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Immer im grünen Bereich: Wie hoch ist die optimale Raumluftfeuchtigkeit?
Wann solltest du die Luftfeuchtigkeit senken? Du kennst es vielleicht auch: Gerade im Herbst und Winter, aber generell, wenn es draußen kühler ist als drinnen, wachst du morgens auf und siehst beschlagene Fensterscheiben und Kondenswasser. Das ist ein erstes Anzeichen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, die nachts durch das Verdunsten von Flüssigkeit – beispielsweise durchs Schwitzen – entsteht.
Dabei schlägt sich die Feuchtigkeit in der Luft an den kühlen Fensterscheiben nieder und kondensiert zu Wasser. Mit gezieltem Stoßlüften am Morgen ist es oftmals schon getan, aber wann ist die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung oder im Haus überhaupt zu hoch?
Die optimale Luftfeuchtigkeit beläuft sich durchschnittlich auf etwa 40 bis 60 % – je nachdem, um welchen Raum es sich handelt.
Luftfeuchtigkeit senken: Die Mischung macht’s! Die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle!
Mit einem Hygrometer kannst du die Raumluftfeuchtigkeit im Blick behalten. Besser noch, nutze ein Thermohydrometer. Mit diesem kannst du auf einen Blick sowohl die Raumluftfeuchtigkeit als auch die optimale Raumtemperatur ablesen und immer die optimalen Werte im Blick behalten.
Zimmer | Optimale Temperatur | Optimale Luftfeuchtigkeit |
Schlafzimmer | 16 – 19 °C | 40 – 60 % |
Wohnzimmer | ca. 20 °C | 40 – 60 % |
Arbeitszimmer | ca. 20 °C | 40 – 60 % |
Flur | 15 – 18 °C | 40 – 60 % |
Küche | 18 – 20 °C | 50 – 60 % |
Badezimmer | ca. 23 °C | 50 – 70 % |
Keller | 10 – 15 °C | 50 – 65 % |
Doch warum steht die Raumtemperatur in direktem Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit? Im Gegensatz zu kühler Luft, kann warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen, weshalb die relative Luftfeuchtigkeit bei steigender Temperatur sinkt. Ist es hingegen kälter im Raum, kann diese Luft deutlich weniger Wasser aufnehmen. Raumluft, die an kalten Oberflächen wie Badezimmerfliesen, Außenwänden oder Fensterscheiben abkühlt, kann daher eine geringere Feuchte aufnehmen und überschüssiges Wasser schlägt sich an den Oberflächen nieder, was langfristig Schimmelbildung begünstigen kann.
Daher ist es sinnvoll, in Räumen, in denen generell eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht – wie beispielsweise in Badezimmer und Küche – eine etwas höhere Temperatur anzustreben als in anderen Räumen.
Luftfeuchtigkeit senken: Tipps im Überblick
Effektive Tipps zum Senken der Luftfeuchtigkeit: Richtig lüften
Tipp Nummer 1, wenn es darum geht, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken, ist lüften! Dabei wird die „abgestandene“ Raumluft mit frischer Luft von draußen ausgetauscht – so wird auch Kohlenstoffdioxid nach draußen befördert, während frischer Sauerstoff hineingelangen kann.
Durchschnittlich dreimal am Tag solltest du durchlüften. Bei hoher Außentemperatur prinzipiell länger, im Winter hingegen kürzer, dafür öfter. Wichtig hierbei: Mach die Fenster richtig auf, sorge am besten für Durchzug und stelle die Fenster nicht nur auf kipp. Die Problematik bei gekippten Fenstern: Die Luft kann nicht optimal ausgetauscht werden, dafür kühlt jedoch das Mauerwerk schneller aus, was die Bildung von Schimmel begünstigen kann.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Richtig heizen
Neben dem Lüften ist zum Luftfeuchtigkeit senken aber auch ein richtiges Heizverhalten wichtig. Dabei meinen wir nicht, dass du beim Lüften die Heizkörper ausstellen solltest – das versteht sich von selbst, um unnötig hohe Heizkosten zu vermeiden. Übrigens: Zum Thema Heizkosten sparen kannst du dir direkt mal unseren entsprechenden Artikel anschauen. Viel mehr ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass deine Räume nicht auskühlen. Da die Raumtemperatur in direktem Verhältnis zur Luftfeuchtigkeit steht, solltest du dich entsprechend dem jeweiligen Raum an die empfohlenen Werte halten (siehe weiter oben).
In diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig: Verlässt du bei kalten Außentemperaturen das Haus oder deine Wohnung für längere Zeit, stelle die Heizung nicht komplett ab. Um Schimmel keine Chance zu geben, sollten die Temperaturen in deinen Räumlichkeiten nicht dauerhaft unter 15 °C fallen.
Oma hat’s gewusst: Hausmittel nutzen zum Luftfeuchtigkeit senken
Tipp Nummer 3 richtet sich an die Fans der gepflegten Hausmittelkultur: Ja, auch Reis, Salz oder Katzenstreu können die richtige Luftfeuchtigkeit in deinen 4 Wänden unterstützen. Bei diesen Stoffen handelt es sich nämlich um wasserziehende Granulate. Du kennst vielleicht den Hack, wenn dein Handy ins Klo gefallen sein sollte, dass du es schnellstmöglich in einen Behälter mit Reis legst, um eingedrungene Feuchtigkeit herauszuziehen. Ähnliches spielt sich mit der Feuchtigkeit in der Luft ab. Verlass dich nicht allein darauf, da unersetzliche Maßnahmen wie das richtige Lüften durchaus mehr Erfolg versprechen, aber unterstützend können die Hausmittelchen dennoch genutzt werden.
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Das richtige Verhalten im Haushalt: Wäsche aufhängen, duschen, baden & kochen
Du willst die Luftfeuchtigkeit senken, dann achte auf dein Verhalten im Haushalt – beispielsweise beim Wäsche aufhängen, aber auch beim Kochen oder Duschen. Denn bei diesen Tätigkeiten gelangt eine ganze Menge Wasser in verdampfter oder verdunsteter Form in die Raumluft. Dieses gilt es bestmöglich wieder loszuwerden, damit es sich nicht an kühlen Oberflächen niederschlägt. Dieses Phänomen kennst du vielleicht, wenn du nach dem Duschen oder Baden in einen beschlagenen Badezimmerspiegel blickst oder bei geschlossenen Fenstern kochst und diese daraufhin aufgrund des entstandenen Wasserdampfes beschlagen. Daher: Beim Kochen Dunstabzugshaube nutzen und richtig lüften. Auch nach dem Duschen und Baden lüften oder für anderweitige Luftzirkulation sorgen.
Gewaschene Wäsche hängst du am besten auf einem Balkon, dem Dachboden oder einem speziellen Waschkeller auf. Hast du dazu nicht die Möglichkeit, schau, dass die Wäsche bereits gut geschleudert nicht mehr vor Wasser trieft, wenn du sie aufhängst. Und dann regelmäßiges Lüften nicht vergessen!
Tools zum Senken der Luftfeuchtigkeit: Luftentfeuchter nutzen
Wer es etwas professioneller mag, für den könnte Tipp Nummer 5 was sein: Luftentfeuchter nutzen! Diese speziellen, oftmals mobilen Geräte arbeiten meist auf Granulatbasis (ähnlich wie bei Tipp 3 und dem Katzenstreu). Unterschieden wird hier zwischen passiven und aktiven Systemen. Die passiven Geräte eignen sich dabei insbesondere für Räume wie Abstellkammer, Dachboden oder auch Keller. Die aktiven Geräte saugen – wie der Name schon vermuten lässt – aktiv die Raumluft an. Ein Kühlelement im Inneren sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit kondensiert und in einem Behälter gesammelt wird.
Mit einer Lüftungsanlage das Raumklima verbessern
Nicht für jeden möglich, aber noch eine Stufe effektiver als mobile Geräte sind spezielle Lüftungsanlagen. Durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung kann die Luftfeuchtigkeit im gesamten Gebäude gezielt optimiert werden – insbesondere, wenn die Luftfeuchte dauerhaft zu hoch ist, obwohl du bereits regelmäßig lüftest und ein richtiges Heizverhalten an den Tag legst. Grund für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit können in diesen Fällen beispielsweise Baumängel sein. Risse oder poröse Wände und Isolierungen bieten Feuchtigkeit eine Möglichkeit einzudringen und können oftmals nicht schnell und einfach beseitigt werden.
Vermeide offene Wasserquellen: Alles zu Aquarien, Pflanzen & Co.
Du lebst in einer wahren Oase? Was oftmals den Wohnkomfort steigert, kann auch zu einer hohen Luftfeuchtigkeit in den Räumen beitragen. Willst du hingegen die Luftfeuchtigkeit senken, können sich Pflanzen, die durch Transpiration Feuchtigkeit an ihre Umgebung abgeben, hinderlich sein. Nicht umsonst gelten sie auch als natürliche Luftbefeuchter. Daneben können aber auch offene Wasserquellen wie Trinkschalen für Hund oder Katze oder Aquarien durch Verdunsten die Raumluftfeuchte erhöhen. Beobachte hier am besten, in welchem Bereich die relative Luftfeuchte liegt und handle bei Bedarf, indem du die Wasserquellen reduzierst.
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Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung senken?
Die effektivsten Methoden zur Senkung der Luftfeuchtigkeit sind:
- Vermeidung von Feuchtigkeitsquellen wie Wäschetrocknen in der Wohnung
- Regelmäßiges Stoßlüften, idealerweise mehrmals täglich für 5 – 10 Minuten
- Ausreichendes Heizen, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann
- Ggf. Verwendung eines elektrischen Luftentfeuchters
Was ist die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen?
Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40 % und 60 %. Dieser Bereich bietet ein angenehmes Raumklima und minimiert das Risiko von Schimmelbildung.
Welche Hausmittel helfen gegen hohe Luftfeuchtigkeit?
Einfache Hausmittel zur Reduzierung der Luftfeuchtigkeit sind:
- Abdecken von Wasserquellen wie Aquarien
- Aufstellen von Schalen mit grobkörnigem Salz oder Reis, was Feuchtigkeit absorbieren kann
- Verwendung von hygroskopischen Materialien wie Katzenstreu
Wann sollte ich einen Luftentfeuchter einsetzen?
Ein Luftentfeuchter ist sinnvoll, wenn regelmäßiges Lüften und Heizen nicht ausreichen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Dies ist besonders in Kellerräumen oder bei anhaltend hoher Luftfeuchtigkeit der Fall. Elektrische Luftentfeuchter sind effektiv, verursachen jedoch laufende Stromkosten.
Wie erkenne ich zu hohe Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung?
Anzeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit sind:
- Beschlagene Fenster
- Muffiger Geruch
- Schimmelbildung an Wänden oder in Ecken
- Feuchte Flecken auf Tapeten oder Wänden
Um die Luftfeuchtigkeit genau zu messen, empfiehlt sich die Verwendung eines Hygrometers.