Inhalte im Überblick
Dachdämmung verpflichtend? Das sind die gesetzlichen Bestimmungen
Über das Dach eines ungedämmten Hauses gehen durchschnittlich 20 bis 30 % der Wärme verloren. Das kann nicht nur deinem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt wehtun. Nicht ohne Grund regelt daher das Gebäudeenergiegesetz (GEG), wie die energetischen Anforderungen von Immobilien aussehen sollen.
Die neue Dämmung deines Daches läuft im GEG unter der Bauteilgruppe „Dachflächen sowie Decken und Wände gegen unbeheizte Dachräume“. In Wohngebäuden gilt hier ein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W / qm x K). Erwirbst du einen Altbau, baust einen Neubau oder entscheidest dich für eine Haussanierung deiner Bestandsbaus, hast du dich nach diesem Wert zu richten.
Der U-Wert ist hierbei eine Kennzahl für den Wärmeverlust eines Gebäudes. Je niedriger dieser ausfällt, desto weniger Wärme dringt durch das jeweilige Bauteil. Eine gute Dämmung verfügt demnach über einen möglichst niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten.
Dach richtig gedämmt: Welche Methoden es gibt
Ein gedämmtes Dach ist eine entscheidende und wichtige Maßnahme, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu steigern, Energiekosten zu senken und neuen Wohnraum zu schaffen. Eine gut durchdachte Dachdämmung ermöglicht nicht nur ein angenehmeres Raumklima, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit und Werterhaltung deines Gebäudes bei.
Es gibt verschiedene Methoden der Dachdämmung, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Im Folgenden erläutern wir dir die gängigsten Methoden näher:
Rauf aufs Dach! Die Aufsparrendämmung
Die Aufsparrendämmung erfolgt von außen, indem die Dämmmaterialien direkt auf den Dachsparren angebracht werden. Diese Methode eignet sich besonders gut bei Neubauten oder im Rahmen einer umfassenden Dachsanierung. Der Vorteil liegt in der optimalen Wärmedämmung, jedoch sind die Kosten aufgrund der notwendigen neuen Dacheindeckung in der Regel höher als bei den anderen Methoden – beispielsweise auch, da zusätzlich ein Gerüst am Haus angebracht werden muss.
Aufsparrendämmung Vorteile | Aufsparrendämmung Nachteile |
---|---|
Effiziente Wärmedämmung (im Sommer Wärmeschutz, im Winter Kälteschutz) | Höhere Kosten aufgrund notwendiger neuer Dacheindeckung & zusätzlicher Gerüstmontage |
Geeignet für Neubauten & Bestandsgebäude | Montage fällt aufwendiger aus |
Ersparnis an Heizkosten zwischen 20 und 30 % | Komplette Neueindeckung des Daches erforderlich |
Optimaler Schutz vor Wärmeverlust & erhöhter Lärm- /Schallschutz | Wahl des richtigen Dämmmaterials |
Sparren als optische Designelemente bleiben erhalten | Achtung! Auflagen zwischen GEG und BEG fallen unterschiedlich aus |
Mehr Platz im Dachgeschoss | |
BEG-Förderung möglich |
Zwischenräume dämmen: Die Zwischensparrendämmung
Die Zwischensparrendämmung ist eine gängige Methode, bei der die Dämmmaterialien zwischen den Sparren des Daches angebracht werden, um den Wärmeverlust der Gebäudes zu reduzieren. Diese Maßnahme eignet sich sowohl für Neubauten als auch für nachträgliche Dachdämmungen bei Bestandsgebäuden. Sie bietet eine effiziente Wärmedämmung, erfordert jedoch sorgfältige Planung, um mögliche Wärmebrücken zu vermeiden. Da die Dämmung in der Regel von innen angebracht wird, entfällt eine Abdeckung und anschließende Neueindeckung des Daches sowie eine zusätzliche Gerüstmontage. Dadurch fallen die Kosten im Schnitt geringer aus als bei der Aufsparrendämmung.
Zwischensparrendämmung Vorteile | Zwischensparrendämmung Nachteile |
---|---|
Effiziente Wärmedämmung (im Sommer Wärmeschutz, im Winter Kälteschutz) | Wohnraumeinbußen möglich |
Geeignet für Neubauten & Bestandsgebäude (sowohl von innen als auch von außen möglich) | Anfälliger für Wärmebrücken |
Heizkostenersparnis | Kosten fallen im Vergleich zur Untersparrendämmung höher aus |
Bei Dämmung von innen ist kein Gerüst erforderlich | Förderung nur möglich, wenn entsprechender U-Wert eingehalten wird |
Perfekte Ergänzung zur Untersparrendämmung | Achtung! Auflagen zwischen GEG und BEG fallen unterschiedlich aus |
Kosten geringer als bei der Aufsparrendämmung |
Von unten alles dicht: Die Untersparrendämmung
Bei der Untersparrendämmung erfolgt die Dämmung unterhalb der Sparren, was besonders in bestehenden Gebäuden zum Einsatz kommt. Diese Methode ermöglicht eine nachträgliche Dachdämmung ohne größere Eingriffe. Allerdings kann der Raumverlust durch die Dämmung unter den Sparren ein Nachteil sein. Gleichzeitig liegen die Dachsparren außerhalb der Dämmung, was sie anfällig für Wind und Wetter macht.
Untersparrendämmung Vorteile | Untersparrendämmung Nachteile |
---|---|
Im Vergleich zu anderen Methoden kostengünstig | Wohnraumeinbußen |
Geeignet für Altbauten | Nicht als alleinige Dämmmaßnahe geeignet (am besten in Kombination mit Zwischensparrendämmung) |
Heizkostenersparnis & verbesserter Wärmeschutz | Förderung nur möglich, wenn entsprechender U-Wert eingehalten wird |
Kein zusätzliches Gerüst erforderlich | Dachsparren sind anfälliger für Wind und Wetter |
Ergänzung zur Zwischensparrendämmung | Achtung! Auflagen zwischen GEG und BEG fallen unterschiedlich aus |
Die Gefahr von Wärmebrücken wird verringert |
Alternative zum Dach: Dämmung der obersten Geschossdecke
Wenn du dein Dach nicht dämmen möchtest, beispielsweise weil du den dortigen Raum nicht als Wohnraum nutzen willst oder dir die Investition als zu kostspielig erscheint, könnte die Dämmung der obersten Geschossdecke eine gute Alternative für dich bieten. Auch in Bezug auf Flachdächer handelt es sich hierbei um eine effektive Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz deiner Immobilie. Diese Dämmmethode schafft eine Trennung zwischen beheizten und unbeheizten Räumen.
Je nach persönlichen Vorlieben, Budget und Beschaffenheit deines Hauses bieten sich hier folgende 3 Möglichkeiten für dich an:
- Unterdeckendämmung
- Zwischendeckendämmung
- Aufdeckendämmung
Die Kosten für die Dämmung der obersten Geschossdecke belaufen sich im Schnitt auf etwa 15 bis 60 € pro Quadratmeter. Dabei solltest du dir die Frage stellen, ob dein Dachboden begehbar sein soll oder nicht und ob du Dämmplatten oder eine Einblasdämmung bevorzugst. Auch die Dämmung der Dachbodentreppe solltest du in diesem Fall bedenken. All diese Faktoren beeinflussen den konkreten Preis.
Kooperationsangebot zur Energieberatung
Die Haspa verhilft dir schneller zum Termin und obendrauf gibt es dank der Kooperation mit RENEWA 150 € Rabatt. Jetzt mehr erfahren!
Dachdämmung Kosten: Methode, Materialien & Montage
Bei den Kosten einer neuen Dachdämmung spielen sowohl die gewählte Methode (Auf-, Zwischen- oder Untersparrendämmung) eine Rolle als auch die verwendeten Dämmmaterialien, ob ein zusätzliches Gerüst benötigt wird und wie hoch der individuelle Aufwand für die Montage ausfällt – beispielsweise aufgrund von Dachfenstern.
Kosten der Aufsparrendämmung
Unter den verschiedenen Methoden der Dachdämmung zählt die Aufsparrendämmung zur besten Dachdämmung. Aufgrund ihrer Effektivität, ist sie jedoch auch mit den höchsten Kosten verbunden. Rechne hier durchschnittlich mit Preisen zwischen 150 und 250 € pro Quadratmeter Dachfläche. Bei einer Dachfläche von rund 100 Quadratmetern wären das ungefähre Gesamtkosten von 15.000 bis 25.000 €.
Insbesondere bei der Aufsparrendämmung ist eine Ab- und Neueindeckung des Daches erforderlich, da die Dämmung von außen aufgebracht wird. Handelt es sich bei der zu sanierenden Immobilie um einen Bestandsbau ist es notwenig ein Gerüst aufstellen zu lassen. Bei einem Neubau erübrigt sich dieser Schritt, da bereits ein Gerüst für den Bauprozess vorhanden ist. Die Kosten können je nach Region, Grundstücksbeschaffenheit und Fachunternehmen stark variieren. Informiere dich ebenfalls über die Mindeststandzeit und rechne hier mit durchschnittlich 10 € pro Quadratmeter bei gängigen Ein- oder Zweifamilienhäusern.
Preise für die Zwischensparrendämmung
Die Zwischensparrendämmung kann sowohl von außen als auch von innen erfolgen. Entscheidest du dich für die zweite Variante entfallen zusätzliche Gerüstkosten. Rechne hier im Schnitt mit etwa 60 bis 90 € pro Quadratmeter. Möchtest du eine Dachfläche von circa 100 Quadratmetern dämmen, würden sich durchschnittliche Preise zwischen 6.000 und 9.000 € ergeben.
Bedenke hier jedoch, dass sich aufgrund der Montage zwischen den Dachsparren leichter Wärmebrücken bilden können, was eine negative Auswirkung auf die Gesamteffizienz hätte. Um geforderte U-Werte einzuhalten empfiehlt sich oftmals eine Aufdopplung der Sparren, was widerum mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre oder die Ergänzung um eine Untersparrendämmung.
Die Untersparrendämmung und ihre Kostenpunkte
Bei der Untersparrendämmung handelt es sich um die kostengünstigste Variante, die unter den Dachsparren angebracht wird. Da so jedoch nur schwer der geforderte Mindest-Wärmedurchgangskoeffizient erreicht werden kann, dient die Untersparrendämmung lediglich der Ergänzung einer Zwischensparrendämmung.
Die Kosten belaufen sich hier im Schnitt auf etwa 40 bis 80 € pro Quadratmeter Dachfläche. Bei 100 Quadratmetern ergäben sich ungefähre Gesamtkosten von etwa 4.000 bis 8.000 €.
Da diese Methode ebenfalls von innen durchzuführen ist, entfallen zusätzliche Kosten für ein Gerüst.
Kosten für Dämmstoffe & weitere Materialien
Die Dämmkosten können je nach gewähltem Dämmstoff variieren. Wichtig ist eine gute Dämmwirkung, um die jeweils geforderten U-Werte einhalten zu können. In Anlehnung daran spielt die Dicke des gewählten Dämmmaterials eine wichtige Rolle. Willst du beispielsweise die Vorgabe der BEG von 0,14 W / qm x K erfüllen entspräche das etwa folgenden Materialstärken:
- ca. 12,5 cm PUR (Polyurethan)
- ca. 23,5 cm Steinwolle
- ca. 28 cm Mineralfaser
- ca. 14 cm PIR (Polyisocyanurat)
Je nach gewähltem Dämmstoff und Dämmstoffdicke variieren die Preise. Bedenke: Jeder Dämmstoff hat widerum seine individuellen Vor- und Nachteile. Lass dich hierbei am besten von einem geeigneten Fachunternehmen beraten.
Zusätzlich werden noch weitere Materialien und Kleinteile benötigt. Dies können beispielsweise sein: Balken, Holzleisten, Dampfbremsfolie oder im Falle einer Neueindeckung des Daches auch Dachziegel und Fallrohre.
Beispielrechnung Dachdämmung Kosten
Folgend eine Übersicht über mögliche Kostenpunkte, wenn du dein Dach dämmen willst – anhand eines fiktiven Beispiels eines Einfamilienhauses mit rund 120 Quadratmetern Dachfläche:
Kostenpunkt | Aufsparrendämmung | Zwischensparrendämmung | Untersparrendämmung |
Material | ca. 9.600 € | ca. 5.500 € | ca. 5.000 € |
Montage | ca. 10.500 € | ca. 4.900 € | ca. 4.000 € |
Gerüst | ca. 3.600 € | – | – |
Gesamtkosten | ca. 23.700 € | ca. 10.400 € | ca. 9.000 € |
Bitte bedenke, dass es sich hierbei nur um Orientierungswerte handelt. Die konkreten Kosten der Dachdämmung variieren je nach individuellen Begebenheiten, dem gewählten Fachunternehmen, dem genutzten Material sowie der Beschaffenheit deiner Immobilie.
Fördermöglichkeiten für das Dämmen des Daches nutzen
Die energetische Sanierung deines Daches zählt nach Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu den Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle und ist staatlich förderfähig. So wird nicht nur die Dämmung der Fassade, von Bodenflächen oder Geschossdecken unterstützt, sondern auch die Dämmung deines Daches.
Der Grundfördersatz liegt hier bei 15 % der förderfähigen Ausgaben. Beachte: Das Mindestinvestitionsvolumen liegt bei 300 €, die Höchstgrenze bei insgesamt 30.000 € pro Wohneinheit. Verfügst du über einen individuellen Sanierungsfahrplan, erhältst du einen zusätzlichen Bonus von 5 %. Eine Gesamtförderung von 20 % sind demnach insgesamt möglich.
Auf unser Rechenbeispiel von oben bezogen, könnte sich daraus eine mögliche Ersparnis für dich ergeben, wie folgt:
Aufsparrendämmung | Zwischensparrendämmung | Untersparrendämmung | |
Gesamtkosten | 23.700 € | 10.400 € | 9.000 € |
BEG-Grundförderung (15 %) | 3.555 € | 1.560 € | 1.350 € |
iSFP-Bonus (5 %) | 1.185 € | 520 € | 450 € |
Gesamtkosten nach Abzug der Förderung | 18.960 € | 8.320 € | 7.200 € |
Auch bei dieser Rechnung handelt es sich lediglich um ein Beispiel. Die konkreten Kosten und Ersparnisse können in deinem individuellen Fall abweichen.
Wichtig: Für die Antragstellung der staatlichen Förderung benötigst du die Einbindung eines/einer Energie-Effizienz-Expert:in. Gleichfalls gelten bestimmte Bedingungen an den Wärmedurchgangskoefizienten, um eine Förderung zu erhalten. Der von der BEG geforderte U-Wert weicht hierbei von den Vorgaben des GEG ab und beträgt 0,14 W / qm x K.
Schau auch gerne mal bei unserem Artikel zur Förderung der energetischen Sanierung vorbei und hol dir mehr Infos.
Dachdämmung finazieren
Denkst du über eine Finanzierung deiner Dachdämmung nach, könnte der Wohngebäude-Kredit 261 als KfW-Förderung für dich infrage kommen. Dabei handelt es sich um einen Finanzierungskredit speziell für die energetische Sanierung von Haus oder Wohnung. Je nach Kondition sind hier unterschiedlich hohe Tilgungszuschüsse möglich.
Interessierst du dich für einen KfW-Förderkredit vereinbare am besten direkt einen unverbindlichen Beratungstermin bei der Haspa oder schau auch bei der LBS-Modernisierung vorbei, um deine Modernisierungskosten zu berechnen.
DIY-Dachdämmung, um Kosten zu sparen?
Wichtiger Tipp zum Schluss: Auch wenn du im Internet einige Schritt-für-Schritt-Anleitungen finden kannst, raten wir dir von einer eigenmächtigen Dachsanierung ab – solange du kein:e entsprechende:r Fachexpert:in bist. Negative Folgen einer unqualifizierten Anbringung der Dämmstoffe wie etwa Schimmel, Schäden an der Bausubstanz und Einbußen in der Dämmfunktion könnten am Ende teurer ausfallen, als wenn es direkt vom Profi durchgeführt worden wäre. Weiterhin benötigst du auch eine entsprechende Bescheinigung vom Fachunternehmen, welche als Nachweis für Förderungen dient. Dämmmaßnahmen in Eigenregie sind demnach nicht förderfähig!
Darf es noch etwas mehr Nachhaltigkeit sein?
Die Sanierung deines Daches ist eine perfekte Möglichkeit, um etwas Gutes für die Umwelt und deine Energiekosten zu tun. Wenn du noch weitere Tipps & Tricks willst, wirf doch mal einen Blick auf unsere anderen Artikel!
Heizung tauschen | Heizkosten senken | Energie sparen
Fassadendämmung Kosten | Wärmedämmung Fenster | Kellerdämmung