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Kinder, Jugendliche und Finanzen
Zum Planen des Familienbudgets zählt u.a. auch das Budgetgeld. Dieses ist neben dem regelmäßigen Taschengeld eine Möglichkeit, die finanzielle Eigenständigkeit von Jugendlichen zu schulen. Schauen wir zunächst einmal auf die neuesten Umfrageergebnisse des Vermögensbarometers 2023 – der jährlichen Umfrage des Sparkassenverbands in Bezug auf die finanzielle Lage der Bürger:innen – erfahren wir, dass nicht nur wir Hamburger:innen im Bundesvergleich am zuversichtlichsten gestimmt sind. Sondern gerade die jüngeren Befragten sehen in Bezug auf ihre Finanzen optimistisch in die Zukunft. So erwarten 42 % der 14- bis 29-jährigen eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation.
Stellt sich die Frage, ab wann dein Kind den richtigen Umgang mit Finanzen selbst lernen sollte? Erste Berührungspunkte mit einem eigenen Budget erhalten Kinder oftmals mit ihrem Taschengeld. Taschengeld-Empfehlungen und wie hoch dieses laut Deutschem Jugendinstitut (DJI) ausfallen sollte, haben wir dir in einer Taschengeldtabelle im entsprechenden Artikel über Taschengeld vorgestellt. Doch was hat es nun mit dem sogenannten Budgetgeld auf sich?
Budgetgeld vs. Taschengeld: Das sind die Unterschiede
Im Gegensatz zum Taschengeld handelt es sich bei Budgetgeld um eine regelmäßig ausgezahlte Summe, die jedoch zweckgebunden ist.
Taschengeld wird zwar ebenfalls in der Regel regelmäßig von den Eltern an ihre Kinder ausgezahlt, doch ist dieses im Gegensatz zum Budgetgeld nicht zweckgebunden. Es steht ihnen jederzeit zur freien Verfügung und soll den Kindern ermöglichen, erste Erfahrungen mit Geld zu sammeln und den richtigen Umgang damit zu lernen. Sie können über ihr Taschengeld frei verfügen, sei es für Süßigkeiten, Spielzeug oder andere frei wählbare Dingen.
Das Budgetgeld wird Jugendlichen zusätzlich zum Taschengeld ausgezahlt und ist für zuvor vereinbarte Ausgaben vorgesehen. Klare Regeln, für welche Dinge das zusätzliche Geld genutzt wird, sind dabei wichtig und im Vorfeld abzusprechen.
Diese Ausgaben könnten beispielsweise sein:
- Kleidung
- Handy & Internet
- Essen mit Freund:innen außer Haus
- Materialien für die Schule
- Kosmetik- & Pflegeprodukte
Möchte dein Kind beispielsweise die neuesten Markenschuhe kaufen, liegt es in seiner eigenen Verantwortung, wie viel Geld es dafür ausgeben kann (oder will), denn auch andere notwendige Kleidung muss es selbstständig mit seinem Budgetgeld bezahlen. Damit verbunden ist die Eigenverantwortung, wofür das Geld am Ende genutzt wird, welche Dinge wirklich wichtig sind und benötigt werden und was anschließend mit dem Restgeld gemacht werden kann. Auch das Sparen für kostspieligere Anschaffungen kann dadurch geübt werden.
Tipp: Ab wann Kinder Budgetgeld erhalten sollten
Früh übt sich! Es wird empfohlen, dass Kinder ab einem Alter von etwa 14 Jahren Budgetgeld zusätzlich zu ihrem regelmäßigen Taschengeld erhalten sollten. In diesem Alter sind sie oft schon in der Lage, Verantwortung für ihr eigenes Geld zu übernehmen und einen vernünftigen Umgang damit zu lernen.
Verantwortungsvoller Umgang: Wie können Kinder lernen, mit Geld umzugehen?
Der richtige Umgang mit Geld ist eine wichtige Fähigkeit, die Kinder bereits frühzeitig lernen sollten. So kann es durchaus sinnvoll sein, dass Jugendliche einen eigenen Budgetplan erstellen und ihre Ausgaben sorgfältig planen. Um vertraut mit dem Konzept zu werden, sollten die Eltern oder Bezugspersonen das Thema Taschen- und Budgetgeld besprechen und offen über Finanzen reden, Tipps geben und helfen, wo es sinnvoll ist. Wichtig dabei: Dein Kind sollte dennoch nach eigenem Ermessen über seine Ausgaben entscheiden dürfen. Bekanntlich lernt man ja auch am besten aus Fehlern. Diese können im Jugendalter ohne größere Risiken gemacht werden – denn zur Not bilden die Eltern hier ein Sicherheitsnetz und können diplomatisch über Probleme bei der Finanzverwaltung sprechen.
Generell gilt: Eltern können ihre Kinder dabei unterstützen, den richtigen Umgang mit Geld zu lernen, indem sie mit ihnen über Finanzen sprechen und ihnen praktische Beispiele geben. So können sie etwa gemeinsam ein Haushaltsbuch führen oder überlegen, wie und wofür man Geld sinnvoll sparen kann.
Die Höhe des Budgetgeldes: Welche Beträge sollten für welchen Zweck ausgegeben werden?
Es ist wichtig, dass dein Nachwuchs lernt, wie er seine finanziellen Ressourcen effektiv nutzen kann. Dazu gehört auch, Geld für unterschiedliche Zwecke wie z. B. In-App-Käufe, Freizeitaktivitäten, Online-Käufe, Kleidung oder Schulsachen einzuteilen. Jugendliche sollten lernen, Prioritäten zu setzen und die notwendigen Ausgaben von den weniger wichtigen zu unterscheiden.
Mögliche Beträge pro Monat als Orientierungswerte können sein:
- Kleidung ≈ 30 bis 50 €
- Handy & Internet ≈ 10 bis 20 €
- Essen mit Freund:innen außer Haus ≈ 20 bis 30 €
- Materialien für die Schule ≈ 5 bis 10 €
- Kosmetik- & Pflegeprodukte ≈ 5 bis 10 €
Wichtig zu bedenken: Natürlich hängt das konkrete Budget auch von der finanziellen Situation der Familie ab! Behalte zudem die Ausgaben deines Kindes im Auge – ganz ohne zu überwachen. So kannst du gegebenenfalls das Budgetgeld anpassen, wenn es nicht hinkommt. Eine offene Kommunikation ist hier entscheidend.
Der Weg zur finanziellen Eigenständigkeit durch Budgetgeld
Der Weg zur finanziellen Eigenständigkeit umfasst mehrere Aspekte, wie z. B. die richtige Budgetplanung und die Nutzung eines Girokontos. Denn der Lerneffekt kann dadurch verstärkt werden, dass das Budgetgeld monatlich oder wöchentlich überwiesen wird – ganz so wie es später auch im Berufsleben sein wird. Auf diese Weise lernen Kinder, wie sie ihre Ausgaben über einen bestimmten Zeitraum planen und kontrollieren können. Damit dein Kind den Unterschied zwischen Taschengeld und Budgetgeld besser verstehen kann, ist eine separate Auszahlung durchaus sinnvoll – jedoch nicht zwingend erforderlich.
Den Umgang mit Geld lernen: Das erste eigene Girokonto
Die Empfehlung von Expert:innen: Kinder sollten ab einem Alter von etwa 14 Jahren ein eigenes Girokonto erhalten. Ein Girokonto ermöglicht es den Jugendlichen, ihre Finanzen selbstständig zu verwalten und den Umgang mit Bankgeschäften zu lernen. Im gleichen Zusammenhang kann auch eine Prepaid-Kreditkarte denkbar sein – je nachdem, wie das Geld genutzt wird und nach individuellem Ermessen der Eltern.
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