Eines der letzten Hochmoore Hamburgs: Das Wittmoor
Wenn es um Moore in Hamburg geht, ist das Wittmoor eines der bekanntesten. Mit einer Moorfläche von 58,4 Hektar. Wir wissen nicht genau, ob das daran liegt, dass das Gebiet eines der letzten Hochmoore – also Moore, die sich aus Regenwasser speisen – der Hansestadt ist, oder an dem geheimnisvollen großen Moorsee in seinem Inneren. Dieser befindet sich auf der schleswig-holsteinischen Seite des Naturschutzgebietes und ist ein beliebtes Fotomotiv – mit Gruselfaktor. Denn die knorrigen Äste und abgestorbenen Baumstümpfe, die aus dem dunklen Wasser herausragen, passen auch gut in eine Horrorfilmkulisse. Auf Hamburger Seite erstreckt sich das Wittmoor über die Stadtteile Duvenstedt und Lemsahl-Mellingstedt. Wagst du dich von dort aus in das Naturschutzgebiet, kannst du an einigen Stellen noch gut die Abstichkanten an den massiven, bis zu 3 Meter hohen Torfschichten erkennen. Und das, obwohl hier schon seit 1958 kein Torf mehr abgebaut wird. Nach starken Regenfällen sollten Hamburger:innen das Wittmoor übrigens besser meiden – oder nur mit hohen Gummistiefeln los stapfen.
Hinkommen: Am bequemsten und schnellsten reist du mit dem eigenen Auto an. Parken kannst du am Eichelhäherkamp und bist dann quasi schon am Rande des Naturschutzgebietes. Mit den ÖPNV fährst du mit der S1 oder S11 bis Poppenbüttel und nimmst von dort aus den Bus 176 oder 276 bis zur Haltestelle Tannenhof. Von dort läufst du noch rund 15 Minuten.
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Innerstädtische Moore in Hamburg: Das Eppendorfer Moor
Endlich mal ein Moor in Hamburg, das gut und schnell zu erreichen ist! Das Eppendorfer Moor liegt zwar nicht, wie der Name es annehmen lässt, in Eppendorf, aber auch Groß Borstel ist nicht von der Zivilisation abgeschnitten. Die rund 7,1 Hektar Moorfläche sind daher eine innerstädtische grüne Oase zum Spazieren, Joggen und Gassigehen. Aber nicht nur das: Auch Eisvögel, Bussarde, Habichte, Frösche, Libellen und Fledermäuse nennen das Naturschutzgebiet ihr Zuhause. Das Eppendorfer Moor ist mit einer Gesamtfläche von 26 Hektar übrigens das größte innerstädtische Moor Europas. Allein diese Tatsache macht es schon schützenswert. 1982 hat die Stadt Hamburg eine Renaturierung der Landschaft zum Moorgebiet beschlossen. Um das durch Torfabbau und Nachforstung gestörte Ökosystem zu retten, müssen der stetige Wassermangel und die Verbuschung bekämpft werden. Funfact: Früher wuchsen hier sogar prächtige Orchideen. Auf der Weltausstellung im Jahre 1904 in den USA erhielt das Botanische Staatsinstitut Hamburg einen Preis für eine Ausstellung über die Flora des Eppendorfer Moores.
Hinkommen: Einfach mit der U1 bis Lattenkamp fahren und von dort noch mal 15 Minuten zu Fuß gehen. Ein Auto brauchst du hier wirklich nicht.
Moorlandschaft am Rand von Hamburg: Das Raakmoor
Zwischen den Stadtteilen Hummelsbüttel und Langenhorn liegt das Naturschutzgebiet Raakmoor. Zurück zur Natur könnte das Motto bei diesem Moor im Norden Hamburgs lauten. Denn Torfabbau und Entwässerung, um die Flächen für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen, haben den Böden stark zugesetzt. Das ehemalige Hochmoor wurde dadurch fast vollkommen zerstört. Glücklicherweise ist das Ökosystem dabei, sich wieder zu erholen und soll – mit ein wenig menschlicher Hilfe – wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Mittlerweile entdeckst du in dem Gebiet auch wieder moortypische Pflanzen wie die Moorlilie, Heide und Torfmoos. Auch die eher untypische Vegetation von Nadel- und Laubbäumen verwandelt sich nach und nach in gefluteten, sumpfigen Bruchwald zurück. Erkunde die rund 4,9 Hektar Moorfläche doch bei einer schönen Wanderung. Nasse Füße bekommst du dabei in der Regel nicht: Romantischen Wegen entlang der Wasserläufe und Stege zum Überqueren der Moorebenen sei Dank!
Hinkommen: Mit dem Auto kannst du in der Straße Wildes Moor parken und dann noch etwa 12 Minuten laufen. Im öffentlichen Nahverkehr nimmst du die U1 bis Langenhorn Nord, von dort aus erreichst du das Hamburger Raakmoor in circa 20 Minuten.
Beliebt bei Hamburger:innen: Das Schnaakenmoor
Beim ersten Lesen klingt der Ort „Schnaakenmoor“ nicht besonders einladend. Aber zum einen schreibt man das gleichnamige Insekt im Hochdeutschen bloß mit einem „a“ und zum anderen können Schnaken gar nicht stechen. Selbst wenn du an einem warmen Sommerabend Schwärme von ihnen über dem Wasser tanzen siehst, kannst du das Insektenspray also getrost in der Tasche lassen. Mücken hin oder her – das Schnaakenmoor in Rissen, im Westen von Hamburg, hat sich ohnehin längst zu einem ziemlich beliebten Ausflugsziel entwickelt. Das mag auch daran liegen, dass das Naturschutzgebiet mitten im schönen Forstrevier Klövensteen liegt. Und wenn du schon mal dort bist, willst du doch auch gleich alles sehen, oder? Besonders wenn es sich dabei um so ein kleines Paradies wie das Schnaakenmoor handelt. Auf einer Moorfläche von ganzen 18,1 Hektar sonnen sich in den Sommermonaten Kreuzottern, Libellen schweben in der Luft und Frösche geben zum Sonnenuntergang ein Konzert. Auf den morastigen Böden gedeihen auch Wollgras und Torfmoose besonders gut – vor allem seit die Stadt Hamburg mit der Renaturierung des Gebiets begonnen hat, was auch die Rodung von Bäumen und das Schließen von Entwässerungsgräben beinhaltet. Falls dich hier doch etwas zwicken sollte, sind es übrigens die Stechmücken.
Hinkommen: Wenn du mit der S1 bis zum S-Bahnhof Rissen fährst, hast du noch einen ordentlichen Fußweg von 30 Minuten vor dir. Schneller geht’s mit dem Auto: Parken kannst du bei der Pony-Waldschänke oder am Wildgehege, von dort aus verkürzt sich der Fußweg auf 15 bis 20 Minuten.
Auch in diesem Hamburger Zauberwald steckt Moor drin: Duvenstedter Brook
Und zwar ganz schön viel! Denn mit rund 217 Hektar Moorfläche ist das Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook im Bezirk Wandsbek eines der größten Moore Hamburgs. Nur der Moorgürtel und die Stadtteile Neuland/Gut Moor haben eine weitere Fläche an Moorböden zu bieten. Letztendlich ist das aber wenig verwunderlich, denn der Duvenstedter Brook ist mit insgesamt 780 Hektar das zweitgrößte Naturschutzgebiet Hamburgs. Die Landschaft ist hier besonders vielfältig und damit auch artenreich: Neben Mooren – nährstoffreiche Niedermoore und nährstoffarme Hochmoore – stellen Heide, Wiesen, Wälder und Gewässer unterschiedliche Lebensräume für Flora und Fauna. Besonders bei Dämmerung und Nebel kann der Duvenstedter Brook richtig gespenstisch wirken. Schaurig-schön sind vor allem die Bruchwälder am Rande der Moorflächen: Hier stehen die Erlen und Birken die meiste Zeit des Jahres im Wasser. Aufgrund des sauren Bodenmilieus gelingt es den Bäumen allerdings nicht richtig, sich auf diesen Ebenen auszubreiten. Und so ringen Moor und Wald an diesem Fleckchen von Hamburg seit jeher um die Vorherrschaft.
Hinkommen: Den Duvenstedter Brook erreichst du am besten mit dem Auto. Bist du mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, nimm die U1 bis zur Haltestelle Ohlstedt. Von dort sind es etwa 20 Minuten Fußweg bis zum Naturschutzgebiet.
Auch schön: Spaziergänge am Wasser
Wenn du weiche, feuchte Moorböden unter deinen Füßen magst, gefallen dir bestimmt auch diese wundervollen Spaziergänge am Wasser.