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Begriffsklärung: Was man unter PV-Eigenverbrauch versteht
Der Begriff „Photovoltaik Eigenverbrauch“ bezieht sich auf die Nutzung des selbst erzeugten Stroms durch deine PV-Anlage direkt vor Ort in deinem eigenen Haushalt, anstatt ihn in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht mithilfe von Solarzellen in elektrische Energie um. Der dabei erzeugte Gleichstrom wird mittels Wechselrichter in für deine handelsüblichen Haushaltsgeräte in nutzbaren Wechselstrom gewandelt.
Große Geräte oder generell umgangssprachlich als sogennante „Stromfresser“ bezeichnete Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Spülmaschine, Gaming PC, Trockner und Co. können je nach Energieeffizienzklasse und Häufigkeit sowie Dauer der Nutzung mitunter einen hohen Stromverbrauch nach sich ziehen. Eine Abdeckung über deine Solaranlage kann hier durchaus Vorteile bieten.
Alternativ kann der erzeugte Solarstrom jedoch auch gegen Geld ins öffentliche Stromnetz eingepflegt werden.
Einspeisevergütung nach EEG
Die Einspeisevergütung ist eine Vergütung, die Betreiber:innen von Photovoltaik-Anlagen erhalten können, wenn sie den überschüssigen Solarstrom in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Diese Förderung wurde in Deutschland durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt und hat zum Ziel, die Nutzung erneuerbarer Energien zu unterstützen und zu fördern.
Die Vergütung ist gesetzlich festgelegt und wird für einen bestimmten Zeitraum garantiert, was eine gewisse Planungssicherheit für Betreiber:innen neuer Anlagen bietet. Die Einspeisevergütung unterlag noch bis zum 1.1.23 der Umsatzsteuer (rückwirkend zum 1.1.22). Seitdem liegt der Umsatzsteuersatz beim Kauf von PV-Anlagen jedoch bei 0 %. Gut zu wissen: Der Betrieb von Photovoltaikanlagen unterliegt der Einkommenssteuer sowie ggf. der Gewerbesteuer (ab 30 kWp-Anlagen).
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Photovoltaik Eigenverbrauch vs. Einspeisevergütung
Die Entscheidung zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die erzeugte Strommenge, die finanzielle Rentabilität und ökologische Überlegungen. Die folgende Tabelle gibt dir einen ersten Überblick über die Vorteile und Nachteile von Eigenverbrauch und Einspeisevergütung:
Aspekt | Eigenverbrauch | Einspeisevergütung |
---|---|---|
Finanzielle Vorteile | – Teilweise Einsparung der Stromkosten | – Garantierte Einnahmen aus Stromverkauf |
– Geringere Abhängigkeit von Strompreisentwicklungen | – Konstante Einnahmen über einen festgelegten Zeitraum | |
Ökologische Aspekte | – Direkte Nutzung des erzeugten grünen Stroms | – Förderung der erneuerbaren Energien im Netz |
Flexibilität | – Steigerung der Eigenversorgung bei Bedarf | – Keine Notwendigkeit zur Selbstnutzung des Stroms |
Langfristige Rentabilität | – Potenziell höhere Einsparungen über die Lebensdauer der Anlage | – Sichere Einnahmen über einen vorher definierten, begrenzten Zeitraum |
Lohnt sich der PV-Eigenverbrauch mehr als die Einspeisung ins öffentliche Netz?
Ob du dich am Ende für eine Volleinspeisung, eine teilweise Einspeisung mit Eigenverbrauch oder die reine Eigennutzung deines grünen Stroms entscheidest, ist je nach individuellen Voraussetzungen mal mehr, mal weniger sinnvoll. Generell gilt jedoch, dass sich der Photovoltaik Eigenverbrauch für einen großen Teil der PV-Anlagen-Betreiber:innen mehr lohnen könnte, als eine reine Netzeinspeisung. Grund hierfür ist die Differenz zwischen Stromgestehungskosten und dem Preis für Netzstrom. Stromgestehungskosten sind alle Kosten, die in einem bestimmten Zeitraum durch den Betrieb deiner PV-Anlage anfallen. 2024 liegen diese Kosten laut Frauenhofer-Institut bei PV-Anlagen ohne Batteriespeicher unter 10 ct/kWh.
Bei der Einspeisevergütung gilt derzeit: Die jeweilige Vergütung für eingespeisten Strom von Photovoltaikanlagen, die zwischen Februar und Juli 2024 in Betrieb genommen werden, liegt zwischen 8,11 und 12,87 ct/kWh. Im Vergleich dazu liegt der derzeitige Strompreis (Stand: Mai 2024) im Schnitt bei etwa 35 ct/kWh (Stromvergleich bei verivox.de). Stellst du diese Zahlen einander gegenüber, kannst du erkennen, dass der generierte Solarstrom oftmals deutlich lukrativer für den Eigenverbrauch genutzt werden kann, anstatt ihn gegen einen verhältnismäßig geringen Preis einzuspeisen und anschließend teureren Netzstrom einkaufen zu müssen, wenn der eigene Verbrauch nicht durch den restlich selbst generierten PV-Strom abgedeckt werden kann.
Man kann also sagen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, eine Kombination aus Eigenverbrauch und Einspeisung zu wählen. Im ersten Schritt deckst du dabei deinen eigenen Verbrauch über die Photovoltaikanlage ab und speist überschüssigen Solarstrom anschließend gegen die EEG-Vergütung ins öffentliche Netz ein.
Eigenverbrauch bestimmen: Dein durchschnittlicher Stromverbrauch
Um den Photovoltaik Eigenverbrauch deiner Solaranlage optimal zu planen, ist es wichtig, deinen durchschnittlichen Energieverbrauch zu kennen. Dieser wird in Kilowattstunden Strom (kWh) gemessen und kann mitunter stark variieren – je nachdem, ob es sich um einen kleinen privaten Haushalt oder einen Viel-Personen-Haushalt vielen und großen Stromfressern handelt. Typischerweise verbraucht ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt in Deutschland etwa 3.500 bis 4.000 kWh Strom pro Jahr.
Die Eigenverbrauchsquote gibt an, welcher Anteil des von deiner Anlage erzeugten Stroms im Haushalt verbraucht wird. Dieser Wert liegt durchschnittlich zwischen 25 % und 35 %. Der Eigenverbrauch kann jedoch durch gezielte Maßnahmen erhöht werden – etwa durch einen Stromspeicher, durch das Nachrüsten von PV-Überschussladen oder den Gebrauch einer Wärmepumpe.
Durch den Einsatz von effizienten Wechselrichtern, einem Energiemanagement-System oder intelligenten Stromzählern kann der Nutzen des gewonnenen Solarstroms ebenfalls optimiert werden.
- Der Wechselrichter wandelt beispielsweise den erzeugten Gleichstrom der Solarzellen in Wechselstrom um, der im Haushalt genutzt werden kann.
- Ein Energiemanagement-System ermöglicht es, den Stromverbrauch gezielter zu steuern und so den Eigenverbrauch zu maximieren. Dies könnte etwa so aussehen, dass du je nach Anzahl der Sonnenstunden im Vorfeld einstellst, welche elektrischen Geräte zuerst mit Solarstrom versorgt werden, welche Menge beispielsweise in eine vorhandene Wallbox fließen soll oder ab wann der Stromüberschuss ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Das Maximum herausholen: Solarstrom Eigenverbrauch steigern
Um das Beste aus deiner Solaranlage rauszuholen und einen bestmöglichen Gewinn zu erzielen, gibt es einige Möglichkeiten für dich, wie du deinen Eigenverbrauch an PV-Strom steigern kannst. Durch die Erhöhung des Verbrauchs deines selbst generierten Stroms, verringerst du den Bezug von vergleichsweise teurerem Netzstrom und kannst dadurch langfristig deine Energiekosten senken.
Photovoltaik mit Stromspeicher nutzen
Die Integration eines Solarstromspeichers kann entscheidend dazu beitragen, deinen Eigenverbrauch zu erhöhen. Denn ein Speicher ermöglicht es, den tagsüber erzeugten Solarstrom zu speichern und zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint oder der Verbrauch im Haushalt höher ist als die aktuelle Erzeugung. Dies kann insbesondere schnell mal passieren, wenn du beispielsweise zur Mittagszeit – wenn in der Regel die Sonne am kraftvollsten scheint – nicht zu Hause bist und daher keine Haushaltsgeräte in Betrieb sind. Sitzt du hingegen in den Abendstunden gemütlich auf der Couch und schaust Fernsehen und läuft zudem noch eine Ladung in der Waschmaschine, scheint mitunter keine Sonne mehr, die für dich die Stromproduktion ankurbelt. Durch einen Stromspeicher kannst du also mehr von deinem eigenen Strom verbrauchen und so unabhängiger von teurem Netzstrom werden.
Ein PV-Speicher kann sowohl bei bestehenden PV-Anlagen als auch bei neuen Installationen integriert werden. Selbst mit einer kleinen PV-Anlage kann ein Speicher den verbrauchten Solarstrom effizient speichern und später bereitstellen. Durch die Nutzung eines Solarspeichers kannst du den durchschnittlichen Photovoltaik Eigenverbrauch je nach individuellen Gegebenheiten um bis zu 50 bis 80 % erhöhen – je nach Größe des Speichers, deinem persönlichen Verbrauchsverhalten und der Kilowattstunde Speicherkapazität deines Speichers.
Vorteile eines Stromspeichers:
- Erhöhung des Eigenverbrauchs von selbst generiertem Strom
- Nutzung von Solarstrom auch außerhalb der Sonnenstunden
- Reduzierung des Netzbezugs und der damit verbundenen Stromkosten
- Steigerung der Unabhängigkeit von externen Stromquellen
- Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes durch Lastspitzenausgleich
PV-Überschuss für eine Wallbox nutzen
Die Nutzung des PV-Überschusses für eine Wallbox zur Ladung eines Elektroautos kann den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms ebenfalls optimieren. Insbesondere für Haushalte mit einem hohen Eigenverbrauch durch ein E-Auto bietet sich die Möglichkeit an, um den produzierten Solarstrom bestmöglich zu nutzen.
Mit einer eigenen PV-Anlage kann der überschüssige Solarstrom, der nicht im Haushalt verbraucht wird, direkt für eine sogenannte Wallbox genutzt werden. Eine Wallbox ist eine Ladestation für Elektrofahrzeuge, die speziell für den Einsatz zuhause oder an anderen privaten Standorten konzipiert ist. Sie ermöglicht das sichere und effiziente Laden von Elektroautos und ist in der Regel schneller als das Laden an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose.
Durch die direkte Nutzung des PV-Überschusses für die Wallbox wird der Eigenverbrauch des Solarstroms weiter gesteigert, was zu einer größeren Unabhängigkeit von externen Stromquellen führt. Auch hier gilt, dass die Integration einer intelligenten Steuerung darüber hinaus ermöglicht, den überschüssigen Strom gezielt für die Ladung des E-Autos zu nutzen – beispielsweise an Tagen, an denen die Sonneneinstrahlung hoch ist. Dadurch wird der selbst erzeugte Solarstrom effizient genutzt und der Netzbezug für die Autoladung reduziert, was zu einer ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Nutzung des PV-Überschusses führen kann.
Vorteile des PV-Überschussladens mittels Wallbox:
- Direkte Nutzung des PV-Überschusses: Eine Wallbox ermöglicht es, den überschüssigen Solarstrom direkt für das Laden des Elektrofahrzeugs zu nutzen, was den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms steigert.
- Optimierte Ladesteuerung: Durch intelligente Steuerungssysteme kann die Wallbox so programmiert werden, dass sie bevorzugt zu Zeiten mit hohem Solarstromangebot lädt.
- Reduzierter Netzbezug: Der Einsatz einer Wallbox ermöglicht es, den Strombezug aus dem Netz während des Ladens zu reduzieren, was zu einer höheren Unabhängigkeit von externen Stromquellen führt und die Stromkosten langfristig senken kann.
Solarstrom für eine Wärmepumpe nutzen
Weiter ist die Nutzung von Solarstrom für eine Wärmepumpe eine effiziente Möglichkeit, um deinen Photovoltaik Eigenverbrauch zu steigern und gleichzeitig deine Heizkosten zu senken. Eine Wärmepumpe kann mithilfe von elektrischer Energie aus der PV-Anlage umweltfreundlich Wärme für Heizzwecke oder die Warmwasserbereitung erzeugen.
Indem der PV-Strom direkt für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt wird, kann dein Netzbezug reduziert werden, was gleichzeitig die Unabhängigkeit von externen Energiequellen und fossilen Brennstoffen verringert. Insbesondere in Kombination mit einem Speicher kann der Solarstrom auch dann genutzt werden, wenn die Sonneneinstrahlung schwankt oder es Nacht ist. Denn bedenke: Oftmals benötigen wir Heizungswärme dann, wenn die Sonne nicht scheint – wie nachts oder im Winter.
Fragst du dich, wie eine Wärmepumpe funktioniert, dann schau doch einmal direkt bei unserem entsprechenden Artikel vorbei und informiere dich!
Vorteile der Kombination aus PV und Wärmepumpe:
- Senkung der Heizkosten: Durch den Einsatz einer Wärmepumpe mit Solarstrom wird die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert, was zu einer langfristigen Senkung der Heizkosten führen kann.
- Umweltfreundlich: Die Nutzung von Solarstrom für eine Wärmepumpe ist umweltfreundlich und reduziert den CO2-Ausstoß im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen.
- Effiziente Nutzung: Intelligente Steuerungssysteme ermöglichen eine optimierte Nutzung des Solarstroms für den Betrieb der Wärmepumpe, was zu einer effizienteren Energienutzung führen kann.
- Unabhängigkeit von externen Energiequellen: Die Kombination aus PV-Anlage, Speicher und Wärmepumpe bietet eine höhere Unabhängigkeit von externen Energiequellen und kann so die Eigenversorgung im Haushalt steigern.
Noch etwas mehr nachhaltiger Strom gefällig?
Für weitere nützliche Infos, Tipps & Tricks rund ums Thema grüner Strom und nachhaltige Wärmeerzeugung, wirf doch mal einen Blick auf unsere anderen Artikel!
Photovoltaik in Hamburg | Solarthermie oder Photovoltaik
Balkonkraftwerk Ertrag | Welche Wärmepumpe | PV- Module Unterschiede
FAQ zum Photovoltaik Eigenverbrauch
Was ist Nulleinspeisung?
Bei der Nulleinspeisung nutzt du alles an selbst generiertem Solarstrom für deinen Haushalt. Hierbei erfolgt keinerlei Einspeisung von überschüssigem Strom ins Stromnetz.
Ist PV-Eigenverbrauch einkommensteuerpflichtig?
Seit 2023 muss keine Einkommenssteuer mehr auf Photovoltaik Eigenverbrauch gezahlt werden. Dies gilt rückwirkend zum 1.1.22 und gilt darüber hinaus auch für die Einspeisung von PV-Strom.
Wie viel Eigenverbrauch Photovoltaik ist realistisch?
Der durchschnittliche Photovoltaik Eigenverbrauch bei Solaranlagen liegt etwa bei 25 bis 35 %. Durch verschiedene Maßnahmen kann dieser jedoch noch gesteigert und optimiert werden – auf bis zu 50 bis 80 %.
Wie viel Solarstrom darf ich selber nutzen?
Wie viel Solarstrom du für deinen Eigenverbrauch nutzen darfst, ist in Deutschland nicht limitiert.