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Feuchtigkeit im Keller – was tun? Ursachen & Maßnahmen

Feuchtigkeit im Keller: Kellerraum mit feuchten Wänden Foto: Marcus-Andree Schoene

Feuchtigkeit im Keller ist ein häufiges Problem, das dich als Hausbesitzer:in vor große Herausforderungen stellen kann. Neben unangenehmen Gerüchen und Schimmelbildung können feuchte Keller aber auch die Bausubstanz des Hauses nachhaltig gefährden. In diesem Artikel erläutern wir daher die Ursachen für Feuchtigkeit im Keller sowie wichtige Maßnahmen zur Behebung des Problems. 

Für schnelle Leser:innen: Ursachen & Maßnahmen auf einen Blick

Die folgende Tabelle bietet dir eine schnelle Übersicht über die häufigsten Ursachen für Feuchtigkeit im Keller und die entsprechenden Maßnahmen zur Behebung des Problems:

UrsacheMaßnahme
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Kellerräumen• Regelmäßiges Lüften, besonders an kühlen, trockenen Tagen
• Einsatz von Luftentfeuchtern
• Verbesserung der Isolierung
Feuchteschäden durch undichtes Mauerwerk• Abdichtung der Außenwände
• Reparatur von Rissen und Spalten im Mauerwerk
• Anwendung von wasserabweisenden Beschichtungen
Rohrbrüche / undichte Leitungen• Sofortige Reparatur der defekten Leitungen
• Regelmäßige Inspektion der Wasserleitungen
• Installation von Leckage-Warnsystemen
Unwetter mit Starkregen• Installation von Rückstauklappen
• Erhöhung der Außenabdichtung
• Verbesserung der Drainagesysteme
Verstopfter Dachablauf• Regelmäßige Reinigung der Dachrinnen und Abläufe
• Installation von Laubschutzgittern
• Überprüfung und Wartung der Dachentwässerung
Hoher Grundwasserspiegel• Installation oder Verbesserung der Drainagen
• Einbau einer Horizontalsperre
• Abdichtung des Kellerbodens und der Wände
Defekte Horizontalsperre / Drainagen / Außenabdichtungen• Erneuerung oder Reparatur der defekten Horizontalsperre
• Sanierung der Drainagen
• Außenabdichtung der Kellerwände erneuern

Ursachen: Wie entsteht Feuchtigkeit im Keller?

Es braucht nicht immer unwetterartige Sturzbäche aus den Wolken, die im schlimmsten Fall einen Keller schnell mal in einen regelrechten Swimmingpool verwandeln können. Die Ursachen für einen feuchten Keller können vielfältig sein, wie du im Folgenden erfährst. Schauen wir uns die möglichen Gründe für Feuchtigkeit im Keller einmal etwas genauer an.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit & Kondensieren an Kellerwänden

Ein häufiges Problem in Kellerräumen ist eine übermäßig hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kann zu verschiedenen Problemen führen, insbesondere zur Kondensation von Wasser an den Kellerwänden. Die Folgen sind feuchte Kellerwände, Schimmelbildung und im schlimmsten Fall sogar Schäden an der Bausubstanz.

  • Mangelhafte Luftzirkulation: In vielen Kellerräumen kann die Luft nicht ausreichend zirkulieren, was zu einer Ansammlung von Feuchtigkeit führt.
  • Aufsteigende Feuchtigkeit: Besonders in älteren Gebäuden kann Feuchtigkeit aus dem Erdreich durch die Wände im Keller aufsteigen.
  • Kondensation: Warme, feuchte Luft kondensiert an kälteren Oberflächen wie den Kellerwänden, was zu mehr Feuchtigkeit führt.

Auswirkungen in diesem Fall können sein:

  • Schimmelbildung: Bei einer hohen Luftfeuchte im Keller entstehen ideale Bedingungen für Schimmelwachstum.
  • Materialschäden: Anhaltende Feuchtigkeit kann die Bausubstanz angreifen und teure Schäden verursachen.
  • Gesundheitsrisiken: Schimmel und feuchte Raumluft können gesundheitliche Probleme verursachen, wenn man sich oft in den entsprechenden Räumlichkeiten aufhält.

Für Informationen zur optimalen Raumluftfeuchte und wie du eine zu hohe Luftfeuchtigkeit senken kannst, schau in unserem Artikel vorbei:

Feuchteschäden im Keller durch undichtes Mauerwerk

Feuchteschäden im Keller sind oftmals auch auf ein undichtes Mauerwerk zurückzuführen, was schwerwiegende Folgen für die gesamte Immobilie haben kann. Die Außenwand des Kellers kann dabei häufig die Hauptursache für den feuchten Keller sein, da sie direktem Kontakt mit dem umgebenden Erdreich ausgesetzt ist.

  • Defektes Mauerwerk: Risse, Spalten oder poröse Stellen in der Kellerwand ermöglichen es Wasser aus dem Erdreich, leicht einzudringen. Diese Defekte können durch Alterung, Setzungen oder mangelhafte Bauausführung entstehen.
  • Kapillarwirkung: Selbst kleine Risse im Mauerwerk können durch Kapillarwirkung Feuchtigkeit aus dem Erdreich in die Kellerräume transportieren.
  • Fehlende oder beschädigte Abdichtung: Eine unzureichende oder im Laufe der Zeit beschädigte Außenabdichtung der Kellerwand kann dazu führen, dass Feuchtigkeit durch das Mauerwerk nach innen gelangt.
  • Hoher Grundwasserspiegel: In Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel steht das Mauerwerk unter ständigem Druck, was das Eindringen von Feuchtigkeit begünstigen kann.
  • Kondensation: Temperaturunterschiede zwischen dem Kellerinnenraum und dem Erdreich können dazu führen, dass Feuchtigkeit an der Innenseite der Kellerwand kondensiert.

Diese Faktoren können einzeln oder in Kombination auftreten und dazu führen, dass Wasser aus dem Erdreich in die Kellerräume eindringt. Die Folgen sind feuchte Wände, ein muffiger Geruch und langfristig sogar strukturelle Schäden an der Immobilie, was es dringlich zu vermeiden gilt.

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Feuchter Keller an einem bestimmten Spot: Dachablauf verstopft?

Ein verstopfter Dachablauf kann eine unerwartete Ursache für feuchte Keller sein, insbesondere aber dann, wenn die Feuchtigkeit an einer bestimmten Stelle im Keller auftritt. Denn wenn der Dachablauf verstopft ist, kann das Regenwasser nicht ordnungsgemäß abfließen und sammelt sich stattdessen auf dem Dach oder in den Dachrinnen. Das überschüssige Wasser kann dann entlang der Außenwände des Gebäudes nach unten fließen und schließlich Feuchtigkeit von außen in den Keller eindringen lassen.

  • Feuchtigkeit von außen: Das gesammelte Wasser kann durch undichte Stellen in der Außenwand oder durch den Boden in den Keller gelangen. Besonders gefährdet sind Bereiche, in denen die Abdichtung des Mauerwerks beschädigt oder unzureichend ist.
  • Kapillarwirkung: Selbst wenn das Wasser nicht direkt in den Keller fließt, kann es durch die Kapillarwirkung in das Mauerwerk eindringen und sich nach oben ziehen. 
  • Konzentration an einem Spot: Oft tritt die Feuchtigkeit an einer bestimmten Stelle im Keller auf, die sich direkt unterhalb des verstopften Dachablaufs oder in der Nähe der betroffenen Außenwand befindet.

Um diese spezifische Ursache für feuchte Keller zu vermeiden, ist es wichtig, die Dachrinnen und Dachabläufe regelmäßig zu überprüfen und von Laub, Schmutz und anderen Verstopfungen zu befreien. Eine gut funktionierende Dachentwässerung sorgt dafür, dass Regenwasser sicher vom Gebäude weggeleitet wird und nicht in den Keller eindringen kann.

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Keller feucht durch Wasserschaden: Rohrbrüche & undichte Leitugen

Ein weiterer Grund für feuchte Keller können Wasserschäden sein, die durch Rohrbrüche oder undichte Wasserleitungen verursacht werden. Diese Probleme können plötzlich auftreten und schnell zu erheblichen Schäden führen. Bei einem Rohrbruch kann in kurzer Zeit eine große Menge Wasser austreten und den Keller überfluten. Undichte Wasserleitungen hingegen haben oft einen schleichenden Prozess zur Folge, bei dem über längere Zeit Wasser austritt und eine feuchte Kellerwand verursacht. 

Die Folgen solcher Wasserschäden sind vielfältig:

  1. Feuchte Flecken an Wänden und Böden
  2. Abblätternde Farbe oder Putz
  3. Muffiger Geruch
  4. Schimmelbildung
  5. In schweren Fällen: Schäden an der Bausubstanz

Rohrbrüche und undichte Leitungen können verschiedene Ursachen haben, wie Materialermüdung, Korrosion, Frostschäden oder unsachgemäße Installation. Sie sind besonders tückisch, da sie oft hinter Wänden oder unter Böden verborgen sind und erst bemerkt werden, wenn bereits sichtbare Schäden aufgetreten sind.

Um langfristige Schäden zu vermeiden, ist es daher wichtig, bei Anzeichen eines Wasserschadens schnell zu handeln. 

Riecht’s hier muffig? Anzeichen von Feuchtigkeit erkennen

Generell gilt, dass eine schnelle Behebung eines feuchten Kellers in Angriff genommen werden sollte, egal, welche Ursache dahinter steckt. Denn ist ein unangenehmer Geruch noch eines der ersten harmloseren Anzeichen, führt Feuchtigkeit im Keller im schlimmsten Falle zu massiven Schäden der Bausubstanz, was mitunter richtig teuer werden kann. Aber auch der Gesundheitsfaktor sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Weitere Anzeichen von Feuchtigkeit im Keller können sein:

Grafik mit möglichen Anzeichen für Feuchtigkeit im Keller
Haspa Insider
  1. Muffiger Geruch: Ein unangenehmer, schimmeliger Geruch ist oft das erste Anzeichen für Feuchtigkeit.
  2. Feuchte Wände: Sichtbare Feuchtigkeit oder nasse Stellen an den Wänden sind klare Indikatoren.
  3. Schimmelbildung: Das Auftreten von Schimmel oder Mehltau an Wänden, Decken oder in Ecken.
  4. Abblätternde Farbe oder Putz: Wenn die Farbe oder der Putz an den Wänden abblättert oder Risse aufweist.
  5. Kondensation: Wassertröpfchen oder Dampf an Fenstern und Wänden, besonders bei Temperaturunterschieden.
  6. Stehendes Wasser: Pfützen oder Wasseransammlungen auf dem Boden des Kellers.
  7. Hohe Luftfeuchtigkeit: Ein dauerhaft hoher Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft, der mit einem Hygrometer gemessen werden kann.
  8. Rost an Metallgegenständen: Rostbildung an Heizungsrohren, Werkzeugen oder anderen metallischen Objekten im Keller.

Diese Anzeichen sollten ernst genommen werden, da sie auf ein Feuchtigkeitsproblem hinweisen, das schnellstmöglich behoben werden sollte, um langfristige Schäden zu vermeiden.

Feuchtigkeit im Keller – was tun? Maßnahmen ergreifen!

Kommen wir zu den Maßnahmen, die du je nach Ursache für die Feuchtigkeit im Keller ergreifen kannst. Beim Trocknen deines Kellers und Beheben des Schadens gilt, dass du den betroffenen Kellerraum so schnell wie möglich von dem Problem mit Feuchtigkeit befreien solltest, um langfristige Auswirkungen auf die Immobilie zu verhindern. Denn leidet ein Keller dauerhaft unter feuchten Wänden oder einem feuchten Boden, kann das schwerwiegende und vor allem teure Konsequenzen nach sich ziehen!

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Keller richtig lüften hilft bei hoher Luftfeuchte

Eine effektive Methode, um die Luftfeuchtigkeit in deinen Kelerräumen zu senken, ist regelmäßiges und vor allem richtiges Lüften des Kellers. Dabei ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen, um zu verhindern, dass warme Luft in den Keller gelangt und Feuchtigkeit aus der Luft kondensiert. 

Am besten lüftet man an kühlen, trockenen Tagen oder in den frühen Morgenstunden. Querlüften durch Öffnen gegenüberliegender Fenster oder Türen kann besonders effektiv sein, um die feuchte Kellerluft auszutauschen. In den Sommermonaten sollte man vorsichtig sein, da warme Luft mehr Feuchtigkeit transportiert und an kühlen Kellerwänden kondensieren kann. 

Der gezielte Einsatz von Ventilatoren kann die Luftzirkulation zusätzlich verbessern und die Trocknung beschleunigen.

Nassen Keller trockenlegen, sonst droht Schimmel an der Bausubstanz

Sind die Ursachen für die Feuchtigkeit im Keller nicht so leicht zu beheben, kann eine Sanierung notwendig werden. Um einen feuchten Keller zu sanieren und dadurch Schäden an der Bausubstanz zu verhindern, sind effektive Maßnahmen zur Trockenlegung unerlässlich; Zunächst sollte die Ursache der Feuchtigkeit identifiziert werden, sei es defekte oder fehlende Abdichtungen, Risse im Mauerwerk oder aufsteigende Feuchtigkeit. 

Eine wichtige Maßnahme kann im ersten Schritt beispielsweise der Einsatz von Bautrocknern sein, die die Feuchtigkeit aus der Luft und den Wänden effektiv entfernen. Diese Geräte sollten strategisch platziert werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. 

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Zusätzlich können Entfeuchtungsmittel oder Luftentfeuchter eingesetzt werden, um die Restfeuchtigkeit zu reduzieren. Es ist wichtig, die Trockenlegung gründlich durchzuführen, da selbst geringe Restfeuchtigkeit zu erneuter Schimmelbildung führen kann.

Eindringende Feuchtigkeit durch Abdichten & Sanierung verhindern

Um langfristig eindringende Feuchtigkeit zu verhindern, ist dann oft eine professionelle Abdichtung und Sanierung erforderlich. Es ist ratsam, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen, der die Situation beurteilen und geeignete Maßnahmen empfehlen kann. Fachleute können die Feuchtigkeit im Mauerwerk genau lokalisieren und das betroffene Bauteil gezielt sanieren.

Je nach Ursache und Ausmaß der Feuchtigkeit können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen:

  1. Installation oder Erneuerung von Drainagen um das Gebäude
  2. Einbringen einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit
  3. Außenabdichtung der Kellerwände
  4. Innenseitige Abdichtung bei nicht zugänglichen Außenwänden

Die Wahl der richtigen Abdichtungsmethode hängt von den spezifischen Gegebenheiten ab und sollte von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Eine professionelle Sanierung kann zwar kostspielig sein, ist aber in entsprechenden Fällen die einzige Möglichkeit, das Problem dauerhaft zu lösen und weitere Schäden an der Bausubstanz sowie Folgekosten zu verhindern.

Du interessierst dich für Sanierungsthemen?

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