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Ermittlungen auf Kampnagel: Krimifestival vom 5. bis 9.11.2024

Ein Mann, der der Beschreibung von Sherlock Holmes ähnelt, schaut durch eine Lupe auf eine graue Karte, auf der die Umrisse der Stadt Hamburg rot hervorgehoben sind. Torsten Borchers unterstützt durch KI

Meist geht es um Mord: 5 Tage lang ermitteln prominente Kommissare und Kommissarinnen in den Hallen der Kampnagel-Fabrik. Das Krimifestival in Hamburg ist eine Institution.

Für Krimi-Fans (nicht nur) aus Norddeutschland ist der Bühnenkomplex an der Jarrestraße 20 jedes Jahr im Herbst eine Pilgerstätte. Bereits zum 17. Mal haben die Buchhandlung Heymann, das Hamburger Abendblatt und die gastgebende Kampnagel-Kulturfabrik das Krimifestival Hamburg vom 5. bis 9.11.2024 organisiert. Die Haspa unterstützt den Lesungsmarathon als Sponsor. Auch wenn einzelne Lesungen bereits ausverkauft sind, gibt es für viele andere noch Karten. Schnell sein lohnt sich also, wie auch ein Blick ins Programm zeigt. Und wenn du uns auf Instagram und Facebook folgst, konntest du mit etwas Glück sogar Tickets für verschiedene Lesungen gewinnen. Wir wünschen den Gewinner:innen viel Spaß und einen spannenden Abend. Allen anderen drücken wir die Daumen, dass sie noch Karten für ihre favorisierte Lesung ergattern.

Spannende Recherchen zu einem Unfall mit Verschwundenen

In der „kriminellen Eröffnung“ am 5.11. geht es um das grausame Ende einer Party vor 20 Jahren. Die britische Autorin Claire Douglas sorgt in ihren Thrillern stets für Spannung. In „Girls Night – Nur eine kennt die ganze Wahrheit“ geht es um einen Unfall von 4 Frauen. Während Olivia bewusstlos im Auto liegen blieb, waren ihre 3 Freundinnen spurlos verschwunden. Weil der Fall die Angehörigen und Olivia, die sich an nichts erinnern kann, immer noch beschäftigt, wendet sie sich an eine Journalistin, die einen True-Crime-Podcast betreibt. Die Recherchen fördern zahlreiche Geheimnisse zutage.

Douglas arbeitete selbst 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sie sich sehr erfolgreich der Schriftstellerei zuwandte. Den spannenden Abend moderiert ebenfalls eine Journalistin: Anouk Schollähn vom NDR. Die deutsche Lesung übernimmt Schauspielerin und Sprecherin Anne Schäfer, die als Kommissarin Fina Valent im „Barcelona-Krimi“ in der ARD ermittelt. Im vergangenen Jahr stand sie beim Kampnagel-Sommerfestival bei „Good Sex“ auf der Bühne. Der bekannte Hamburger Pianist Joja Wendt sorgt für musikalische Unterhaltung.

Krimifestival Hamburg: Blutrote Hand vor weißem Hintergrund
Foto: Pixabay/Stefan Schweihofer

Krimi-Debüt des „Tagesschau“-Sprechers

Constantin Schreiber ist den meisten Menschen als „Tagesschau“-Sprecher bekannt. Als Journalist und Sachbuch-Autor griff er wiederholt unbequeme Themen auf. Dass der Grimme-Preisträger auch Romane schreiben kann, stellte er mit „Die Kandidatin“ unter Beweis. Nun hat der Nahost-Experte, der fließend Arabisch spricht, seinen ersten Krimi vorgelegt – und der zweite ist bereits fürs nächste Jahr angekündigt.

In „Kleopatras Grab“ wird ein Priester in Alexandria tot aufgefunden. Es gibt deutliche Hinweise auf Mord. War es die Mafia, ein zwielichtiger Archäologe oder gab es einen Familienstreit? Kommissarin Theodora Costanda stößt auf eine Mauer des Schweigens. Doch bei ihren Ermittlungen kommt sie einem geheimen uralten Bund auf die Spur.

So spannend geschrieben, dass die „Bild am Sonntag“ findet: „Das schreit förmlich nach einer Verfilmung!“ Wer sich selbst ein Bild machen möchte, sollte sich rechtzeitig eine Karte für die Lesung am 5.11. sichern.

Mann steht vor einer Wand mit ägyptischen Hieroglyphen
Constantin Schreiber. Foto: Harald Keller

Beliebter „Dorfpolizist“ namens Bruno

25 Jahre lang arbeitete der schottische Historiker Martin Walker als Redakteur und Korrespondent für die britische Tageszeitung „The Guardian“, schrieb nebenher politische Sachbücher. 1999 zog er mit seiner Familie um ins südfranzösische Périgord. Dort erblickte 2008 „Bruno – Chef de Police“ das Licht der Welt, um es einmal so zu formulieren. Gemeindepolizist Benoît Courrèges, genannt Bruno, nimmt in seinem (fiktiven) Heimatort Saint-Denis die Dinge gern selbst in die Hand. Die Geschichten sind so spannend und unterhaltsam geschrieben, dass sie nicht nur hohe Auflagen erreichen, sondern auch in 18 Sprachen übersetzt wurden. Inzwischen ist mit „Im Chateau“ bereits der 16. Bruno-Krimi erschienen, den Walker am 6.11. vorstellt.

Dieses Mal wird der Polizist zum Schutz einer illustren kleinen Runde von Freunden aus dem Silicon Valley abgeordnet, die sich für eine Woche in einem luxuriösen Château treffen. Neben der Abwehr von Übergriffen muss Bruno auch wieder einmal seine Kochkünste einsetzen.

Lesen und moderieren wird Schauspieler Sebastian Dunkelberg, der u. a. verschiedene Episodenrollen in TV-Krimis hatte und zahlreiche Hörbücher gelesen hat.

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Portugal-Krimi aus Hamburg

Nebenan wird am 6.11. ebenfalls eine Journalistin einen Krimi vorstellen: Mariana da Silva, älteste Tochter einer aus Portugal stammenden Familie, lebt seit vielen Jahren in Hamburg. Aufgewachsen ist sie wie ihre Roman-Figur in Stuttgart. Doch während sich die Autorin nördlich des Ländle niederließ, ist ihre Polizistin „Südlich von Porto“ aktiv. So beginnen die Titel von da Silvas Krimis: Nach dem Debüt „Südlich von Porto lauert der Tod“ stellt sie beim Krimifestival den Nachfolger „Südlich von Porto wartet die Schuld“ vor.

Hier wird in einem Naturschutzgebiet eine männliche Leiche gefunden. Ria Almeida, die ihren Job bei der Stuttgarter Polizei gekündigt hat, um ihrem als Dorfpolizisten tätigen Schwager zu helfen, ist mit ihm am Tatort. Als sie telefonisch Comissário Baptista um Unterstützung bittet, winkt er zunächst ab. Er habe keine Zeit, weil er gerade auf den Richter wartet, der dem Prozess gegen einen Drogenboss vorsitzt. Doch genau dieser Richter liegt vor Rias Füßen tot in den Dünen.

Die Autorin und ihre Geschichten scheinen bereits eine große Fangemeinde zu haben, denn die Lesung ist bereits ausverkauft!

Live beim Krimifestival 2024: Sonderausgabe des NDR-Bücher-Podcast

Ebenfalls am 6.11. gibt es eine ungewöhnliche Veranstaltung für das Krimifestival: Denn statt aus Büchern zu lesen geben Katharina Mahrenholtz und Daniel Kaiser Lesetipps für Neuerscheinungen von Thrillern und Krimis. Mehr noch: Sie nehmen live auf Kampnagel eine Sonderausgabe des NDR-Bücher-Podcast eat.READ.sleep. auf. Für das Publikum in der Halle gibt es „ein kriminell literarisches Quiz“, zahlreiche Empfehlungen, gute Unterhaltung und viel Spaß.

Tatort Nordschweden – Stieg Larssons Nachfolge wird fortgesetzt

Aus dem Buch liest Schauspielerin Julia Nachtmann, die u.a. in verschiedenen TV-Krimis vor der Kamera stand und z. B. Krimis von Nele Neuhaus als Hörbuch gelesen hat.

Außerdem liest Nachtmann auch aus dem Krimi „Gewittermann“ von Tina N. Martin, der ebenfalls in Nordschweden spielt. Es ist zweite Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind. Hier geht es um den Mord an einem reichen Rentner, bei dem es Spuren ins Rotlicht-Milieu gibt. Der Debüt-Roman „Apfelmädchen“ war auf Platz 1 in Schweden und hier sich auch in Deutschland wochenlang in den Top 10.

Wehe, wenn eine junge Frau Rache nimmt

Nebenan geht es am 6.11. um Rache: Yoko ist Ende zwanzig, als sie die von ihrem Vater geerbte Metzgerei in eine Manufaktur für Glückskekse umwandelt. Ihr Leben scheint perfekt zu laufen, bis sie einen kleinen Hund retten will. Da ahnt sie noch nicht, dass ihre bisherige Welt in kürzester Zeit zerbricht und mit wem sie sich angelegt hat. Doch ihre Rache wird grausam sein.

Der Thriller „Yoko“ ist das neueste Werk von Bernhard Aichner, einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Krimi-Autoren, der auch als Fotograf tätig ist. Seine „Totenfrau“-Trilogie wurde von Netflix und ORF verfilmt (die 2. Staffel ist bereits gedreht). Aichner hat zahlreiche Preise erhalten und ist Mitorganisator des Krimifest Tirol im Oktober, Österreichs größtem Krimifestival.

Ex-Kommissar und echte Fälle

Am 7.11. ist ein echter ehemaliger Leiter der Mordkommission, Kommissar und Profiler auf Kampnagel zu Gast: Axel Petermann. Fast 2 Jahrzehnte lang war er Fachberater für Formate der ARD-Krimireihe „Tatort“. Auch nach seiner Pensionierung ermittelt er weiter: Im Auftrag von Angehörigen und Anwält:innen geht er ungeklärten Todesfällen nach, schreibt True-Crime-Bestseller und ist als Moderator und Fallanalytiker für die ZDF-Reihe „Aufgeklärt – Spektakuläre Kriminalfälle“ tätig. Außerdem ist er Schirmherr des gemeinnützigen Vereins ANUAS e.V., einer Hilfsorganisation für Angehörige von Mord-, Tötungs-Suizid- und Vermisstenfällen.

Für die True-Crime-Reihe „Im Kopf des Bösen“ hat er sich mit Petra Mattfeldt zusammengetan, mit der er auch nach Hamburg kommt. Sie ist eine Vielschreiberin: unter eigenem Namen Krimis, unter den Pseudonymen Caren Benedikt und Ellin Carsta vor allem historische Romane. Zudem ist sie Mitglied beim Krimiautorinnen-Verein Mörderische Schwestern e.V. und hat einen eigenen Verlag.

Mord im idyllischen Wendland

„Ich bin gern deine Schreibkomplizin“, heißt es auf der Webseite von Claudia Wuttke, die seit mehr als 2 Jahrzehnten in der Verlagsbranche tätig ist und heute freiberuflich in der Autor:innenbetreuung (Akquise, Entwicklung, Lektorat) sowie als Schreibcoach tätig ist. Unter ihrem Namen sowie verschiedenen Pseudonymen hat sie bereits selbst Bücher geschrieben. Jetzt hat sie unter dem neuen Pseudonym Sia Piontek ihren ersten Krimi vorlegt, den sie am 7.11. beim Krimifestival präsentiert. Die Nachfrage ist groß, denn die Lesung ist inzwischen ausverkauft.

Die Sehenden und die Toten“ ist der Auftakt einer Krimireihe um die Ermittlerin Carla Seidel. Um nach unschönen Erlebnissen alles hinter sich zu lassen, geht es für Carla von der Hamburger Mordkommission ins idyllische Wendland. Dort möchte sie mit ihrer Tochter in einem alten Fachwerkhaus neu anfangen. Der Mord an einem 18-Jährigen, zu dessen Aufklärung sie hinzugezogen wird, macht ihr zu schaffen. Bald wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Der zweite Band ist übrigens bereits in Arbeit.

Chefredakteur schreibt seinen dritten Krimi

Nach Sachbüchern und Podcasts hat sich Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider einer Krimireihe gewidmet, aus deren dritten Band am 7.11. gelesen wird. In „Hinterm Horizont geht’s weiter“ muss Reporter Lukas Hammerstein vom Investigativen zum Boulevard wechseln, weil es der neue Chefredakteur so will. Die Reichen, Schönen und Mächtigen der Stadt laden ihn ein, dummerweise verunglückt manch prominenter Gastgeber anschließend – stürzt betrunken die Treppe hinunter oder in siedendes Wasser oder rast gegen einen Baum. Zufall oder Serienmord? Hammerstein geht der Sache mit Dackeldame „Finchen“ und Polizeireporterin Kaja Woitek nach. Natürlich darf Udo Lindenberg nicht fehlen, dessen Hits wie immer den Krimititel liefern. Spoiler: So wie übrigens auch im vierten Fall, der im April 2025 erscheinen wird.

Altmeister Hakan Nesser mit „Tatort“-Kommissar Dietmar Bär

48 Krimis, weltweit in 20 Sprachen übersetzt und rund 20 Millionen verkaufte Exemplare – Hakan Nesser ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten Schriftsteller Schwedens. Viele seiner Romane wurden verfilmt und sind z. B. in der ARD-Mediathek zu sehen. Am 7.11. ist er in Hamburg mit „Ein Brief aus München“ zu Gast. Aus dem am 23.10. erscheinenden Buch lesen wird Dietmar Bär. Er ist nicht nur als Kölner „Tatort“-Kommissar Freddy Schenk bekannt, sondern las auch unzählige Hörbücher ein, darunter viele Krimis.

Nessers jüngstes Werk spielt während Corona-Pandemie Weihnachten 2020 in Schweden. Den Einschränkungen zum Trotz lädt ein Künstler seine 3 Geschwister samt Anhang über die Feiertage auf ein abgelegenes Anwesen ein. Die Atmosphäre dort ist angespannt, am Morgen des 25. Dezembers ist der Gastgeber tot. Kommissar Gunnar Barbarotti sowie seine Kollegin und Ehefrau Eva Backman nehmen die Ermittlungen auf.

Krimifestival: Bild mit Schwarz-weiß-Fotos von zwei Männern mit Bart. Der Linke trägt einen Hut und einen gestrickten Rollkragen-Pullover, der rechte ein weißes T-Shirt unter einem dunklen Hemd und Blazer.
Kakan Nesser und Diemar Bär. Fotos: Andreas Ortner/Trunk Archives – Kirsten Nijhof

Grundlage für „Babylon Berlin“

Die TV-Serie „Babylon Berlin“ gewann zahlreiche Preise im In- und Ausland. Die erfolgreiche Serie fußt auf den Romanen von Volker Kutscher über den Kriminalkommissar Gereon Rath im Berlin der 1930er Jahre. Der Bestseller-Autor stellt am 7.11. mit „Rath“, das am 24.10. erscheint, das 10. und letzte Buch seiner Reihe vor.

Das Finale spielt 1938: Im Schatten der Reichspogromnacht kämpft die Familie Rath um ihre Freiheit und das Überleben. Der totgeglaubte Sohn Gereon kehrt aus den USA zurück, weil sein Vater im Sterben liegt. Er versteckt sich zunächst im Rheinland, macht sich dann aber doch auf den gefährlichen Weg in die Hauptstadt. Der Judenhass wächst stetig, ein Leben in Deutschland ist so nicht mehr möglich.

Gewohnt spannend, mit vielen historischen Details und scharf gezeichneten Charakteren präsentiert Kutscher das Ende seiner Erfolgsserie – wenige Tage, bevor sich die Reichspogromnacht jährt.

Autistische Ermittler:innen

Brillante Ermittler:innen, die an Autismus leiden, sind in der Krimi-Szene nicht selten: Kommissarin Saga Norén in der ZDF-Serie „Die Brücke – Transit in den Tod“ (nach Mans Marlind und Hans Rosenfeldt), Kommissar Leander Lost im Portugal-Krimi der ARD „Lost in Fuseta“ (von Holger Karsten Schmidt alias Gil Ribeiro), Fallanalytikerin Sophie Kaiser in der Reihe „Im Kopf des Bösen“ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt (die am 7.11. auf Kampnagel zu Gast sind, siehe oben) oder die IT-Spezialisten Lenny Wandmann (2017- 2021) und Rico Sander aus den ZDF-Serien „Der Alte“ und „SOKO Stuttgart“. Von psychisch auffälligen Ermittlern wie Monk oder Sherlock Holmes ganz zu schweigen.

Als die Leiche eines Restaurantbetreibers gefunden wird, führt die erste Spur zu dessen zweiter Leidenschaft: dem Rennradfahren. Um mit seinem Team bei einem Rennen in Frankreich erfolgreich zu sein, waren ihm anscheinend alle Mittel recht. Liegt dort der Grund für seine Ermordung? Oder doch eher Eifersüchteleien innerhalb der Familie?

Auch das LKA Hamburg ermittelt auf Kampnagel

Beim Krimifestival darf natürlich auch die örtliche Polizei nicht fehlen. Diesen Part übernehmen Juha Korhonen und Lucas Adisa vom LKA Hamburg. Die beiden Figuren haben Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock entwickelt, die sich zufällig beim Zelten im Wald kennengelernt haben. Sie freundeten sich an, drehen zusammen Kurzfilme und schrieben gemeinsam den Krimi „Im Dickicht“. Der Titel ist doppeldeutig, denn es geht um das Dickicht des Waldes, in dem ein Entführungsopfer in einer Kiste vergraben wurde, und um das Dickicht der Vergangenheit. Denn der aktuelle Entführungsfall hat viele Parallelen zu einem fast 20 Jahre zurückliegenden Verbrechen. Deshalb spielt der Krimi auch auf zwei Zeitebenen.

Kuhl und Sandrock sind am 8.11. auf Kampnagel zu Gast. Sie haben bereits angekündigt, dass es nicht bei dem Debüt bleiben, sondern weitere Fälle geben soll.

Ausverkaufter „Norddeutscher Abend“ mit drei Autorinnen

Eine große Fangemeinde hat Anette Hinrichs mit ihrer „Nordlicht“-Reihe um das deutsch-dänische Duo Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der Sondereinheit GZ Padborg erobert. Regelmäßig ist sie damit in den Bestseller-Listen. Deshalb ist die Premiere ihres neuesten Buches „Nordlicht – Das kalte Grab“ am 25.10. in Flensburg auch längst ausverkauft. Darin geht es um den Mord an einem deutschen Immobilieninvestor und dessen Frau, die in einem abgelegenen Bauernhaus auf der dänischen Insel Als (dt. Alsen) gefunden werden.

Am 28.10. trifft Fiktion auf Realität: Dann liest die Autorin nämlich vor Beamt:innen im deutsch-dänischen Gemeinsamen Zentrums (GZ) für Polizei- und Zollzusammenarbeit in Padborg (DK), also der gemeinsamen Einheit, der ihre Figuren angehören. Ihre ausgedehnte Lesereise führt die in München lebende Autorin am 8.11. in ihre Geburtsstadt Hamburg. Auf Kampnagel trifft sie beim „Norddeutschen Abend“ in Halle K2 auf 2 weitere Krimiautorinnen. Doch leider ist die Veranstaltung bereits ausverkauft.

Die ersten 3 Krimis von Romy Fölck spielten in Dresden, wo sie Jura studiert hatte. Nach ihrem Umzug in die Haseldorfer Marsch wurde in Norddeutschland ermittelt. Ihre „Elbmarsch-Krimis“ sind Bestseller. „Ich liebe es, alte und neue Kriminalfälle miteinander zu verknüpfen. Ungeklärte Morde oder vor Jahren verschwundene Menschen faszinieren mich auch im wirklichen Leben“, sagte sie in einem Interview. Daraus entstünden die Ideen für die Elbmarsch-Reihe.

Düstergrab“ heißt der sechste Fall für das Duo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Kurz nach der Beerdigung wird das Grab eines alten Freundes von Paulsen geschändet und eine Mädchenleiche liegt mit im Sarg. Ist es eine der Zwillingsschwestern, die vor Jahren verschwanden? Das Duo kommt dunklen Geheimnissen auf die Spur.

„Französischer Abend“ in der Provence

Nebenan gibt es am 8.11. einen „Französischen Abend“ – und das bereits zum 8. Mal beim Krimifestival. Zum diesjährigen Trio, das sich thematisch mit der Region Provence beschäftigt, gehört die Hamburgerin mit dem bekannten Pseudonym Sophie Bonnet. 10 Krimis und ein Kochbuch hat sie ihrem in der Provence ermittelnden Helden Pierre Durand schon gewidmet.

In „Provenzalische Flut“ verunglückt ein Taucher. Während die örtliche Polizei von Kreislaufversagen ausgeht, hat der Notarzt Zweifel. Als der spurlos verschwindet, geht Durand der Sache auf den Grund und stößt auf weitere seltsame Vorfälle.
Tipp: Wer keine Karten für den ausverkauften „Französischen Abend“ mehr bekommen hat, kann die Lesung der Autorin am 21.11. in der Haspa Alsterdorf besuchen (vorausgesetzt, dass es dort noch Karten gibt). Für weitere Infos nach unten scrollen.

Hauptberuflich ist Sven Koch Tageszeitungsredakteur. In seiner Freizeit macht er Musik in einer Band, stellt er Fotografien aus und schreibt pro Jahr 2 Krimis. Unter eigenem Namen erscheint u. a. die „Dünen-Reihe“, die von RTL verfilmt wurde. Unter dem Pseudonym Tomm Voss erscheinen die Fälle des gefallenen LKA-Ermittlers Nick Beck. Unter dem Pseudoym Pierre Lagrange ist er am erfolgreichsten und unter dem tritt er auch beim Krimifestival auf. „Finstere Provence“ ist der 11. Fall für Commissaire Albin Leclerc, der eigentlich schon aus dem Dienst ausgeschieden ist. Seit Jahren treibt ein Serientäter namens „Finsternis“ unentdeckt ein grausiges Spiel. Sein jüngstes Opfer ist ein bekannter Immobilienmogul, der dubiose Geschäfte betrieb. Der Mörder fordert Leclerc heraus: Nur wenn der Kriminalist ihn fassen kann, bleibt seine Familie am Leben.

Der ehemalige Journalist und Geo-Redakteur Cay Rademacher hatte bereits Sachbücher und historische Krimis geschrieben. 2013 zog er mit seiner Familie in die Provence. Ein Jahr später erschien der erste Fall von Capitaine Roger Blanc – und seitdem wird die wachsende Fangemeinde jedes Jahr mit einem neuen Buch erfreut.

Unheilvolles Lançon“ ist inzwischen sein 11. Fall. Darin filmt eine Winzerin per Drohne eine leblose Frau, doch als die Polizei eintrifft, ist die Leiche verschwunden. Auf Château Richelme gehen merkwürdige Dinge vor: ein berühmter Winzer liegt im Sterben, eine Winzerin will das Schloss an einen zwielichtigen Makler verkaufen, der zornige Sohn will es behalten, Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs – viele Leute haben Geheimnisse und jemand geht über Leichen.

Thriller um Lüge und Wahrheit

Die Wienerin Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. Ihr 2010 erschienenes Debüt „Erebos“ wurde in 30 Sprachen übersetzt, dieses und weitere Bücher erhielten zahlreiche Auszeichnungen (u. den Deutschen Jugendliteraturpreis). Inzwischen schreibt sie auch Thriller für Erwachsene, die ebenfalls regelmäßig in die Bestsellerlisten aufsteigen.

In ihrem neuesten Thriller „Scandor“, den sie am 9.11. präsentiert, stellen sich die Jugendlichen Philipp und Tessa einer besonderen Herausforderung: 100 Kandidat:innen treten an, um den angeblich unfehlbaren Lügendetektor Scandor zu testen, der dauerhaft am Handgelenk getragen werden muss. Er begleitet die Teilnehmenden rund um die Uhr, wittert jede Ausflucht, jede Schwindelei. Wer lügt, fliegt aus dem Rennen und muss sich seinen tiefsten Ängsten stellen. Die Person, die am Ende übrigbleibt, erhält ein Preisgeld von 5 Millionen Euro. Das Geld wollen natürlich viele um jeden Preis haben, weshalb nicht alle fair spielen. Daher wird aus dem spielerischen Wettbewerb schnell ein Kampf ums Überleben.

Wettlauf gegen die Zeit

Ebenfalls extrem erfolgreich ist auch Andreas Winkelmann, der am 9.11. in Halle K2 auftritt. Im neuesten Thriller des Meisters für Hochspannung und Gänsehaut stellt jemand immer wieder Leuten die Frage „Hast Du Zeit?“. Was so banal klingt, einfach Ja oder Nein oder der Definitionsfrage „Kommt darauf an wofür“ beantwortet werden könnte, ist lebensgefährlich. Denn hinter der Frage steckt in diesem Fall eine zutiefst abgründige Absicht. Dieser Person geht es um nichts weniger als um Lebens-Zeit – die eigene und die anderer. Krankenschwester Conny Goldmann fühlt sich seit Wochen verfolgt – und ist plötzlich tot. Kurz darauf verschwindet die junge Schornsteinfegerin Felicitas Möller spurlos. Weil die Polizei wenig Zeit für diesen Fall zu haben scheint, macht sich ihre Partnerin auf die Suche. Ein ehemaliger Polizist hilft ihr. Aber wie viel Zeit bleibt den beiden?

Zum Finale: „Hamburger Abend“

Beim Namen Kästner denken die meisten Krimi-Fans vermutlich an „Emil und die Detektive“. Doch der Handlungsort ist Berlin. Bei Kästner & Kästner spielen sich die Ermittlungen in Hamburg, konkret: im Hamburger Hafen ab. Mit „Tatort Hafen“ wollen Angélique und Andreas Kästner eine neue Krimireihe starten. Das Debüt „Tod an den Landungsbrücken“ stellen sie am 9.11. vor.

Barkassen-Kapitän Dominic Lutteroth wird erschlagen auf seinem Ausflugsschiff gefunden. Der Fall landet bei Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi, die kurz vor ihrer Pensionierung eigentlich kürzertreten wollte. Zusammen mit dem Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen ermittelt sie im Mikrokosmos Hamburger Hafen mit seinen ureigenen Regeln und althergebrachten Traditionen.

Krischan Koch lebt in Hamburg und auf Amrun. Er macht Kabarett und Kurzfilme, schreibt Filmkritiken und Bücher mit trockenem Humor und lustigen Dialogen. Bei seinen „Küstenkrimis“ hat er jetzt das Dutzend vollgemacht: „Krieg der Seesterne“ heißt der 12. Band, bei dem Dorfpolizist Thies Detlefsen im idyllischen (fiktiven) Fredenbüll in Nordfriesland ermittelt und dabei von Nicole Stappenbek, einer Ermittlerin der Kieler Mordkommission, unterstützt wird. Dieses Mal werden über Fredenbüll Ufos gesichtet, Autos ohne Insassen rasen über den Deich und ein Toter liegt im Kornkreis.

„Vier Gehirnhälften schreiben (und morden) besser als zwei“, ist das Motto der Journalisten und Schriftsteller Kester Schlenz und Jan Jepsen. Schlenz ist Autor beim „Stern“, veröffentlichte zahlreiche Sachbücher und Romane. Jepsen wurde nach eigenen Angaben in der Nacht der großen Hamburger Sturmflut 1962 gezeugt und wuchs in der ehemaligen Lotsensiedlung Övelgönne auf, heute auch durch den Museumshafen am Anleger Neumühlen bekannt. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für das Schreiben, Reisen und die Fotografie. Sein Name ziert deshalb auch zahlreiche Artikel u. a. in maritimen Fachzeitschriften. Auf einer gemeinsamen Reportagereise in Norwegen lernten sich die beiden kennen und wurden Freunde, später Co-Autoren.

Mit „Schlick“ legt das Duo den 3. Fall von Kommissar Knudsen vor. Ein Serienmörder tötet Menschen, die mit dem Hamburger Hafen zu tun haben, und taucht danach wieder in der Elbe ab. Das LKA hat eine Aktivistengruppe in Verdacht, die seit Jahren gegen die umstrittene Elbvertiefung kämpft.

Italienischer Richter schreibt gesellschaftskritische Krimis

Giancarlo De Cataldo wollte eigentlich Filmregisseur werden. Er studierte dann doch Jura und wurde Richter, ist aber auch als Schriftsteller, Übersetzer, Herausgeber, Autor von Theaterstücken, TV-Drehbüchern und Magazinen tätig. Er ist ein kritischer Analytiker der korrumpierten italienischen Gesellschaft, wie er mit seinem aktuellen Werk „Schwarz wie das Herz“ einmal mehr dokumentiert, das er am 9.11. auf Kampnagel präsentiert. Es liest der Hamburger Schauspieler Tim Grobe, der aus zahlreichen Episoden-Rollen in TV-Serien sowie Synchron- und Hörbuch-Sprecher bekannt ist (u. a. Die drei ???, Fünf Freunde, TKKG).

Für Valentino Bruio geht es steil bergab: Er ist pleite, die Anwaltskammer droht ihm mit Ausschluss, er hat keine Lust mehr auf seine Loser-Klientel. Als er erfährt, dass der schwarze Immigrant, den er als Mandant abgelehnt hatte, getötet wurde, bekommt er ein schlechtes Gewissen. Schließlich hatte der von seinem Kind in Not berichtet. So recherchiert Bruio mit Hilfe von Freund:innen aus der schwarzen Community Roms. Die Spur führt in mächtige Kreise der Oberschicht.

Schorlaus Dengler ermittelt wieder

In seinen Romanen versucht Wolfgang Schorlau meist unaufgeklärte Begebenheiten aus seiner Sicht – mit vielen Belegen untermauert – aufzuklären. Dabei bedient er sich seiner Figur des ausgestiegenen BKA-Fahnders Georg Dengler, der jetzt als unkonventioneller Privatermittler tätig ist und dabei nicht selten mit seinem ehemaligen Dienstherrn in Konflikt gerät. Das ZDF hat verschiedene Fälle verfilmt.

Am 9.11. ist Schorlau mit dem 11. Fall beim Krimifestival zu Gast. In „Black Forrest“ reist Dengler in den Schwarzwald, um sich um seine Mutter zu kümmern. Nachts schleichen Gestalten über deren Hof, zu dem auch ein Grundstück mit idealer Lage für ein Windrad gehört. Gegen die Windrad-Pläne regt sich Widerstand, dessen Wortführerin Denglers Jugendliebe ist. Auf sie und seine Mutter wird ein Mordanschlag verübt. Dengler stellt fest, dass es mächtige Feinde gibt und es in seiner Familiengeschichte Ungereimtheiten gibt.

Sörensen: Wieder schnell ausverkauft

Es war zu erwarten: Wie schon im vergangenen Jahr war die „Sörensen“-Lesung 2024 ratzfatz ausverkauft. Autor Sven Stricker legt mit „Sörensen macht Urlaub“ den 5. Band des von seiner Angststörung geplagten Kriminalkommissars vor. Der will sich erholen und in Österreich Urlaub machen. Doch zur Entspannung kommt es nicht, weil schon beim Zwischenstopp in Hamburg bei seiner Ex und der gemeinsamen Tochter viel passiert. Verbrechen kennt keinen Urlaub.

Wer keine Karten ergattert hat und deshalb nicht Bjarne Mädel („Der Tatortreiniger“) beim Lesen lauschen kann, kann sich immerhin den Hauptdarsteller und Regisseur der verfilmten Friesen-Krimis in der ARD-Mediathek anschauen.

Krimifestival in Hamburg, Zwei bärtige Männer auf Schwarz-Weiß-Fotos, der rechte trägt eine dunkle Brille.
Autor Sven Stricker und Bjarne Mädel, der nicht nur aus dem Buch liest, sondern bei den Verfilmungen auch die Hauptrolle spielt und Regie führt. Fotos: Magdalena Höfner – Jürgen Bauer

Auch in Haspa-Filialen gibt es Lesungen von Autor:innen

Martin Niemeier, Leiter der Haspa-Filiale an der Jarrestraße 28, die in unmittelbarer Nähe der Kampnagel-Fabrik liegt, hat Tipps für Krimi- und Bücher-Fans: „Wir sponsern nicht nur seit Jahren das Krimifestival, sondern bieten Autorinnen und Autoren auch in vielen unserer 100 Nachbarschaftsfilialen die Möglichkeit, ihre Bücher zu präsentieren.“

So stellt die Reinbeker Autorin Lisa Lenardi am 12.11. ihren dann erscheinenden neuesten Krimi „Tote Kerzen“ in der Haspa Geesthacht vor. Außerdem gastiert sie damit am 6.12. in der Haspa Ahrensburg. Wer dem Weihnachtskrimi mit Kommissar Baumann, seinem inzwischen 5. Fall, kostenfrei lauschen möchte, muss sich rechtzeitig anmelden.

Am 8.11. ist Besteller-Autorin Sophie Bonnet beim „Französischen Abend“ (siehe oben) auf dem Krimifestival Hamburg zu Gast. Wer die Lesung verpasst, kann die Lesung aus „Provenzalische Flut“ am 21.11. in der Haspa Alsterdorf genießen (Eintritt: 10 €). Vorausgesetzt, du hast dich rechtzeitig angemeldet.

Ebenfalls am 21.11. sind gleich 2 Autorinnen in Altona-Nord zu Gast: Marie-Christin Fuchs stellt in der Haspa an der Holstenstraße 115-117 ihren neuen neuen Kriminalroman „Mord kennt kein Alter“ vor und Anke Küpper liest ihren Kurzkrimi aus der Anthologie „Du stirbst nicht nur zur Sommerzeit“. Wer jetzt denkt, den Namen Anke Küpper in anderem Zusammenhang zu kennen, liegt richtig. Denn hat nicht nur Krimis geschrieben, sondern auch fast 100 Pixi-Geschichten und Sachbücher sowie zahlreiche Quizze und Spiele veröffentlicht, darunter einige Bestseller. Auch für den kostenfreien Abend mit Hamburg-Krimis ist eine Anmeldung nötig.

Wieder einmal bei der Haspa zu Gast ist Herausgeber Nils Meyer-Selbach mit Co-Autoren von „Ahrensmord“. Am 6.12. lesen sie in Volksdorf und am 17. Januar in Ahrensburg. Der Eintritt kostet jeweils 10 €, die Karten gibt es in der Filiale – solange der Vorrat reicht.

Mehr Veranstaltungen

Auf dem Veranstaltungsportal der Hamburger Sparkasse gibt es noch viele weitere Veranstaltungen zu verschiedenen Themen in zahlreichen Filialen. Schau doch mal vorbei. Wenn du keine Veranstaltung in deinem Stadtteil oder zu deinen Themen verpassen möchtest, kannst du dich dort auch für einen Newsletter anmelden.