Zum Inhalt springen

Alte Nachtspeicherheizung ersetzen: Gründe, Kosten & Förderung für ein neues Heizsystem

Bild generiert mit DALL·E, einer KI von OpenAI.

Du heizt noch mit einer Nachtspeicherheizung? Warum du über einen Austausch nachdenken solltest, welche Kosten auf dich zukommen können, aber auch welche Förderungen dir zustehen, erfährst du in diesem Artikel. Los geht’s!

Nachtspeicherheizung ersetzen: Die Short Facts im Überblick

  • Funktionsweise: Nachtspeicherheizungen nutzen elektrische Energie, um nachts Wärme in einem Speicherkern zu speichern. Diese wird tagsüber als Wärme abgegeben.
  • Tarifmodell: Günstiger Niedertarif (Nachtstrom) für das Aufladen der Heizung nachts, teurer Hochtarif für den Stromverbrauch tagsüber.
  • Kosten: Nachtspeicherheizungen verursachen oft hohe Heizkosten, da sie ineffizient sind und viel Strom verbrauchen.
  • Veraltete Technik: Ineffiziente Wärmespeicherung und hohe Wärmeverluste.
  • Umweltbelastung: Hohe CO₂-Emissionen, falls kein Ökostrom genutzt wird.
  • Moderne Alternativen nutzen, z.B. Wärmepumpen können bis zu 70 % an Stromkosten sparen und staatliche Förderung vorhanden; Infrarotheizungen glänzen mit geringen Anschaffungskosten und punktgenauer Wärme; Pelletheizungen gelten als klimaneutraler und nutzen nachwachsende Rohstoffe.
  • Förderung bei Heizungstausch nutzen: Bis zu 70 % Zuschuss bei Umstieg auf Erneuerbare Energien möglich.

Heizen mit Nachtspeicher: Die Nachteile einer Nachtspeicherheizung

Warum lohnt sich der Austausch veralteter Nachtspeicheröfen? Die Antwort liegt in den versteckten Kosten und der mangelnden Effizienz dieses Heizsystems.

  • Hohe Heizkosten: Nachtspeicheröfen nutzen zwar günstigeren Nachtstrom, doch der Stromverbrauch ist enorm. Selbst der niedrigere Tarif pro Kilowattstunde gleicht dies nicht aus – die hohen Betriebskosten können sich schnell summieren.
  • Ineffiziente Technik: Die veraltete Speichertechnik verliert Wärme ungenutzt, besonders bei schlechter Isolierung. Moderne Heizungen arbeiten deutlich effizienter.
  • Abhängigkeit vom Strompreis: Steigende Stromkosten treiben die Heizkosten weiter in die Höhe, während alternative Systeme wie beispielsweise Wärmepumpen langfristig preisstabiler sind.
  • Umweltschädlich: Der hohe Stromverbrauch belastet die CO₂-Bilanz, sofern der Strom nicht aus erneuerbaren Quellen stammt.

Wer heute noch mit Nachtspeicheröfen heizt, zahlt in der Regel nicht nur mehr, sondern hemmt auch die Energiewende. Ein Wechsel kann demnach Geld sparen und zugleich das Klima schonen (abhängig davon für welche Heizungsalternative du dich entscheidest).

Nachtspeicherheizung ersetzen: Diese Alternativen gibt es

Der Austausch veralteter Nachtspeicherheizungen lohnt sich, um Heizkörper mit moderner Technik zu verbinden und die Heizkosten zu senken. Doch welche neue Heizung ist die richtige? Im Folgenden haben wir dir mögliche Alternativen zur Nachtspeicherheizung zusammengestellt.

Umweltfreundlich: Nachtspeicher gegen Wärmepumpe ersetzen

Wärmepumpen entziehen der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme und heben sie mittels Strom auf ein nutzbares Temperaturniveau. Sie arbeiten besonders effizient, wenn sie mit Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen kombiniert werden. Moderne Geräte erreichen gute Wirkungsgrade. So sagt die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpe von beispielsweise 4 aus, dass für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom 4 Kilowattstunden Wärme erzeugt werden.

Dank der Nutzung erneuerbarer Energien sind sie eine zukunftssichere und wirtschaftlich attraktive Lösung, sofern das Haus gut gedämmt ist.

Heizung tauschen / welche Wärmepumpe: Luftwärmepumpe in Kiesbett vor Haus
Pixabay / HarmvdB

Mehr zur Wärmepumpe in folgenden Artikeln:

Auf nachwachsende Rohstoffe setzen: Die Pelletheizung

Pelletheizungen verbrennen gepresste Holzreste und gelten als CO₂-neutral, da nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie das Holz während des Wachstums gebunden hat. Etwas komplizierter ist es dann am Ende doch, dennoch eignet sich dieses Heizsystem als gute Alternative zur Nachtspeicherheizung in Bestandsgebäuden, da sie sich oft an bestehende Heizkreise anschließen lassen und hohe Spitzenlasten erreichen kann.

Ein automatisches Fördersystem transportiert die Pellets vom Lager zum Kessel, was den Komfort erhöht. Allerdings benötigt die Pelletheizung ausreichend Lagerfläche und eine regelmäßige Wartung.

Pelletheizung Vorteile und Nachteile: Foto von Holzscheiten und Holzpellets
Pixabay / fotoblend

Willst du noch mehr zur Pelletheizung erfahren? Schau mal hier vorbei:

Nachtspeicherofen gegen Elektroheizung ersetzen

Moderne Elektroheizungen wie Infrarotheizungen erwärmen Räume durch direkte Strahlungswärme, ähnlich der Sonne. Sie sind schnell installiert und ideal für punktuelles Heizen. Flächenspeicherheizungen nutzen dagegen einen isolierten Speicherkern, der nachts mit günstigem Strom beladen wird und die Wärme über den Tag abgibt.

Beide Systeme haben jedoch unetr Umständen ebenfalls einen hohen Stromverbrauch, der bei steigenden Strompreisen die Heizkosten in die Höhe treiben kann. 

Infrarotheizung Vor- und Nachteile: Wohnzimmer mit Infrarotpanel
Bild generiert mit DALL·E, einer KI von OpenAI.

Mehr Infos zu Elektroheizungen gefällig – dann schau mal hier:

Moderne Elektroheizungen vs. Nachtspeicherheizungen

Moderne Elektroheizungen wie Infrarotheizungen oder Flächenspeicherheizungen unterscheiden sich grundlegend von Nachtspeicheröfen. Sie bieten bedarfsgerechte Steuerung und direkte Wärmeabgabe, was sie effizienter macht. Beide Systeme können mit günstigen Tarifen und Ökostrom betrieben werden, jedoch sind moderne Systeme flexibler in der Nutzung von Tarifen und bieten mehr Komfort durch sofortige Wärme. Sie sind besonders in gut gedämmten Häusern sinnvoll und bieten langfristig mehr Effizienz und Nachhaltigkeit.

Wie sieht es aus mit Öl, Gas & Co.?

Klassische Gas- und Ölheizungen mit Brennwerttechnik nutzen fossile Brennstoffe und sind somit nicht gerade als umweltfreundliche Alternative zu betrachten – sind aber effizienter als Nachtspeicheröfen. Gasheizungen benötigen einen Gasanschluss, während Ölheizungen unabhängig vom Gasnetz sind.

Beide lassen sich mit Solarthermie oder Wärmepumpen kombinieren, um den Verbrauch zu senken und die Umweltfreundlichkeit zu erhöhen. Allerdings sind sie langfristig weniger zukunftssicher, weshalb sie auch weiterhin nicht förderfähig sind, wie etwa Wärmepumpen.

Kosten beim Austausch einer Nachtspeicherheizung

Der Austausch von Nachtspeicherheizungen lohnt sich aufgrund hoher Betriebskosten und veralteter Technik. Die Kosten für die Anschaffung eines neuen Heizsystems hängen jedoch von der gewählten Alternative und dem Gebäudetyp ab.

Hier eine erste Übersicht, die dir als grobe Orientierung dienen kann:

  • Anschaffungskosten
    • Moderne Elektroheizungen (Infrarot/Flächenspeicher): Ab 250 bis 300 € pro Heizkörper
    • Zentralheizungen (Wärmepumpe, Gas): 15.000 bis 40.000 €
    • Pelletheizungen: 18.000 bis 32.000 €
  • Umrüstkosten
    • Infrastruktur: Bei Zentralheizungen fallen möglicherweise zusätzliche Kosten für Rohrleitungen, Heizkörper oder Fußbodenheizung an
    • Stromanschluss: Infrarotheizungen benötigen hingegen keine Umbauten, Flächenspeicherheizungen oft nur minimalen Aufwand, sie werden einfach an den Strom angeschlossen
  • Entsorgung: 100 bis 230 € pro Nachtspeicherofen (je nach Schadstoffbelastung und Aufwand sind Abweichungen möglich)

Diese Einsparpotenziale können sich dir bieten

Der Austausch von Nachtspeicherheizungen kann die Heizkosten drastisch senken: Wärmepumpen können die Stromkosten um bis zu 70 % im Vergleich zu Nachtspeichern reduzieren. Auch Infrarotheizungen sparen langfristig, wenn sie mit Ökostrom und einer sehr guten Dämmung kombiniert werden.

Hinweis: Die genauen Kosten für das Umrüsten hängen von der Gebäudegröße, Dämmung und gewählten Technik ab. Eine individuelle Beratung durch Energieexpert:innen ist daher auf alle Fälle ratsam.

Förderung beim Heizungstausch: Diese Fördermittel stehen dir zu

Der Heizungsaustausch wird aktuell mit Zuschüssen von bis zu 70 % gefördert, wobei die Programme der KfW und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Mittelpunkt stehen. Die genaue Höhe hängt von der gewählten Heizungstechnik, dem Gebäudealter und individuellen Boni ab.

Folgende Maßnahmen werden von der BEG gefördert:

  • Errichtung, Umbau und Erweiterung eines Gebäudenetzes (wenn anschließende Wärmeerzeugung zu mindestens 65 % aus erneuerbaren Energien erfolgt)

Die konkreten Vorgaben und Ausschlusskriterien findest du auf der entsprechenden Seite des BAFA zur Förderung von Heizungsanlagen.

Der Grundfördersatz liegt bei 30 %, das Mindestinvestitionsvolumen bei 300 € und die jeweiligen Höchstgrenzen der förderfähigen Kosten bei 30.000 € für die erste Wohneinheit. Mit steigender Anzahl der Wohneinheiten reduziert sich die jeweilige Höchstgrenze.

Weiterhin können folgende Boni seit 2024 in Anspruch genommen werden:

  • 30 % Einkommensbonus (für selbstnutzende Eigentümer:innen mit bis zu 40.000 € zu versteuerndem Haushaltseinkommen pro Jahr).
  • 20 % Klimageschwindigkeits-Bonus (ab Januar 2029 sinkt dieser alle 2 Jahre um 3 %).
  • 5 % Effizienzbonus (beim Tausch gegen eine Wärmepumpe, die als Wärmequelle Wasser, das Erdreich oder Abwasser nutzt oder ein natürliches Kältemittel verwendet).
  • Pauschal 2.500 € Emissionsminderungs-Zuschlag für besonders effiziente Biomasseheizungen.

Eine Förderhöhe von maximal 70 % ist möglich.

Was sind förderfähige Kosten?

Zu den förderfährigen Kosten zählen neben den Anschaffungskosten, z.B. für die neue Wärmepumpe oder einen Pelletkessel, auch die Installation (Einbau, Rohrleitungen, Heizkörper) sowie die Planung (Energieberatung, hydraulischer Abgleich sowie Entsorgung der Altanlage).

Wichtiger Hinweis: Die Förderlandschaft kann sich jederzeit ändern – beispielsweise auch nach der Regierungsneubildung 2025. Informiere dich vor Antragstellung über die aktuellen Richtlinien bei KfW oder BAFA.

So könnte eine Beispielrechnung in Bezug auf Fördermittel aussehen

KostenpostenBetragFörderung (70 %)
Wärmepumpe + Installation30.000 €21.000 €
Hydraulischer Abgleich2.000 €300 € (15 % BAFA)
Gesamtersparnis32.000 €21.300 €

Beachte bitte, dass es sich lediglich um eine mögliche Beispielrechnung handelt. Die konkreten Fördersummen können je nach individuellen Bedingungen abweichen. Lass dich daher im Voraus persönlich beraten.

Weitere Informationen findest du in unserem Artikel zur Förderung energetischer Sanierung. Schau am besten direkt mal vorbei und informiere dich über deine Möglichkeiten.

Baustelle, zwei Menschen am Planen

Staatliche Förderkredite für dein Zuhause

Neubau, Kauf oder Sanierung – ein KfW-Förderkredit kann sich bei vielen deiner Vorhaben lohnen. Eine Übersicht über die zinsgünstigen Kredite findest du bei der Haspa. Informiere dich jetzt!

Fazit: Nachtspeicherheizung austauschen, das solltest du jetzt tun

Der Ersatz veralteter Nachtspeicherheizungen lohnt sich mehr denn je: Moderne zentrale Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Pelletanlagen beheizen Räume nicht nur effizienter, sondern senken auch langfristig die Heizkosten. Wer seine Nachtspeicherheizung zu ersetzen plant, kann durch staatliche Förderung bis zu 70 % der Kosten sparen – ein entscheidender Vorteil angesichts steigender Energiepreise.

Beim Ersetzen profitierst du nicht nur von geringeren Betriebskosten, sondern auch von einer nachhaltigeren Energiebilanz.

FAQ zum Thema Nachtspeicherheizung ersetzen

Können Nachtspeicherheizungen Asbest enthalten?

Ja, Nachtspeicheröfen vor 1990 können Asbest enthalten, das als Isoliermaterial verbaut wurde. Bei unsachgemäßem Abbau besteht Gesundheitsgefahr – daher muss der Austausch der Nachtspeicherheizung immer von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden.

Welche Vorteile hat der Austausch der Nachtspeicherheizung?

  • Kostensenkung: Bis zu 50–70 % geringere Heizkosten durch effizientere Technik.
  • Umweltvorteile: Ein Austausch gegen Erneuerbare Energien reduziert CO₂-Emissionen.