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Vorsicht nass! Ursachen für feuchte Wände
Feuchte Wände sind ein häufiges Problem, das Hausbesitzer:innen und Mieter:innen gleichermaßen betreffen kann. Feuchte Wände sanieren ist dann oftmals die einzige Lösung, um schwerwiegenden Folgen entgegen zu wirken.
Doch was sind die Ursachen für die Durchfeuchtung von Mauerwerk? Dies gilt es im ersten Schritt herauszufinden, denn die Gründe können vielfältig sein und erfordern oft eine genaue Analyse, um die individuell geeignete Lösung zu finden.
Aufsteigende Feuchtigkeit
Eine häufige Ursache für feuchte Wände ist die aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden, insbesondere im Keller und im Sockelbereich von Gebäuden. Wenn die Abdichtung des Fundaments mangelhaft oder beschädigt ist, kann Wasser aus dem Erdreich in die Wände eindringen und nach oben steigen.
Undichte Außenwände
Ein weiterer Grund für feuchte Wände kann eine undichte Außenwand sein. Risse, schadhafte Fugen oder eine beschädigte Außenabdichtung ermöglichen es der Feuchtigkeit, von außen ins Mauerwerk einzudringen. Dies ist besonders problematisch bei Kellerwänden, da hier der Druck des umgebenden Erdreichs zusätzlich auf die Wand einwirkt. Feuchte Wände zu sanieren ist in diesem Fall dringend erforderlich!
Hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Belüftung
heizt werden, kann sich die Feuchtigkeit an kälteren Wandoberflächen niederschlagen und zu Kondensation führen. Dies ist oftmals in Badezimmern oder Küchen der Fall, wo viel Wasserdampf entsteht.
Schau dir in diesem Zusammenhang auch unseren Artikel zum Thema Luftfeuchtigkeit senken an und hol dir wertvolle Tipps!
Defekte Außenabdichtung der Kellerwand
Eine defekte Außenabdichtung der Kellerwand ist eine häufige Ursache für eindringende Feuchtigkeit. Wenn die Abdichtung im Laufe der Zeit porös wird oder durch Wurzeln beschädigt wurde, kann Wasser ungehindert in die Wand eindringen.
Auch zum Thema Feuchtigkeit im Keller hab wir einen informativen Artikel für dich. Schau doch direkt mal vorbei!
Schäden an Wasserleitungen
Nicht zu unterschätzen sind auch Schäden an Wasserleitungen oder Abflussrohren. Undichte Stellen können über lange Zeit unbemerkt bleiben und zu einer erheblichen Durchfeuchtung des umgebenden Mauerwerks führen.
Zügiges Handeln ist gefragt: Warum du schnell deine Wand trockenlegen solltest
Wenn feuchte Stellen oder nasse Wände in deinem Zuhause auftauchen, ist es wichtig, schnell zu handeln. Denn eine Durchfeuchtung der Wand kann schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht zeitnah behandelt wird. Mögliche Folgen haben wir dir im Folgenden zusammengestellt:
Gesundheitsrisiko Schimmel
Eines der größten Risiken bei Feuchtigkeit im Mauerwerk ist die Bildung von Schimmel. Sobald die Feuchte in das Mauerwerk dringt, schafft sie ideale Bedingungen für Schimmelsporen. Schimmel kann nicht nur unangenehm riechen, sondern auch ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen, insbesondere bei Allergiker:innen und Menschen mit Atemwegserkrankungen. Das macht es so wichtig, feuchte Wände zu sanieren – und nicht zu lang damit zu warten!
Schäden an der Bausubstanz
Nasse Wände greifen langfristig die Bausubstanz an. Der Putz kann abblättern, die Wandfarbe sich verfärben und es kann zu strukturellen Schäden kommen. Je länger die Feuchtigkeit unbehandelt bleibt, desto teurer und aufwendiger wird im schlimmsten Fall am Ende die Sanierung durch den Fachmann oder die Fachfrau.
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Energieverlust und höhere Heizkosten
Ein feuchter Keller oder feuchte Wände im Wohnbereich führen zu einem erhöhten Energieverbrauch. Feuchte Wände leiten Wärme besser nach außen, was zu höheren Heizkosten führen kann. Zudem fühlt sich ein feuchter Raum kälter an, was oft zu übermäßigem Heizen verleitet.
Schau dir in diesem Zusammenhang doch auch einmal unseren Artikel zum Thema Heizkosten sparen an und erhalte wertvolle Tipps und Tricks.
Wertverlust der Immobilie
Sichtbare Flecken auf der Wand oder ein muffiger Geruch können Hinweise auf feuchte Wände sein. Diese können den Wert deiner Immobilie erheblich mindern. Potenzielle Käufer:innen oder Mieter:innen werden in vielen Fällen durch Anzeichen von Feuchtigkeit abgeschreckt, was sich negativ auf den Verkaufs- oder Mietpreis auswirken kann.
Ausbreitung des Problems
Wenn du nicht schnell handelst, kann sich die Feuchtigkeit auf andere Bereiche des Hauses ausbreiten. Was als kleines Problem in einer Ecke beginnt, kann sich im schlimmsten Fall zu einem großflächigen Feuchtigkeitsproblem entwickeln, das mehrere Räume oder sogar Etagen betrifft.
Feuchtigkeitsmessung in Wänden
Feuchte Wände sanieren, schön und gut. Aber wie erkennst du eigentlich, ob und wie feucht deine Wand ist? Hier ein Überblick über Methoden und Richtwerte:
Einen Selbsttests durchführen
- Sichtprüfung: Achte auf Verfärbungen, abblätternden Putz oder Salzausblühungen.
- Geruchstest: Muffiger Geruch kann auf Feuchtigkeit hindeuten.
- Folientest: Klebe eine Folie auf die Wand. Bildet sich Kondenswasser dahinter, ist Feuchtigkeit vorhanden. (Bedenke, dass dieser Test nicht sehr präzise ist und zu Fehlinterpretationen führen kann, da er nur oberflächliche Feuchtigkeit anzeigt.)
- Feuchtigkeitsmesser: Diese Geräte messen die Feuchtigkeit in Materialien wie Holz und Mauerwerk. Sie können einfach an die Wand gehalten werden, und das Ergebnis wird in Prozent oder in Digits angezeigt.
Professionelle Messungen durchführen
- Mechanische Methode (Darr-Methode): Ein Fachunternehmen bohrt in Abständen Löcher in die Wand. Aus dem Bohrloch entnommenes Material wird gewogen, getrocknet und erneut gewogen. Die Differenz gibt Aufschluss über den Feuchtigkeitsgehalt.
- Chemische Methode (Calciumcarbid-Methode oder CM-Mathode): Ähnlich wie bei der mechanischen Methode werden Löcher in die Wand gebohrt. Das entnommene Material wird mit Chemikalien versetzt, die auf Feuchtigkeit reagieren.
- Elektrische Methode: Hier wird mittels elektrischer Spannung der Widerstand im Mauerwerk gemessen. Je feuchter die Wand, desto geringer der Widerstand.
- Mikrowellenmethode: Zerstörungsfreie Messung, bei der Mikrowellen in die Wand gesendet werden. Die Reflexion gibt Aufschluss über den Feuchtigkeitsgehalt.
Gut zu wissen! Richtwerte für Wandfeuchtigkeit
Zustand | Feuchtigkeitsgehalt | Bewertung |
---|---|---|
Nicht feucht | < 80 % | Unbedenklich |
Feucht | 80 – 100 % | Handlungsbedarf |
Nass | 100 – 150 % | Dringender Handlungsbedarf |
Durchnässt | > 150 % | Dringender Handlungsbedarf |
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Werte als Orientierung dienen, aber nicht als absolute Grenzwerte verstanden werden sollten. Für eine genaue Beurteilung der Wandfeuchtigkeit und möglicher Probleme ist es ratsam, ein:e Fachexpert:in zu konsultieren, der bzw. die die spezifische Situation vor Ort beurteilen kann.
Vorgehen, um feuchte Wände zu sanieren & abzudichten
Die Sanierung feuchter Wände erfordert ein systematisches Vorgehen, um langfristig Erfolg zu haben. Hier sind die wichtigsten Schritte und Möglichkeiten im Überblick:
Beachte hierbei: Die tatsächliche Effektivität und Anwendbarkeit dieser Methoden sollten in der Praxis immer differenziert betrachtet werden! Ziehe im Zweifel bitte auf jeden Fall ein geeignetes Fachunternehmen zurate.
Feuchte Wände sanieren: Diese Begriffe solltest du gehört haben
Es gibt verschiedene Verfahren, um feuchte Wände zu sanieren. Die gängigsten Methoden und Begrifflichkeiten haben wir dir im Folgenden einmal aufgelistet:
• Horizontalsperre einsetzen
Um feuchte Wände zu sanieren, ist die Horizontalsperre eine denkbare Möglichkeit. Hierbei handelt es sich um eine Barriere, die horizontal in die Wand eingebracht wird, um aufsteigende Feuchtigkeit zu stoppen. Kann chemisch oder mechanisch erfolgen.
• Nachträgliche Horizontalabdichtung: Mauersägeverfahren
Hierbei wird die Wand abschnittsweise durchgesägt und eine wasserdichte Sperrschicht eingesetzt. Effektiv, aber aufwendig und teuer.
• Feuchtigkeit in der Wand beseitigen: Mauertauschverfahren
Dabei werden feuchte Mauerwerksabschnitte komplett entfernt und durch neues, trockenes Material ersetzt. Geeignet für stark geschädigte Bereiche.
• Mauerwerk trockenlegen: Injektionsverfahren
Chemische Substanzen werden unter Druck in vorgebohrte Löcher im Mauerwerk injiziert, um eine wasserabweisende Barriere zu bilden.
• Elektrisches Feld nutzen: Elektroosmose
Nutzt ein schwaches elektrisches Feld, um Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk zu treiben, die Bewegung der Feuchte zu kontrollieren oder umzukehren.
• Von außen dicht: Dichtungsschlämme
Eine zementbasierte Beschichtung, die auf die Wandoberfläche aufgetragen wird, um Feuchtigkeit abzuweisen.
• Ebenfalls von außen aufgebracht: Sanierputz
Spezieller, hochporöser Putz, der Feuchtigkeit und Salze aufnehmen kann, ohne zu schädigen. Ideal für die Nachbehandlung von trocken gelegten Wänden.
Kurz & knapp! Fazit: Feuchte Wände sanieren
Die Sanierung feuchter Wände ist eine komplexe Aufgabe, die sorgfältige Planung und fachkundige Ausführung erfordert. Zusammengefasst heißt das für dich:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass feuchte Wände zu sanieren sowohl eine Investition in die Gesundheit der Bewohner:innen als auch in die Langlebigkeit des Gebäudes darstellt. Mit dem richtigen Ansatz und fachkundiger Unterstützung lassen sich selbst hartnäckige Feuchtigkeitsprobleme nachhaltig lösen.
Wichtig ist hierbei eine sorgfältige Analyse, die Wahl der richtigen Methoden und eine gewissenhafte Durchführung aller notwendigen Schritte.
Darf es noch etwas mehr zum Thema Sanierung sein?
Energetische Sanierung ist eine perfekte Möglichkeit, um nachhaltiger zu leben und gleichzeitig langfristig Kosten zu senken. Wenn du noch weitere Tipps & Tricks brauchst, wirf doch mal einen Blick auf unsere anderen Artikel!
Kellerdämmung | Sanieren, Modernisieren & Renovieren | Energetische Sanierung Förderung
FAQ: Feuchte Wände sanieren
Wie erkenne ich, ob meine Wände feucht sind?
Anzeichen für feuchte Wände können sein:
– Flecken oder Verfärbungen an der Wand
– Abblätternde Farbe oder Tapete
– Schimmelbildung
– Muffiger Geruch
– Salzausblühungen an der Oberfläche
Bei Verdacht solltest du eine:n Expert:in konsultieren, der/die die Feuchtigkeit professionell messen kann.
Kann ich feuchte Wände selbst sanieren?
Kleinere Probleme, wie oberflächliche Feuchtigkeit durch Kondensation, können oft selbst behoben werden – insbesondere du das richtige Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohnenden. Bei strukturellen Problemen oder starker Durchfeuchtung ist es jedoch ratsam, Expert:innen für das Sanieren feuchter Wände hinzuzuziehen. Sie verfügen über das nötige Fachwissen und die richtigen Werkzeuge, um die Ursache zu identifizieren und nachhaltig zu beheben.
Wie lange dauert es, feuchte Wände zu sanieren?
Die Dauer der Sanierung hängt von der Ursache und dem Ausmaß der Feuchtigkeit ab. Einfache Maßnahmen können innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein. Umfangreiche Sanierungen, bei denen feuchte Wände von Grund auf trockengelegt werden müssen, können mehrere Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen.
Was kostet es, feuchte Wände zu sanieren?
Die Kosten für die Sanierung feuchter Wände variieren stark je nach Methode und Umfang. Einfache Abdichtungsmaßnahmen können bei einigen 100 € beginnen, während umfassende Sanierungen mit Trockenlegung und Neuaufbau mehrere 1.000 € kosten können. Eine genaue Kosteneinschätzung kann nur nach einer professionellen Begutachtung erfolgen.
Kann ich in meiner Wohnung bleiben, während feuchte Wände saniert werden?
Das hängt von der Art der Sanierung ab. Bei lokalen Maßnahmen oder der Anwendung von Injektionsverfahren ist ein Verbleib oftmals möglich. Umfangreiche Arbeiten, bei denen große Wandflächen freigelegt werden müssen, können jedoch eine vorübergehende Umsiedlung erforderlich machen. Dein Sanierungsunternehmen wird dich jedoch darüber informieren.
Wie kann ich verhindern, dass sanierte Wände erneut feucht werden?
Nach der Sanierung feuchter Wände ist Prävention wichtig:
– Regelmäßiges und richtiges Lüften
– Kontrolle und Wartung von Dachrinnen und Abflüssen
– Vermeidung von Wärmebrücken
– Einhaltung einer angemessenen Raumtemperatur
– Regelmäßige Inspektion der Gebäudehülle
– Bei Kellerräumen: Vermeidung direkten Wandkontakts von Möbeln und Gegenständen
Durch diese Maßnahmen kannst du das Risiko erneuter Feuchtigkeit minimieren und die Effektivität der Sanierung langfristig sichern.