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Wohnen in Hamburg-Harburg: So schön ist der Süden

Hamburg Harburg Rathaus Pixabay/PublicDomainPictures

Eigentlich unterscheidet sich Harburg von Hamburg ja nur in einem winzigen Buchstaben. Dabei ist das Viertel südlich der Elbe ganz anders als der Rest von Hamburg – und auch für Wohnungssuchende interessant

“Im Süden von der Elbe, da ist das Leben nicht dasselbe”, rappten die Beginner bereits vor 20 Jahren. Und das trifft auch heute noch zu – in vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel ist günstiger Wohnraum eigentlich nicht gerade ein Attribut, das auf Hamburg zutrifft. In Hamburg-Harburg gibt es ihn aber tatsächlich noch: Hier findest du überdurchschnittlich viele erschwingliche Wohnungen, deutlich unter den durchschnittlichen Hamburger Quadratmeterpreisen. Das gilt nicht nur für Mieten – auch eine eigene Immobilie in Harburg ist für viele Einkommensgruppen noch greifbar. 

Noch preiswerter wird es, wenn der Suchradius ins Harburger Umland erweitert wird: Marmstorf, Sinstorf, Neugraben-Fischbek und Co zählen nämlich zu den Stadtteilen mit den niedrigsten Mieten in ganz Hamburg. Aber Harburg ist eben auch eine Arbeitergegend: Hier geht es etwas rauer zu als nördlich der Elbe – dafür ist der Stadtteil aber sehr authentisch. Das kann man auch im Buch „Königin der bunten Tüte“ von Linda Zervakis nachlesen: Die Moderatorin und ehemalige “Tagesschau”-Sprecherin wuchs in Harburg auf und half bereits früh im elterlichen Kiosk aus. Auch Autor Heinz Strunk wuchs unweit von Harburg, in einer Reihenhaussiedlung in Langenbek, auf. Auch seine schrulligen Charaktere tragen den Harburger Stempel.

Infrastruktur in Hamburg-Harburg

Wo Hamburg mit der HafenCity und Bauten wie der Elphi oder dem Marco-Polo-Tower ein modernes Image pflegt, geht es in Harburg teilweise deutlich gemütlicher zu. Wusstest du, dass es hier sogar eine eigene Altstadt gibt? Im Bereich rund um die wunderschöne Lämmertwiete flanierst du über Kopfsteinflaster an urigen Pubs vorbei – und vergisst dabei, dass du eigentlich in einer Millionenstadt lebst. Harburg mag zwar keiner der beliebtesten Hamburger Stadtteile sein, kann aber dennoch auch modern und urban: Fernab der Hamburger Szeneviertel wird im Harburger Binnenhafen eines der größten Entwicklungsprojekte der Stadt verwirklicht. Mit Blick auf Hafenbecken und Kanäle entstehen moderne Top-Immobilien für Wohnen und Gewerbe, die der HafenCity in nichts nachstehen – außer in den Preisen natürlich.

Hamburg-Harburg: Binnenhafen
Pixabay/lavendel123

Mit dem Phoenix Center verfügt Harburg sogar über eine eigene Mall für seine Einwohner:innen. Mit einer Auswahl von rund 110 Geschäften lässt das Einkaufszentrum dabei nur wenige Wünsche offen. Seinen schlechten Ruf konnte das angrenzende Phoenix Viertel rund um die alte Gummiwarenfabrik bisher weder durch das florierende Einkaufszentrum noch durch eine Sanierung und Aufwertung des Quartiers loswerden – dabei wohnen viele der fast 10.000 Bewohner gerne hier. Dafür zieht die Technische Universität Hamburg auch immer mehr junge Menschen nach Harburg, die nicht nur ein wenig studentisches Flair mitbringen, sondern auch der steigenden Überalterung der Harburger Bevölkerung entgegenwirken.

Verkehrsanbindung von Hamburg-Harburg

Wo der gemeine Hamburger sich erst zum Hauptbahnhof begeben muss, um das Weite zu suchen, haben es die Harburger:innen viel einfacher. Schließlich punktet Harburg mit einem eigenen Fernbahnhof, der Reisenden den Stress und Trubel des Hamburger Hauptbahnhofs erspart. Von diesem sowie der Station Harburg Rathaus bringt die S-Bahn Pendler in die City. Mit gelegentlichen Zugausfällen müssen sich Harburger:innen dabei jedoch arrangieren – aber Besserung ist durch geplante Digitalisierung und eine engere Taktung der Züge in Sicht.

Wie auch Hamburg-Wihelmsburg oder Hamburg-Ottensen verfügt der Stadtteil über ein gut ausgebautes Netz an Bussen, welches dich stets sicher ans Ziel bringt. Wer mit dem Auto unterwegs ist, gelangt auf der Bundesstraße 75 über die Alte Harburger Elbbrücke nicht nur schnell in die Hamburger City, sondern über die Autobahnen 1 und 7 auch fix in alle Himmelsrichtungen raus aus Hamburg.

Kultur und Freizeit in Hamburg-Harburg

Grün ist Hamburg ohne jeden Zweifel – trotzdem erwecken Planten un Blomen oder der Stadtpark mit seinen ordentlichen Wegen und akkurat beschnittenen Hecken nicht den Anschein wilder Natur. Ganz anders die Fischbeker Heide in Harburg: knorrige Stämme, sandige Hügel und wilde Heide, soweit der Blick reicht. Bergpanoramen gehören eigentlich nicht gerade zu den Attributen, mit denen die Hansestadt punkten kann. Doch Harburg verfügt über ein eigenes Gebirge: Die Rede ist natürlich von den Harburger Bergen am südlichen Rand von Hamburg, die in die Schwarzen Berge übergehen. In den Harburger Bergen findest du übrigens auch den offiziell höchsten „Berg“ Hamburgs: den Hasselbrack mit 116,2 Metern über Normalnull. 

Weißer Altbau in Hamburg

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Und wer bei dem Namen gerade schon aufgehorcht hat: Der Wildpark Schwarze Berge mit freilaufenden, zutraulichen Hängebauchschweinen und Rehen sowie einer Vielzahl weiterer Tiere ist von Harburg aus schnell erreicht – das freut nicht nur die Kids. Doch Harburg ist nicht nur im Umland, sondern auch im Herzen grün: Rund um den Außenmühlenteich lädt der Harburger Stadtpark zu langen Spaziergängen ein; auch Picknicken und Tretbootfahren kannst du hier wunderbar – und mit etwas Glück und Geduld lassen sich hier vielleicht sogar die Eichhörnchen von dir füttern. Außerdem finden sich an vielen Ecken auch schöne Cafés in Harburg, bei denen du mal vorbeischauen solltest!

Ein echtes Highlight für Wasserratten und Wellness-Begeisterte bietet Harburg mit der Schwimm- und Saunalandschaft des Freizeitbades MidSommerland, einem der schönsten Schwimmbäder in Hamburg. Es klingt nicht nur skandinavisch, sondern sieht auch genauso aus: Idyllisch am Harburger Außenmühlenteich gelegen, lässt der Holzbau im reduzierten Design echtes Schweden-Feeling aufkommen.  Wenn du dich auf der Terrasse der Sauna ausruhst, kannst du vom Liegestuhl aus einen herrlichen Blick über den See genießen. Das ist ebenso entspannend wie erfrischend!

Aber Harburg kann nicht nur Entspannung, sondern auch Kultur: In den einstigen Fabrikhallen des Gummiwarenherstellers Phoenix kannst du seit 2011 in der Sammlung Falckenberg deutsche und amerikanische Gegenwartskunst bewundern. Der ehrenamtlich geführte Club Stellwerk im Harburger Bahnhofsgebäude ist nicht nur bekannt für Live-Musik, sondern auch für auch Party-Nächte, Poetry-Slams und Kino-Events.

Hamburg-Harburg in Zahlen

  • Einwohner:innen: 27.957, davon 54,2 % männlich und 45,8 % weiblich
  • Durchschnittsalter: 36,9 Jahre (Hamburger Durchschnitt: 42,3 Jahre)
  • Einpersonenhaushalte: 61,0 % (Hamburger Durchschnitt: 54,8 %)
  • Haushalte mit Kindern: 15,8 % (Hamburger Durchschnitt: 18 %)

Stand: 31.12.2022