Short Facts zum Koalitionsvertrag für Schnellleser:innen
- Steuern: In der Gastronomie sinkt die Mehrwertsteuer wieder auf 7 % und freiwillige Mehrarbeit soll steuerlich unterstützt werden.
- Pendlerpauschale: Soll ab dem ersten Kilometer 38 ct betragen.
- Mobilität: Deutschlandticket wird teurer, Steuer auf Flugtickets wird gesenkt.
- Familien: Erhöhung des Elterngeldes und des Teilhabebetrags.
- Rente: Frühstart-Rente für Kinder wird eingeführt und die Mütterrente wird angepasst.
- Studierende: BAföG soll zum Wintersemester 2026/2027 erhöht werden.
Inhalte im Überblick
Koalitionsvertrag 2025: Was steht drin?
CDU, CSU und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag und somit auch auf ein umfangreiches Programm für die anstehende Legislaturperiode geeinigt. Vor allem die Themen Energie, Steuer und Rente nehmen in dem Fahrplan für die Regierungsarbeit der nächsten 4 Jahre viel Raum ein. Wie sich die Pläne und Beschlüsse vermeintlich auf deinen Geldbeutel auswirken, haben wir im Folgenden für dich aufgelistet.
Das ändert sich durch den Koalitionsvertrag bei den Steuern
Die liebe Steuer ist eines der Leidensthemen der Deutschen. Der Koalitionsvertrag sieht aber ein paar steuerliche Vergünstigungen vor.
Plan von Union und SPD: Sinkende Mehrwertsteuer in der Gastronomie
Die Mehrwertsteuer auf Speisen im Restaurant soll von 19 auf 7 % gesenkt werden. Klingt nach günstigeren Preisen – doch die Erfahrung zeigt: Davon kommt wenig beim Gast an. Schon 2020 wurde wegen Corona der Steuersatz gesenkt – die Preise in den Restaurants sanken laut Statistischem Bundesamt jedoch um weniger als 1 %. Die Steuererleichterung ist also aller Voraussicht nach vor allem eine Unterstützung der Gastronomie.
Freiwillige Mehrarbeit und Ehrenamt: Zuschläge steuerfrei
Zusätzliche Arbeit soll attraktiver werden – vor allem, wenn sie freiwillig geleistet wird. Wer Überstunden macht oder im Ruhestand weiterarbeitet, soll künftig keine Steuern mehr auf entsprechende Zuschläge zahlen müssen. Auch Beschäftigte, die von Teilzeit auf Vollzeit aufstocken, sollen steuerlich belohnt werden. Ein Beispiel: Wer regelmäßig 300 € Überstunden-Zuschlag erhält, könnte netto bis zu 100 € mehr im Monat als vorher in der Tasche haben. Für Rentner:innen ist sogar ein steuerfreier Hinzuverdienst von bis zu 2.000 € monatlich vorgesehen.
Erhöhung der Pendlerpauschale
Fest steht außerdem, dass die Pendlerpauschale steigt. Ab dem Jahr 2026 soll sie ab dem ersten Kilometer 38 Cent betragen. Bisher galt das erst ab dem 21. Kilometer. Alle Pendler:innen können damit höhere Kosten in der Steuererklärung ansetzen. Dabei ist es übrigens unerheblich, ob das Auto, die Bahn oder das Fahrrad genutzt wird.
Mobilität: Veränderungen bei Zug und Flug
Das Deutschlandticket soll es weiter geben – Fahrgäste müssen sich aber ab 2029 auf höhere Preise bei dem beliebten Ticket für den bundesweiten Nahverkehr einstellen. Bereits zu Jahresbeginn war der Preis des Deutschlandtickets von 49 € auf 58 € im Monat angehoben worden. Was es ab 2029 kosten könnte, ist noch offen.
Die Luftverkehrsteuer soll wieder gesenkt werden – das könnte sich auf die Preise für Flugtickets auswirken. Airlines hatten unter Verweis auf die höheren Kosten Flüge von deutschen Flughäfen gestrichen. Die Hoffnung vieler Reisender könnte also auch sein, dass bald wieder mehr Ziele angeflogen werden. Sicher ist das aber nicht.

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Weitere Punkte des Koalitionsvertrags
Verlängerung der Mietpreisbremse
Union und SPD wollen die Mietpreisbremse verlängern und künftig auch dafür sorgen, dass Vermieter:innen sich besser an die Mietpreisbremse halten – also beim Umzug in eine beliebte Wohngegend nicht zu viel Miete verlangen. Dafür erwägen sie Bußgelder bei Verstößen.
Höhere Übungsleiterpauschale
Für Trainer:innen im Sportverein, Chorleiter:innen und andere ehrenamtliche Übungsleiter:innen soll die Steuerpauschale angehoben werden. Sie könnten damit bis zu 3.300 € für ihre Tätigkeit verdienen, ohne zusätzlich Steuern zu zahlen.
Mindestlohn
Die Koalition strebt bis 2026 einen Mindestlohn von 15 € die Stunde an. Bei Umsetzung würde eine Vollzeitkraft in einer 40-Stunden-Woche rund 2.600 € brutto verdienen, also circa 300 € mehr, als beim aktuellen Mindestlohn. Ob diese Änderung aber wirklich zustande kommt, ist noch offen.
Gaspreisreform ohne Umlage
Laut aktuellem Stand soll auch die Gasspeicherumlage gestrichen werden. Diese beträgt derzeit rund 0,3 ct/kWh und soll nun abgeschafft werden. Vor allem für Haushalte mit Gasheizung kann das die Energiekosten senken. So zahlt ein Singlehaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 6.000 kWh derzeit rund 738 € – davon entfallen 18 € auf die Gasspeicherumlage. Bei einer Großfamilie mit 30.000 kWh macht die Umlage 90 € aus. Auch Mieter:innen profitieren, wenn die Nebenkosten sinken.
Koalitionsvertrag: Das ändert sich für Familien
Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass Familien mit Kindern künftig noch stärker unterstützt werden sollen. So soll wohl der Mindest- als auch der Höchstsatz beim Elterngeld erhöht werden. Außerdem soll der sogenannte Teilhabebetrag, mit dem unter anderem Sportvereine, Musikunterricht oder Ausflüge bezuschusst werden, von derzeit 15 € auf 20 € monatlich angehoben werden.

Das ändert sich bei der Rente
Die Rente bewegt die Bürgerinnen und Bürger wie kein zweites Thema. Logisch also, dass Pläne und Vorhaben zur Rente auch im Koalitionsvertrag nicht zu kurz kommen.
Frühstart-Rente: Altersvorsorge für Kinder
Für jedes Kind zwischen 6 und 18 Jahren, das eine Schule oder Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, will der Staat ab 2026 monatlich 10 € in ein Altersvorsorge-Depot einzahlen. Macht bei 12 Jahren Einzahlungszeit 1.440 €. Wird dieses Geld bis zum Renteneintritt nicht angerührt, kann es sich mit Zinsen deutlich vermehren – je nach Rendite unterschiedlich stark. Das angesparte Vermögen soll steuerfrei bleiben. Ausgezahlt wird aber erst im Alter. Ein guter Anfang, der aber nur dann wirklich hilft, wenn später auch privat weiter eingezahlt wird.
Mütterrente: Das ändert sich
Mütter und Väter, die ihre Kinder vor 1992 bekommen haben, wurden bei der Rente bislang schlechter gestellt als Eltern jüngerer Kinder. Denn für vor 1992 geborene Kinder wurden nur 2,5 Rentenpunkte angerechnet, während Eltern ab 1992 geborener Kinder 3 Rentenpunkte erhielten. Laut Koalitionsvertrag soll sich diese Ungleichbehandlung nun ändern. Künftig werden alle Eltern, unabhängig vom Geburtsjahr des Kindes, einheitlich 3 Rentenpunkte pro Kind erhalten.
Führerschein soll günstiger werden
Viele junge Erwachsene können es sich kaum noch leisten, den Führerschein zu machen. Allein im vergangenen Jahr waren die Kosten für Fahrschule und Führerscheinprüfung in Deutschland um 5,8 % gestiegen. Durch eine Reform der Fahrausbildung soll der Führerschein nun wieder bezahlbarer werden. Wie sie das genau erreichen wollen, sagen Union und SPD allerdings nicht.
Wie wirkt sich der Koalitionsvertrag auf Studierende aus?
Teil des Koalitionsvertrags ist auch eine geplante BAföG-Erhöhung. Die Wohnkostenpauschale für Studierende, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, soll zum Wintersemester 2026/2027 von 380 € auf 440 € monatlich angehoben werden. Zusätzlich soll der Grundbedarf in 2 Schritten an das Niveau der Grundsicherung angepasst werden. Der eigentliche BAföG-Satz soll aber weiterhin individuell nach dem Einkommen der Eltern und weiteren Faktoren berechnet werden.
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