelernt sein!

Junge liegt auf seinem Bett und zählt Taschengeld S-Com

Startet die Finanzbildung im Elternhaus, kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld bereits frühzeitig gelernt werden. Je nach Höhe des Taschengelds können Kids sich die ersten kleinen Träume erfüllen: Dass Kinder Taschengeld bekommen ist wichtig – wir verraten dir, wie viel angemessen ist und was es zu beachten gibt.

Umgang mit Geld lernen: Warum Taschengeld für Kinder wichtig ist

Für kleine Kinder ist es der Kaufladen, für etwas größere die Runde Monopoly: Der spielerische Umgang mit Geld macht Kindern Spaß und ist darüber hinaus auch noch ein wertvolles Learning. Kein Wunder, können sie so doch den Erwachsenen nacheifern. Jedoch sollten die Kids nicht nur lernen, mit fiktivem Geld umzugehen, sondern auch mit echtem – und das geht gar nicht früh genug.

Ab wann ist es sinnvoll, Kindern ein erstes Taschengeld zu geben?

Laut Expert:innen ist es bereits ab dem 4. Lebensjahr ratsam, mit der Auszahlung von kleinen Taschengeldbeträgen zu beginnen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten, wie wir dir im Folgenden näher erläutern möchten.

Taschengeldtabelle: Wie viel Taschengeld in welchem Alter angemessen ist

Alle 4 Jahre gibt das Deutsche Jugendinstitut (DJI) Empfehlungen, wie viel Taschengeld in welchem Alter angesichts wirtschaftlicher Entwicklungen angemessen ist, zuletzt im Jahr 2024. Die aktuelle Empfehlung lautet: Kinder unter 6 Jahren sollten maximal 1 bis 2 € Taschengeld pro Woche bekommen, bei 9-Jährigen können es bereits 3,50 bis 4 € pro Woche sein.

Die Geldbeträge wöchentlich auszuzahlen wird damit begründet, dass den Kleinen im Grundschulalter noch die Weitsicht fehlt, um mit dem zur Verfügung gestellten Geld zu planen und zu haushalten. Kinder lernen auf diese Weise altersgerecht.

Folgend einmal die vollständige Tabelle des DJI für die unter 6- bis 9-Jährigen:

  • Unter 6-Jährige: 1 bis 2 € pro Woche
  • 6-Jährige: 2 bis 2,50 € pro Woche
  • 7-Jährige: 2,50 bis 3 € pro Woche
  • 8-Jährige: 3 bis 3,50 € pro Woche
  • 9-Jährige: 3,50 bis 4 € pro Woche
Taschengeld: Ein Opa füttert mit seinen Enkeln ein Sparschwein
Foto: Mito Images / Image Source

Zudem ermöglichen die kleinen Beträge den Eltern, gelassen mit Fehlentscheidungen der Kids umzugehen – denn wichtig ist es auch, dem Kind einen vollkommen freien Umgang mit dem zur Verfügung gestellten Geld zu gewähren und Kaufentscheidungen nicht zu kritisieren. 

DJI Empfehlung: Wie viel Taschengeld ältere Kinder bekommen sollten

Ein monatliches Taschengeld ist für Kindern ab 10 Jahren sinnvoll. Sie sollen lernen, ihre Ausgaben zu planen und auch kleinere Summen für große Wünsche vom Skateboard bis zur Spielekonsole zurückzulegen. Das DJI gab dabei 2024 folgende Empfehlungen als Richtwert, die aufgrund der steigenden Inflation allerdings Spielraum nach oben bieten:

  • 10-Jährige: 20 bis 22,50 € pro Monat
  • 11-Jährige: 22,50 bis 25 € pro Monat
  • 12-Jährige: 25 bis 27,50 € pro Monat
  • 13-Jährige: 27,50 bis 30 € pro Monat
  • 14-Jährige: 30 bis 40 € pro Monat
  • 15-Jährige: 40 bis 50 € pro Monat
  • 16-Jährige: 50 bis 60 € pro Monat*
  • 17-Jährige: 60 bis 70 € pro Monat*
  • 18-Jährige und Ältere: 70 bis 75 € pro Monat*

*Das gilt für Jugendliche ab 16 Jahren, die wirtschaftlich ganz von den Eltern abhängig sind, wie z. B. Schüler:innen, die kein eigenes Geld verdienen.

Finanzbildung digital: Ein eigenes Konto für besseren Umgang mit Geld

Sollen Kinder den richtigen Umgang mit Geld lernen, ist eine Sache zudem unerlässlich: ein eigenes Konto. Ein Girokonto für Kids ermöglichen nicht nur das Verfügen über Beiträge im Taschengeldumfang, sondern locken oft auch mit besonderen Zinsen. Schau dir hier zum Beispiel mal das MäuseKonto der Haspa für Kinder und Jugendliche an. Damit wird das Sparen auf große Wünsche noch einfacher! Gleichzeitig ist es hier auch möglich, das Taschengeld zu überweisen.

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Mit dem Haspa MäuseKonto lernen Kids den verantwortungsvollen Umgang mit dem ersten Geld. Großzügige Zinsen helfen dabei, kleine Schätze anzuhäufen!

Auszahlung des Taschengeldes: Das gibt es sonst zu beachten

Wie viel Taschengeld Kinder erhalten beziehungsweise bekommen sollten, hängt aber nicht nur vom Alter, sondern auch von ihrem Wohnort ab. So steht ihnen in wohlhabenden, aber eben auch teuren Großstädten wie Hamburg meist mehr Geld zur Verfügung als in ländlich geprägten Orten – dafür müssen sie aber meist auch etwas mehr in Kinobesuch und Co. investieren. Wichtig ist es, dem Kind gegenüber transparent zu sein und offen über die Höhe des Taschengeldes und die Gründe dafür zu reden – das schließt auch Offenheit über die finanzielle Situation der Familie ein. 

Bereits 2014 zeigte das LBS-Trendbarometer, dass in der Höhe des Taschengeldes innerhalb einer Altersgruppe keinesfalls ein roter Faden zu erkennen ist: Im Mittel erhielten Kids zwischen 9 und 14 Jahren zwar rund 18 € monatlich – einige von ihnen jedoch nur 5 €, während andere ganze 70 € zur Verfügung hatten. Um Frust und Unverständnis zu vermeiden, ist der alte Spruch „Über Geld spricht man nicht“ bei einer erzieherischen Maßnahme wie dem Taschengeld also fehl am Platz.

Ferner soll das Taschengeld eine fixe Sache sein. Das heißt: Eltern sollten von ihren Kindern nicht an die Auszahlung erinnert werden müssen und das Taschengeld darf an keinerlei Bedingungen geknüpft sein. Bei Fehlverhalten das Taschengeld zu streichen ist eine ebenso unpraktikable Maßnahme wie eine Erhöhung zur Belohnung, beispielsweise beim Erledigen von Hausarbeit. Diese Kontinuität ist Expert:innen zufolge wichtiger als der Betrag selbst.

Wichtig ist, eigene Entscheidungen zu treffen: Was muss alles vom Taschengeld bezahlt werden?

Wird Taschengeld gezahlt, ist eines besonders wichtig: Das Geld ist dazu da, dass das Kind sich davon eigene Wünsche erfüllen kann – seien es Süßigkeiten, Zeitschriften oder größere Anschaffungen, auf die gespart werden muss. Laut Kinder-Medien-Studie, auf die sich Statista beruft, gaben 2018 rund 68 % der 4- bis 13-Jährigen in Deutschland, die Taschengeld erhielten, an, ihr Geld für Süßigkeiten, Kekse und Kaugummi auszugeben. Gefolgt von Zeitschriften, Magazinen und Comics. Für Spielzeug wurde das Taschengeld nur bei etwa 17 % ausgegeben.

Natürlich kann es auch mal ein besonderes Kleidungsstück sein – generell gilt aber: Kleidung ist nicht vom Taschengeld zu zahlen, genauso wenig wie Schulmaterial oder das Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel.

Diese Ausgaben zählen zum sogenannten Budgetgeld. Auch für dessen Höhe gibt das DJI eine Empfehlung: mindestens 110 €, höchstens 180 €. Diese Zahlen setzen sich aus mehreren verschiedenen Kostenpunkten zusammen, wie etwa Kleidung und Schuhe, Essen außer Haus, öffentlicher Nahverkehr, Telefon oder Handy, Schulmaterial sowie Verbrauchsgüter zur Körperpflege. Das Zurverfügungstellen dieses Betrags zur eigenen Verwaltung ist für ältere Kinder ebenfalls denkbar; es kann aber auch in der Hand der Erziehungsberechtigten bleiben.

Gesetzliche Regelungen zum Taschengeld

Gesetzlich geregelt ist der Anspruch auf Taschengeld generell nicht. Ob und wie viel Taschengeld den Kids zur Verfügung gestellt wird, liegt ganz allein im Ermessen der Erziehungsberechtigten. Allerdings gibt es im Bundesgesetzbuch einen sogenannten „Taschengeldparagraphen“. Dieser regelt jedoch nicht Auszahlung und Anspruch auf Taschengeld, sondern die Geschäftsfähigkeit von Minderjährigen. 

So können Kinder und Jugendliche ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters oder der gesetzlichen Vertreterin zwar eigentlich keine wirksamen Kaufverträge abschließen – der Taschengeldparagraph legt jedoch fest, dass das Tätigen kleiner Käufe mit durch die Erziehungsberechtigten zur Verfügung gestellten Mitteln gültig ist.

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