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Bargeld Herkunftsnachweis: Wann & warum bei Bareinzahlungen?

Geld abheben bei der Sparkasse: Hand schiebt einen Stapel 500 Euro Scheine über Tisch zu einer anderen Hand Pixabay / Raten-Kauf

Wann benötigst du eigentlich einen Nachweis darüber, woher du dein Bargeld hast, wenn du dieses auf dein Konto einzahlen willst? Was es mit dem sogenannten Bargeld Herkunftsnachweis auf sich hat, erfährst du jetzt!

Bargeld Herkunftsnachweis: Was ist das eigentlich?

Ein Herkunftsnachweis bei Bargeldeinzahlungen ist ein Dokument oder eine Sammlung von Belegen, die die Quelle größerer Geldbeträge belegt, wenn diese auf ein Konto eingezahlt werden. Dieser Prozess dient dazu, Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten zu verhindern.

Ein aussagekräftiger Herkunftsnachweis kann verschiedene Formen annehmen:

  1. Ein aktueller Kontoauszug, der den Geldabfluss von einem anderen Konto zeigt (sprich dein Konto bei einer anderen Bank oder Sparkasse)
  2. Dein Sparbuch, das die Barauszahlung belegt
  3. Verkaufsbelege bei Einnahmen aus Warenverkäufen (z. B. Edelmetalle oder Autoverkauf)
  4. Notarielle Urkunden bei Immobilienverkäufen
  5. Schenkungsurkunden oder Erbscheine bei erhaltenen Zuwendungen
  6. Erbschein, Testament oder vergleichbare Erbschaftsnachweise

Deine Bank oder Sparkasse prüft diese Unterlagen, um sicherzustellen, dass die Herkunft des Geldes legal und nachvollziehbar ist. Es ist wichtig zu beachten, dass der Herkunftsnachweis für Bargeldeinzahlungen nicht nur eine u. U. etwas aufwendige Formalität ist, sondern ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Finanzkriminalität darstellt. Dazu jedoch gleich mehr.

Bargeldeinzahlungen: Wann du einen Herkunftsnachweis über dein Bargeld benötigst

Seit dem 8.8.21 gilt: Wenn du eine Einzahlung von mehr als 10.000 € in bar auf dein Konto tätigen möchtest, greift die Nachweispflicht. In diesem Fall musst du der Bank oder Sparkasse belegen, woher das Geld stammt. Bei Instituten, zu denen keine bestehende Kundenbeziehung besteht, gilt diese Regel sogar schon ab 2.500 €.

Es ist wichtig zu wissen, dass diese Regelung auch gilt, wenn du die Einzahlung in mehreren kleineren Beträgen vornimmst, die in der Summe 10.000 € überschreiten. Die Bank prüft in solchen Fällen, ob es sich um sogenanntes „Smurfing“ handelt, bei dem absichtlich versucht wird, die Nachweispflicht zu umgehen.

Was ist Smurfing?

Smurfing ist eine Methode, die von Kriminellen verwendet wird, um große Geldbeträge in kleinere, weniger auffällige Transaktionen aufzuteilen. Dadurch versuchen sie, die Aufmerksamkeit von Banken und Aufsichtsbehörden zu umgehen und die Herkunft des Geldes zu verschleiern.

Diese Praxis wird häufig im Zusammenhang mit Geldwäsche eingesetzt, um illegale Gelder in den legalen Finanzkreislauf einzuschleusen.

Um der Nachweispflicht nachzukommen, musst du die bereits oben genannten, geeigneten Belege vorlegen, die die Quelle des Geldes plausibel machen. Diese können je nach Situation variieren, sollten aber immer aussagekräftig und nachvollziehbar sein.

Wie sieht die Konsequenz aus, wenn du keinen Nachweis erbringen kannst? Unter Umständen lehnt deine Bank oder Sparkasse das Geschäft bei Nicht-Erbringen eines Bargeld-Nachweises ab.

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Wirke der Geldwäsche entgegen! Warum du als Privatperson einen Nachweis bei Bargeldeinzahlungen vorlegen musst

Die Bekämpfung von Geldwäsche ist ein wichtiges Anliegen für Finanzinstitute und Behörden. Wenn du größere Bargeldbeträge auf dein Konto einzahlst, musst du daher deren Herkunft nachweisen. Diese Maßnahme dient dazu, illegale Geldflüsse aufzudecken und zu verhindern. 

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – oder kurz: BaFin – erhofft sich durch diese Kontrollen eine effektivere Bekämpfung von Finanzkriminalität. Jede Transaktion wird genau geprüft, um sicherzustellen, dass kein illegal erworbenes Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf eingezahlt wird.

Geldwäschegesetz bei Geschäftskund:innen: Hier sieht es meist etwas anders aus

Für Geschäftskund:innen gelten oftmals andere Regelungen als für Privatpersonen, was die Einzahlung größerer Geldbeträge angeht. Viele Banken und Sparkassen haben für ihre Geschäftskund:innen spezielle Vereinbarungen oder Prozesse, die regelmäßige Bargeldeinzahlungen erleichtern. Dies liegt daran, dass bei vielen Unternehmen, insbesondere im Einzelhandel oder in der Gastronomie, größere Bargeldumsätze zum normalen Geschäftsbetrieb gehören.

In der Regel müssen gewerbliche Kund:innen demnach keinen Herkunftsnachweis über ihr Bargeld machen – solange die Transaktionen nicht deutlich vom sonstigen Einzahlungsverhalten abweicht.

Allerdings bedeutet das nicht, dass Geschäftskund:innen völlig von Nachweispflichten befreit sind. Stattdessen:

  1. Banken führen oft eine gründliche Prüfung des Unternehmens bei Kontoeröffnung durch.
  2. Banken sind verpflichtet, Geldwäscherisiken zu überwachen, was regelmäßige Überprüfungen und Risikoeinschätzungen beinhalten kann.
  3. Ungewöhnliche oder verdächtige Transaktionen werden genau untersucht.

Die genauen Anforderungen für gewerbliche Kund:innen können je nach Bank, Branche und individuellem Risikoprofil des Unternehmens variieren.

Bargeld einzahlen, Geldscheine mit unterschiedlichen Werten
Unsplash / Ibrahim Boran

Weitere Infos bekommst du bei der BaFin

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist die zentrale Aufsichtsbehörde für den Finanzsektor in Deutschland. Sie bietet umfangreiche Informationen zu Geldwäscheprävention und den geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Auf der Website der BaFin findest du detaillierte Erläuterungen zu den Pflichten von Finanzinstituten und Kund:innen sowie aktuelle Entwicklungen im Bereich der Geldwäschebekämpfung.

Zudem steht dir bei weiteren Fragen natürlich auch jederzeit dein:e Haspa Berater:in zur Verfügung. Benötigst du Auskunft oder hast spezielle Fragen? Vereinbare am besten direkt einen unverbindlichen Beratungstermin.

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Es gibt so viele alltägliche Fragen, die in Bezug auf Konto, Finanzen und Co. aufkommen. Schau doch mal hier, wir haben Antworten für dich!

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FAQ zum Bargeld Herkunftsnachweis

Ab wann ist ein Herkunftsnachweis für Bargeldeinzahlungen erforderlich?

Seit August 2021 ist bei Bargeldeinzahlungen über 10.000 € die Vorlage eines aussagekräftigen Herkunftsnachweises erforderlich. Dies gilt für Einzahlungen bei deiner Hausbank.

Welche Dokumente werden als Herkunftsnachweis akzeptiert?

Ein aktueller Kontoauszug bzgl. deines Kontos bei einer anderen Bank, aus dem eine Barauszahlung hervorgeht, ist beispielsweise ein gültiger Nachweis. Auch Verkaufsbelege für Edelmetall oder andere Wertgegenstände werden akzeptiert sowie Schenkungsurkunden oder Testamente.

Gibt es Unterschiede zwischen Banken und Sparkassen vor Ort?

Die Regelungen gelten grundsätzlich für alle Finanzinstitute. Deine Hausbank oder Sparkasse vor Ort kann dich über spezifische Anforderungen informieren.

Gelten die Regeln auch für den Umtausch von Münzen?

Ja, der Herkunftsnachweis für Bargeldeinzahlungen ist auch beim Umtausch von Münzen (Währungsumtausch) erforderlich, wenn die Grenze von 10.000 € überschritten wird.

Warum ist ein Herkunftsnachweis notwendig?

Diese Maßnahme ist ein Beitrag zur wirksamen Bekämpfung von Geldwäsche und hilft, illegale Finanzströme aufzudecken.

Wo kann ich weitere Informationen erhalten?

Detaillierte Auskünfte erhältst du bei der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) oder direkt bei deiner Bank oder Sparkasse. Kundinnen und Kunden können sich dort über die genauen Anforderungen informieren.