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Hamburg-Eppendorf hat weit über die Grenzen der Stadt hinaus einen ganz besonderen Ruf: Das Viertel gilt als Hotspot der Reichen und Schönen – nicht ganz ohne Grund, zugegebenermaßen. Unter den 25.000 Einwohner:innen ist die Model- und Schauspieler:innen-Dichte wohl so hoch wie in keinem anderen Stadtteil. Doch wer denkt, der Wohlstand sorge hier für unterkühlte Noblesse, der irrt sich. Wer bereits den Hamburg Marathon gelaufen ist, hat den warmherzigen Lokalpatriotismus der Einheimischen hautnah erleben dürfen. Man engagiert sich hier traditionell sozial, das zeigen auch die vielen gepflegten Stiftsanlagen im Viertel.
Als einer der wenigen Hamburger Stadtteile überstand Eppendorf den Zweiten Weltkrieg einigermaßen unbeschadet. Die gut erhaltenen Altbauten lockten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer mehr zahlungskräftige Käufer:innen und Mieter:innen an. Heute ist Eppendorf einer der beliebtesten Hamburger Stadtteile – aber auch einer der teuersten. Bei den prachtvollen Gebäuden, den Alsterkanälen und den gepflegten Grünanlagen kommt man aber auch schnell ins Schwärmen. Nicht zu Unrecht sind die Eppendorfer stolz auf ihr Viertel.
Infrastruktur in Hamburg-Eppendorf
Das traditionsreiche Viertel im Bezirk Hamburg-Nord strotzt nur so vor urbaner Lebensqualität. Zahlreiche Kanäle, die Nähe zur Alster, der wunderschöne Hayns Park mit seinem klassizistischem Rundtempel und dem Eppendorfer Mühlenteich machen Eppendorf trotz perfekter Infrastruktur zum innerstädtischen Idyll mit einem Hauch Exklusivität. Zum Einkaufen und Flanieren trifft man sich auf der Eppendorfer Landstraße: Elegante Boutiquen, Feinkostgeschäfte und alles für den täglichen Bedarf findest du hier Tür an Tür. Ein Highlight ist das alljährliche Eppendorfer Landstraßenfest im Juni – eine ausgelassene Straßenparty mit Live-Bühnen, Flohmarkt und jeder Menge Spaß für Groß und Klein.
Ein Kapitel für sich hingegen: Parken in Hamburg-Eppendorf. Wohnungssuchende sollten sich bewusst sein, dass Parkplätze hier fast noch schwerer zu finden sind als Wohnraum – auch, weil besser situierte Haushalte hier oft mehrere Autos auf der Straße bewegen. Wer eine eigene Immobilie in Eppendorf sucht, sollte also das Thema „Garagenstellplatz“ im Hinterkopf behalten. Aber die gute Nachricht: Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist ganz Hamburg von Eppendorf aus perfekt erreichbar. Der wohl wichtigste Knotenpunkt ist die U-Bahn-Station Kellinghusenstraße. Mehr als 15.000 Fahrgäste nutzen den Bahnhof täglich, ein Großteil davon sind Pendler.
Aber nicht nur mit Einkaufsmöglichkeiten und Anbindung kann Eppendorf punkten: Sportvereine wie der Club an der Alster, renommierte Schulen wie das Johanneum, das bekannte Universitätsklinikum, zahllose Privatkliniken und -ärzt:innen und Kitas diverser pädagogischer Ausrichtungen machen Eppendorf sowohl für Familien, Paare als auch Singles interessant – vorausgesetzt, man verfügt über den passenden Geldbeutel.
Kultur und Freizeit in Hamburg-Eppendorf
Die Menschen in Eppendorf mögen es gerne gediegen – das gilt natürlich auch für die Freizeit- und Abendgestaltung. Beliebte Adressen sind das charmante Café Borchers in der Geschwister-Scholl-Straße, das Café Lindtner und die lässige Pizzeria Lucacelli in der Eppendorfer Landstraße oder die Bar Botanic District in der Hegestraße. Aber Eppendorf kann auch kultig: Die rustikale Schramme 10 im Schrammsweg ist auf den ersten Blick gar nicht Eppendorf-like und dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen – eine der beliebtesten Gastro-Kneipen im Stadtteil.
Für regnerische Tage – von denen es in Hamburg ja bekanntermaßen so einige gibt – empfiehlt sich ein Besuch in der schön verzierten Schwimmhalle oder der beeindruckenden Sauna- und Spa-Welt des historischen Holthusenbades. Überhaupt hält man sich natürlich fit in Eppendorf: Wassersport von Kajak über SUP wird großgeschrieben. Kein Zufall also, dass hier mit dem „Alster Canoe Club e.V“ der älteste Kanu-Verein Deutschlands residiert. Kabarett- und Comedy-Liebhaber:innen empfehlen wir wärmstens einen Besuch in Alma Hoppes Lustspielhaus – gelegen direkt gegenüber der bekannten Komödie Winterhuder Fährhaus.
Geschichte von Hamburg-Eppendorf
Als Eppendorf im Jahr 1140 erstmals urkundlich erwähnt wurde – damals noch als Eppenthorp – war der heute so beliebte Stadtteil noch ein Bauerndorf. Das Zentrum bildete der Bereich rund um den Eppendorfer Marktplatz. Zum Pfarrbezirk Eppendorf gehörten noch 15 weitere Dörfer; Dreh- und Angelpunkt dieses Verbundes war die Kirche St. Johannis, die 1267 erstmals erwähnt wurde. Im Jahr 1343 verkaufte Graf Adolf IV. von Schauenburg das Dorf für 239 Mark an das Kloster Harvestehude. Nach der Reformation wurde Eppendorf der „evangelischen Stiftung Kloster St. Johannis“ übertragen.
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Wie viele andere Teile von Hamburg wurde Eppendorf auf Moorgrund gebaut. Das sumpfige Gebiet wurde im 19. Jahrhundert trocken gelegt und Eppendorf so immer attraktiver – auch für wohlhabende Hamburger, die hier große Landhäuser bauen ließen. Die letzten Überreste der Moorlandschaft findet ihr heute im Eppendorfer Moor, das sich im Stadtteil Groß Borstel befindet. Seit 1871 war Eppendorf offiziell Vorort. Ein Hamburger Stadtteil ist es seit 1894 – dem Jahr, in welchem die erste elektrische Straßenbahn nach Eppendorf fuhr. Damit hielt auch der Prunk Einzug: Großbürgerliche Etagenhäuser mit Stuck, Erkern und Türmchen prägten fortan das Bild des Stadtteils. Schließlich wurde 1889 mit dem heutigen UKE ein großes und modernes Staatskrankenhaus gebaut, das Versorgung und Forschung unter einem Dach vereinte. Seine innovative Bauweise war viele Jahre lang weltweit Vorbild für andere Krankenhausneubauten.
Eppendorf in Zahlen
- Einwohner:innen: 24.639, davon 55,2 % weiblich und 44,8 % männlich
- Durchschnittsalter: 42,6 Jahre (Hamburger Durchschnitt: 42,3 Jahre)
- Einpersonenhaushalte: 62,6 % (Hamburger Durchschnitt: 54,8 %)
- Haushalte mit Kindern: 13,9 % (Hamburger Durchschnitt: 18 %)
- Arbeitslosenquote (Stand 2019): 2,5 % (Hamburger Durchschnitt: 5 %)
Wenn nicht anders gekennzeichnet: Stand 31.12.2022
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