David Bowie: Der Tag, an dem die Zäune fallen
Den 13. Juni 1987 werden Fans des britischen Superstars David Bowie ganz sicher nie vergessen. Ihr Held spielt auf der großen Festwiese. Flankiert von Nina Hagen und Wolfgang Niedecken, die das Publikum anheizen. Schon Tage vor dem Konzert ist alles abgesperrt. Einfache Bauzäune sollen die Massen halten. Wunschdenken, wie sich später zeigt. 65 Meter breit ist die Bühne, die errichtet wird. Veranstalter Karsten Jahnke hat zuvor vergeblich versucht, das Volksparkstadion zu buchen. Bowie schwebt per Sessellift ein. Eine riesige Spinne ziert die Bühne. Im roten Anzug rockt sich der Glamrocker durch seine eigene Backlist. Die 30.000 Fans, die 55 Mark hingeblättert haben, bleiben nicht unter sich. Bauzäune werden eingerissen. Tausende stürmen die Wiese. Bowie kümmert das nicht. Er singt „Heroes“. Ein Lied gegen Mauern. Und Zäune.
Pink Floyd: Die Nacht der fliegenden Schweine
Warm ist es am 16. Juni 1989. Und laut. Dank Pink Floyd, die auf der großen Festwiese im Stadtpark spielen. Wie viele Menschen an diesem Abend genau dabei sind, kann hinterher niemand sagen. Mehr als 50.000 Fans zahlen die 50 Mark Eintritt, doch auch jenseits der Zäune geht es rund. Schließlich lassen die Giganten des psychedelischen Rocks nicht nur riesige Schweine über den Park schweben, sie sorgen mit quadrophonischem Sound auch für die Beschallung des ganzen Stadtteils. Die Briten um Kult-Gitarrist David Gilmour tauchen mit ihrer Lightshow den Park in irres Licht. Bei „Wish You Were Here“, “Shine On You Crazy Diamond“ und dem Schlusssolo von „Comfortably Numb“ bebt der Boden. Eine friedliche Konzert-Sternstunde im Stadtpark. Nur hinterher gibt’s Ärger – die Festwiese hat arg gelitten.
The National: Und plötzlich tanzt der Frontmann vorm Klohaus
Es gibt Momente, die sind nicht zu kopieren. Weil einfach alles passt. Am Abend des 4. Juni 2014 erleben rund 3.000 Menschen einen solchen Moment. Am Ende des Konzerts der amerikanischen Band The National öffnet der Himmel seine Schleusen. Frontmann Matt Berninger ist zuvor 2 Stunden über die Bühne gesprintet. Hatte sich sogar in Richtung Klohäuschen durchs Publikum gekämpft, um dort vor verdutzten Fans zu tanzen. Als letzten Song stimmt die Band „Vanderlyle Crybaby Geeks“ an. Die Mikros bleiben aus. In den prasselnden Regen schreit Berninger seine Hymne. Seine Band im Rücken. Die Haare zerzaust und bis auf die Knochen durchnässt. Es gelingt so etwas wie der perfekte Moment. Wer dabei war, wird ihn nie vergessen.
Mehr erfahren über das Mehr-drin-Girokonto?
Mit dem HaspaJoker Girokonto bekommst du mehr als nur ein Konto: Genieße Rabatte und Vorteile bei vielen Partnern. Jetzt online eröffnen!
The Rolling Stones: Grandioser Falten-Rock für 82.000 Fans
An den 9. September 2017 werden sich nicht nur Rockfans lange erinnern. Auch manche Behördenmitarbeiter:innen dürften nach dem Skandal um Eintrittskarten für das Konzert der Rolling Stones noch immer schlaflose Nächte haben. Ändert aber nichts daran, dass 82.000 Menschen auf der großen Festwiese des Stadtparks eine Sternstunde der Hamburger Konzertgeschichte erleben. Spottende mögen angesichts des hohen Alters der Bandmitglieder von Falten-Rock sprechen, aber was Mick Jagger, Keith Richards und die anderen betagten Herren da auf der gigantischen Bühne abliefern, ist gnadenlos gut. Der Sound passt. Riesige Stahltribünen und gigantische Leinwände lassen auch aus einiger Entfernung noch Blicke auf zerfurchte Gesichter der britischen Superstars zu. Und gleich mal zum Auftakt einen Song wie „Sympathy For The Devil“ auspacken zu können, das ist eben nur den Stones möglich. Raritäten wie das wunderschöne „Play With Fire“ machen den Abend rund. Sternstunde. Aber sowas von.
The Cure: Wenn der Gothic-Held zur Messe bittet
Dunkle Wolken künden vom drohenden Wolkenbruch. Tausende, zumeist schwarz gekleidete Gestalten pilgern in Richtung Stadtpark. Mit The Cure sollen an diesem Abend des 30. Juni 1985 Helden der Gothic-Szene spielen. Tun sie dann auch. Wenn auch etwas später als geplant. Frontmann Robert Smith lässt sich Zeit, bis er aus seinem Kabuff kommt. Dann jedoch erleben Besuchende der Stadtparkbühne ein grandioses Open-Air-Konzert. The Cure spielen „Primary“, „Boy’s Don’t Cry“ und all die anderen Perlen. Fast eine Art Heimspiel. Denn Smith pflegt eine besondere Liebe zu Hamburg. Vor allem zum KIR, dem inzwischen abgerissenen Club an der Max-Brauer-Allee. In dem wird er auch Rotwein schlürfend gesehen, wenn die Band gar nicht in Hamburg spielt. An diesem Abend kommt Robert zweimal für Zugaben auf die Stadtpark-Bühne. „Killing An Arab“ und „Forever“ beschließen das grandiose Konzert. The Cure touren übrigens immer noch.