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In Gold anlegen: Edelmetalle im Wandel der Zeit
Edelmetalle, insbesondere Gold und Silber, übten schon immer eine große Faszination auf Menschen aus. Herrschende schmückten sich damit, Gold- und Silbermünzen waren Zahlungsmittel, über Jahrhunderte wurde nach dem legendären Goldland „Eldorado“ gesucht, in der Alchemie sollten Blei oder Quecksilber in Gold verwandelt werden. Das Edelmetall gilt seit Jahrtausenden als wertvolles Gut, als Symbol für Reichtum und Macht.
Im Laufe der Geschichte hat Gold immer mehr als Währungsreserve an Bedeutung gewonnen. Der Deutschen Bundesbank gehört der zweitgrößte Goldschatz der Welt (nach den USA): rund 3350 Tonnen. Mehr als die Hälfte davon lagert in Frankfurt/Main, der Rest bei der US-Notenbank Fed in New York und bei der Bank of England.
„Gold ist ein Vertrauensanker und hat gerade auch für die Bevölkerung einen hohen Symbolwert. Und wenn ich mir die langfristige Entwicklung des Goldpreises anschaue, war es wohl nicht ganz falsch, dass wir das Gold dauerhaft halten“, sagte Bundesbank-Präsident Dr. Joachim Nagel im Juli 2024 in einem Interview mit dem Tagesspiegel.
In Krisenzeiten tendieren Menschen dazu, in Gold zu investieren, da es als stabiler und sicherer Wert gilt und bei Bedarf gegen andere Werte oder Waren getauscht werden kann. Diese Tradition hat sich bis in die Neuzeit fortgesetzt, in der Gold nach wie vor eine zentrale Rolle in der Finanzwelt spielt, insbesondere als Währungsreserve. Neben Gold gibt es mit Silber noch ein anderes Edelmetall, das als Wertanlage dient und häufig als „kleiner Bruder des Goldes“ bezeichnet wird.
Zwischen Stabilität & Schwankung: Geldanlage Gold als Krisenbarometer
Heute zeigt der Goldmarkt eine volatile (stark schwankende) Entwicklung, die von geopolitischen Spannungen, Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheiten beeinflusst wird. Der Goldpreis ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, was einerseits auf die Geldpolitik der Zentralbanken zurückzuführen ist, die durch quantitative Lockerung viel Geld in die Märkte gepumpt haben. Zum anderen gilt Gold als beliebter sicherer Hafen in Krisenzeiten.
Viele Privatanleger:innen suchen nach Möglichkeiten, ihr Vermögen in Gold anzulegen, um sich gegen die Unsicherheiten an den Finanzmärkten abzusichern. Denn obwohl der Goldpreis schwankt, ist er im historischen Kontext relativ stabil, was Gold für viele weiterhin attraktiv macht. Zahlreiche Fachleute gehen aufgrund der weltweiten Krisen, Konflikte und Krisen davon aus, dass der Goldpreis auch künftig weiter steigen wird.
Aber beachte: Der Blick in die Vergangenheit hat keine Aussagerelevanz für die Zukunft und auch Expert:innen können sich irren. Wie sich der Goldpreis wann wie entwickelt, kann niemand mit Sicherheit sagen.
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Kein Problem, mit über 1.400 Finanzexpert:innen in der Metropolregion Hamburg findest du online oder in der Filiale immer die richtige Berater:in.
Die Vielfalt der Geldanlagen in Gold
Es gibt verschiedene Formen der Geldanlage in Gold, die sich in ihren Eigenschaften und Anwendungen unterscheiden. Physisches Gold, wie Barren oder Münzen, bietet den Vorteil des direkten Besitzes und kann zu Hause oder im Bankschließfach aufbewahrt werden. Es eignet sich besonders für dich, wenn du Wert auf „Anfassbarkeit“ und Unabhängigkeit von Finanzsystemen legst. Gold sollte jedoch nur als Beimischung innerhalb deiner Vermögensstruktur dienen. In erster Linie solltest du dir Anlageformen suchen, bei denen dein Vermögen nach Möglichkeit steigt, bei dem also Zinsen oder andere Erträge zufließen – was bei Gold nicht der Fall ist.
Außerdem gibt es Möglichkeiten, Geld in Gold anzulegen, das du nicht anfassen kannst, nämlich in Sparplänen und verschiedenen Wertpapieren. Letzteres ist aber eher etwas für Menschen, die schon verschiedene andere Anlageformen nutzen und ihr Portfolio lediglich abrunden wollen.
Physisches Gold: Antworten auf die wichtigsten Fragen
Du möchtest dein Geld in Gold anlegen? Hier erfährst du alles über Gold, was du beim Kauf beachten und wovor du dich schützen solltest.
Barren oder Münzen?
Wenn du in physisches Gold investieren möchtest, hast du die Wahl zwischen Barren oder Münzen. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Goldbarren sind in der Regel günstiger, da sie einen geringeren Aufschlag auf den reinen Goldwert haben. Sie eignen sich besonders für größere Investitionen und lassen sich gut lagern. Allerdings sind sie weniger flexibel, wenn du nur einen Teil verkaufen möchtest.
Goldmünzen hingegen sind flexibler. Es ist einfacher, kleinere Mengen zu kaufen oder zu verkaufen, was sie ideal für Einsteiger:innen macht. Außerdem haben manche Münzen einen Sammlerwert, der über den reinen Goldwert hinausgeht. Der Nachteil: Münzen sind oft teurer. Deshalb entscheiden sich viele Anleger:innen für eine Mischung aus beidem, um die Vorteile zu kombinieren.
Vorsicht Nepp!
Hast Du schon einmal den Begriff „Autobahn-Gold“ gehört? Das ist eine seit Jahren immer wieder auftretende Betrugsmasche. Auf einem Autobahn-Rastplatz bietet dir jemand Goldmünzen oder Goldschmuck zum Kauf an. Der Preis ist sehr günstig, weil es ein Notverkauf sei. Das Auto sei kaputt und es werde dringend Geld für die Reparatur benötigt.
„Du würdest also ein Schnäppchen machen und gleichzeitig einem Menschen in Not helfen“, wird dann gern behauptet. Nein! Egal, ob an der Autobahn, am Bahnhof, in der Innenstadt oder am Stadtrand – kaufe niemals Gold aus unsicheren Quellen. Hier wirst du mit ziemlicher Sicherheit über den Tisch gezogen.
Das kann dir übrigens auch bei zahlreichen Gold-Shops im Internet passieren. Wenn du Münzen oder Barren von teilweise gut gemachten Webseiten kaufst, zum Beispiel bei einem einmaligen Angebot oder einem Sonderangebot, verlierst du vermutlich dein Geld und bekommst kein Gold. Denn Kriminelle, die Fake-Shops herstellen, haben auch zahlreiche Webseiten für den Goldkauf erstellt, die unter immer wieder wechselnden Domainnamen nicht vorhandene Ware anbieten. Nach Angaben von Verbraucherzentralen ist die Zahl der Fake-Shops seit Jahren gestiegen und hat sich seit 2020 versechsfacht.
Wo du Edelmetalle sicher erwerben kannst
Wenn du Gold kaufen möchtest, wende dich an seriöse Händler:innen mit jahrzehntelanger Erfahrung, wie den Gold-Shop der Hamburger Sparkasse. In der Filiale am Gänsemarkt und im Online-Shop kann jede:r echtes Gold und andere Edelmetalle kaufen. Übrigens auch Interessierte, die kein Konto bei der Haspa haben. Als Haspa-Kunde oder -Kundin kannst du dir Gold sogar in deine Filiale liefern lassen.
Gold richtig lagern
Wenn du das glitzernde Metall erworben hast, musst du es natürlich gut aufbewahren. Eine der sichersten Methoden, Gold zu lagern, ist ein Bankschließfach. Das ist günstiger als du denkst und du musst dir keine Gedanken machen, dass jemand zu Hause bei dir herumwühlt und das Edelmetall stiehlt. Alternativ kannst du dir zu Hause einen hochwertigen Heimtresor einbauen (lassen). Das ist allerdings sehr teuer. In jedem Fall solltest du deine Werte durch eine entsprechende Versicherung gegen Diebstahl absichern.
Unabhängig davon, wo du dein Gold aufbewahrst, ist es ratsam, es in der Originalverpackung zu belassen. Diese bietet Schutz gegen Kratzer und Beschädigungen, wodurch der Wert erhalten bleibt.
Sparen in Gold
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geld über Sparpläne anzulegen. Wusstest du, dass es auch einen Gold-Sparplan gibt? Das ist ein Sparbuch, das in Gramm Gold geführt wird statt in Euro. Mit einer regelmäßigen Sparrate ab 50 € nimmst du an der Goldpreisentwicklung teil und baust kontinuierlich ein Goldvermögen auf – Monat für Monat, Gramm für Gramm. Der Einkaufskurs ist günstiger als beim Kauf von Kleinbarren. Der entscheidende Vorteil: Mit dem Gold-Sparplan gibt es weder Diebstahl- noch Transport- oder Echtheitsrisiken. Und bequem ist das auch. Wenn du Geld brauchst, kannst du Gold teilweise oder ganz verkaufen.
Und wenn es dir irgendwann in den Sinn kommt, dass du statt des in Gramm Gold geführten Sparbuches lieber echtes, also physisches Gold haben möchtest, geht auch das: Dann lässt du dir dein angespartes Gold gegen eine Gebühr in eine Form gießen und kannst es dann sogar anfassen.
Sicher ist sicher – im Haspa Schließfach!
Schmuck, Dokumente oder Sicherheitskopien: Ganz egal, welche Wertgegenstände du sicher verwahren willst, ein Schließfach bei der Haspa gewährt dir Schutz vor Diebstahl und unbefugtem Zugriff! Am besten direkt informieren!
„Papier-Gold“: ETCs und andere Möglichkeiten
Wer bereits verschiedene andere Anlageformen nutzt, könnte sein Portfolio um „Papier-Gold“ erweitern. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am bekanntesten sind die Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities). Das sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die an die Wertentwicklung von Rohstoffen gekoppelt sind. Gold-Zertifikate sind ebenfalls Schuldverschreibungen, die die Wertentwicklung des Goldpreises nachbilden.
Wenn du dich mit dem Thema intensiver beschäftigst, stößt du vielleicht auch auf Gold-ETFs (Exchange Traded Funds), also börsengehandelten Indexfonds, die du vielleicht schon aus einer Wertpapier-Anlage kennst. Aber Achtung: Reine Gold-ETFs sind in der Europäischen Union (EU) und damit auch in Deutschland nicht zugelassen. Ein Grund ist die fehlende Diversifizierung, also dass der Index ausschließlich einen einzigen Rohstoff abbildet, was das Verlustrisiko erhöht.
Was du bei der Geldanlage in Edelmetalle beachten musst
Zu den Vorteilen der Geldanlage in Gold gehört natürlich – wie bei allen Anlageformen – die Chance auf einen möglichen Gewinn. Wenn du Gold gekauft hast und der Preis danach gestiegen ist, bekommst du bei einem Verkauf also mehr als du dafür bezahlt hast. Beachte: Wenn du an eine:n Händler:in oder eine Bank verkaufst, liegt der Ankaufspreis unterhalb des Verkaufspreises.
Weitere Vorteile:
Auf physisches Gold wird keine Umsatzsteuer erhoben und wenn du das Gold länger als ein Jahr hältst, ist der Verkauf für dich als Privatperson grundsätzlich steuerfrei. Das kann auch für Gold-ETCs mit Auslieferungsoption gelten, während solche ohne genauso wie Gold-ETFs und Goldminen-ETFs (auch solche mit Beimischung anderer Rohstoffe) steuerpflichtig sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du dich steuerlich beraten lassen oder Rücksprache mit dem Finanzamt halten, wenn du dein Gold – in welcher Form auch immer – verkaufen willst oder dies bereits getan hast.
Obwohl Gold glänzt, hat diese Form der Geldanlage auch Schattenseiten: Gold wirft weder Zinsen noch andere regelmäßigen Erträge ab. Im Gegensatz zu Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften können, was möglicherweise zu steigenden Aktienkursen und einer Dividendenausschüttung führt, ist Gold „nur“ ein Rohstoff.
Gewinne machst du also nur, wenn der Goldpreis steigt und du dann zu einem deutlich besseren Kurs verkaufst. Denn damit du weißt, was unterm Strich von deinem Invest übrigbleibt, musst du ja Kosten (z. B. für die Lagerung) abziehen. Wenn du zu einem hohen Kurs eingestiegen bist und du verkaufen musst, wenn der Kurs darunter liegt, machst du zwangsläufig Verlust. Da wir im Euro-Raum leben, Gold aber in der Regel in US-Dollar gehandelt wird, besteht zudem ein Wechselkursrisiko.
So unterstützt dich die Haspa beim Goldinvestment
Die Haspa bietet dir die Möglichkeit, in Edelmetalle zu investieren – egal, ob du Einsteiger:in oder erfahrene:r Anleger:in bist. Hier kannst du Goldbarren und -münzen kaufen, die höchste Qualität und Sicherheit garantieren. Außerdem kannst du in Gold-Sparpläne investieren, was bereits ab 50 € monatlich möglich ist. Die Finanzexpert:innen helfen dir gern dabei, die für dich passende Strategie für den Vermögensaufbau zu finden – mit oder ohne Gold.
Wie du dein Vermögen weiter strukturieren kannst
Wenn du neugierig bist, welche Anlagemöglichkeiten dir zur Verfügung stehen, bist du hier genau richtig! In folgenden Artikeln erhältst du einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, dein Geld anzulegen.
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