Schulden abbauen – 10 Tipps für deine finanzielle Freiheit

Finanzielle Freiheit ist ein Ziel, das viele von uns anstreben, aber oft sind Schulden ein nicht ganz kleiner Stolperstein auf dem Weg dorthin. Hast du dein Studium finanziert und zahlst womöglich noch deinen Studienkredit zurück, dein Auto oder eine Immobilie ab? Bevor du darüber nachdenkst, wie du dein Geld sinnvoll in die Zukunft investierst, ist es entscheidend, eine stabile Grundlage zu schaffen. Und das gelingt dir im ersten Schritt durch Schulden abbauen.

Laut Vermögensbarometer 2023 – einer Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands – geben sich die Hamburger:innen im Bundesvergleich als zuversichtlich, wenn es um die Einschätzung ihrer Finanzen geht. Ganze 43 % der Befragten gehen von einer Verbesserung ihrer finanziellen Lage in den kommenden 2 Jahren aus. Wie auch du zumindest ein wenig sorgenfreier in die Zukunft schauen kannst, erfährst du jetzt!

Warum du überhaupt Schulden abbauen solltest

Dies ist eine entscheidende Frage, die sich jeder stellen sollte, der in einer finanziell herausfordernden Situation steckt. Schulden können in vielerlei Formen auftreten, sei es in Form von Kreditkartenschulden, persönlichen Darlehen oder Hypotheken. Sie sind letztlich Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern, die beglichen werden müssen. 

Die Notwendigkeit, Schulden abzubauen, ergibt sich aus der Tatsache, dass Schulden deine finanzielle Situation erheblich belasten können. Wenn du hohe Schulden ansammelst, kannst du in einen Teufelskreis geraten, der dich von deinen finanziellen Zielen abhält. 

„Gute“ Schulden vs. „schlechte“ Schulden

Es ist wichtig, zwischen „guten“ Schulden und „schlechten“ Schulden zu unterscheiden. Gute Schulden sind Investitionen, die langfristig dazu beitragen können, Vermögen aufzubauen – wie beispielsweise ein Haus oder Bildungskredite. Auf der anderen Seite sind schlechte Schulden Verbindlichkeiten, die keine langfristigen Vorteile bieten und dich finanziell belasten, wie zum Beispiel Kreditkartenschulden mit hohen Zinsen. Man unterscheidet hier also Investitionsschulden von Konsumschulden.

Schulden abzubauen ist demnach der Schlüssel zur Wiederherstellung der Kontrolle über deine eigenen Finanzen. Es ermöglicht dir, deine finanzielle Belastung zu reduzieren, Geld für wichtige Lebensziele zu sparen und einen Notgroschen aufzubauen. Darüber hinaus wirst du feststellen, dass die Beseitigung von Schulden dir ein Gefühl der Befreiung und Sicherheit verleihen kann. Du musst dir weniger Sorgen um Zinsen und monatliche Raten machen und kannst dich auf den Aufbau von finanzieller Unabhängigkeit konzentrieren.

Wie sieht’s bei deinem Dispo aus?

Ein Dispositionskredit, kurz Dispo, kann ein zweischneidiges Schwert sein. Je nach deiner individuellen Situation kann er einerseits ein nützliches Werkzeug sein, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken. Andererseits kann er sich schnell zu einer Schuldenfalle entwickeln, wenn er nicht mit Bedacht genutzt wird.

Bedenke: Bevor du weitere Schulden aufnimmst, ist es wichtig, einen kritischen Blick auf deinen Dispo zu werfen. Dispositionskredite gehören oft zu den teuersten Krediten, da die Zinsen in der Regel höher sind als bei anderen Kreditformen. Wenn du deinen Dispo dauerhaft nutzt, zahlst du also oftmals hohe Zinsen für deine monatlichen Ausgaben.

Es ist daher ratsam, deinen Dispo als letztes Mittel für finanzielle Engpässe zu verwenden und nicht als regelmäßige Finanzierungsquelle. Ansonsten könntest du in eine Spirale geraten, in der du teure Kredite aufnimmst, um bereits bestehende Schulden zu tilgen, was deine finanzielle Situation weiter verschlechtern kann.

Dauerhafte Schulden- und Kostenfalle vermeiden

Um aus dieser Situation herauszukommen, solltest du im ersten Schritt daran arbeiten, deinen Dispo abzubauen und die Nutzung auf ein Minimum zu beschränken. Schaffe ein Budget, um deine monatlichen Ausgaben besser zu kontrollieren, und suche nach Möglichkeiten, deine Schulden durch günstigere Kreditformen zu konsolidieren. Der Dispo sollte nicht länger eine Quelle der finanziellen Belastung sein, sondern eine kurzfristige Lösung, um unerwartete Ausgaben zu decken. Indem du diesen Schritt unternimmst, kannst du verhindern, dass dein Dispo zu einer dauerhaften Schuldenfalle wird.

Strategien zur Schuldenrückführung: 10 Tipps zum Schulden abbauen

Wenn Schulden wie eine schwere Last auf deinen Schultern liegen, ist es an der Zeit, nach effektiven Strategien zur Schuldenrückführung zu suchen. Folgende Tipps und Tricks könnten dir helfen, schneller aus deinen Schulden zu kommen:

Schulden abbauen: Schaff dir eine Übersicht über deine Finanzen

Das Führen eines Haushaltsbuches ist ein bewährter Weg, um die Übersicht über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Eine detaillierte Budgetplanung kann dir helfen, diesen Überblick zu gewinnen. Sie zeigt, wie viel du monatlich für lebensnotwendige Ausgaben wie Miete, Lebensmittel und Versicherungen ausgeben musst. Außerdem verschafft sie dir Klarheit darüber, wie viel Geld du für den Schuldenabbau zur Verfügung hast.

Dabei notierst du dir deine Einnahmen und Ausgaben, um nicht versehentlich über deine Verhältnisse zu leben. Das Ganze geht natürlich auch digital – etwa mit einer Exceltabelle. Eine weitere digitale Methode für Haspa Kund:innen ist der Sparkassen Finanzplaner. Dieser führt dir jederzeit übersichtlich deine Finanzen, Einnahmen und Ausgaben vor Augen. Dies hilft dir dabei, dein monatliches Budget zu strukturieren und sicherzustellen, dass du genug Geld für die Rückzahlung deiner Kredite zur Verfügung hast. In diesem Zusammenhang könnte sich auch die 50-30-20 Regel für dich anbieten.

Erstelle einen Schuldenplan

Hast du alle Einnahmen und Ausgaben erstellt, folgt im nächsten Schritt die Erstellung eines Schuldenplans. Dieser sollte folgende Fragen beantworten:

• Wie hoch sind meine Schulden insgesamt?
• Wem schulde ich wie viel?
• Welche Fristen liegen vor?

Anhand deines Finanzüberblicks kannst du jetzt genau festlegen wie viel Geld dir für die Rückzahlung welcher Schulden zur Verfügung steht.

Disziplin ist gefragt: Bleib am Ball, um deine Schulden abzubauen

Ziele schriftlich festzuhalten ist ein erster Schritt. „Setze dir klare Ausgabenlimits und halte dich an dein Budget!“ ist der zweite. Vermeide impulsive Einkäufe und unnötige Verschuldung. Die Disziplin, in deinem Budget zu bleiben und deine Schulden konsequent zu begleichen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Es ist leicht, in alte Gewohnheiten zurückzufallen und neue Schulden aufzunehmen, wenn du nicht konsequent bei der Begleichung deiner Verbindlichkeiten bleibst. Setze dir realistische Ziele und plane, wie du offene Forderungen schnell bezahlen kannst. Priorisiere den Schuldenabbau, anstatt Geld für unnötige Dinge auszugeben.

Einkommenssteigerung und Minijobs

Der erste Schritt, um Schulden loszuwerden, ist naheliegend: Die Rückzahlung. Um diesen Prozess zu beschleunigen, könnte die (zeitweise) Steigerung deines Einkommens eine gute Möglichkeite sein. Das kann beispielsweise durch die Annahme von zeitweiligen Minijobs, Gehaltserhöhungen oder zusätzliche Einnahmequellen erfolgen, etwa durch den Verkauf von ungenutzten Gegenständen bei Kleinanzeigen oder auf Flohmärken.

Ausgabenminimierung vornehmen

Insbesondere wenn du dir einen ersten Überblick über all deine Finanzen verschafft hast, kannst du auch eine Ausgabenminimierung anstreben. Wie sieht es beispielsweise mit dem monatlichen Beitrag fürs Fitnessstudio aus, das du das letzte Mal vor 2 Jahren besucht hast. Oder brauchst du wirklich 3 verschiedene Streamingangebote? Screene deine Ausgaben nach Kostenpunkten, auf die du verzichten kannst. Das eingesparte Geld kannst du wiederum in die Rückzahlung deiner Kredite stecken.

Schuldensnowball-Methode

Eine Möglichkeit, bestehende Rückzahlungsforderungen anzugehen, ist die sogenannte Schuldensnowball-Methode. Sie beinhaltet, zunächst die kleinste Schuld abzuzahlen. Dadurch erzielst du schnelle Erfolgserlebnisse, was deine Motivation steigern kann, am Ball zu bleiben. Zusätzlich kannst du die freigewordenen Mittel für die Tilgung weiterer beziehungsweise größerer Schulden verwenden.

Umschuldung zu günstigeren Konditionen

Eine Umschuldung deiner Schulden zu günstigeren Konditionen kann mitunter die Zinsbelastung reduzieren und somit die Rückzahlung beschleunigen. Dies kann besonders hilfreich bei hohen Zinsen auf Kreditkarten oder anderen teuren Krediten sein. Zahlst du mehrere Raten sowie Kredite an verschiedene Gläubiger zurück, bietet sich beispielsweise die Kreditoptimierung der Sparkasse an, die neben einer Umschuldung gleichzeitig eine Zusammenführung der einzelnen Kostenpunkte darstellt.

EC-Karte statt Kreditkarte

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Debit- und Kreditkarten? Während Kreditkarten durchaus praktisch sein können, um dir einen schnellen finanziellen Spielraum zu bieten, können sie dich auch schnell in eine Schuldenfalle locken. Vermeide daher nach Möglichkeit die Nutzung von Kreditkarten und setze stattdessen auf Giro- oder Debitkarten (EC-Karten), um unnötige Verschuldung zu verhindern. Grund: Bei der Zahlung mit Kreditkarten kannst du leichter den Überblick über deine Ausgaben verlieren. Mit EC-Karten zahlst du nur das aus, was du wirklich besitzt, was den Weg zu einem schuldenfreien Leben ebnen kann.

Schuldenverhandlungen mit Gläubigern

Gerade wenn dir die Möglichkeiten zur Rückzahlung fehlen – beispielsweise aufgrund von plötzlicher Arbeitslosigkeit oder schwerer Krankheit –, solltest du in Erwägung ziehen, mit deinen Gläubigern zu verhandeln. Oftmals sind sie zu einem Schuldnererlass bereit, sprich Zinsen zu senken oder angepasste Ratenzahlungen zu akzeptieren, um eine Rückzahlung sicherzustellen. Ein Totalverlust liegt schließlich weder in deinem noch in ihrem Sinne. Das ist nicht nur bei privaten Gläubigern, sondern auch bei institutionellen denkbar.

Unterstützung durch fachliche Beratung

Wenn du Schwierigkeiten beim Schuldenabbau hast, zögere nicht, eine professionelle Schuldnerberatung in Anspruch zu nehmen. Die Expert:innen können individuelle Lösungen und Unterstützung, speziell auf deine persönliche Situation abgestimmt, bieten. Wende dich hierzu im ersten Schritt an deinen Sparkassen Berater oder deine Beraterin und hol dir weitere Infos.

Schulden abbauen & Kredite optimieren mit der Haspa

Eine Möglichkeit, die sich dir für mehr Übersichtlichkeit bei deinen Krediten ergibt, ist die Kreditoptimierung der Hamburger Sparkasse. Geeignet für alle Kredite, bis auf Immobilienkredite, fasst sie direkt mehrere Vorteile für dich zusammen:

• Zusammenfassung vieler verschiedener Kredite zu einem einizigen
• Umschuldung bestehender Kredite & Ratenkäufe in einen Kredit bei der Sparkasse
• Vorzeitige Rückzahlung möglich

Das Gute an dieser Möglichkeit: Oftmals fällt die Monatsrate geringer aus, als wenn du viele Einzelverträge bedienen musst, denn die Sparkasse fasst deine bestehenden Kredite zu einer einzigen monatlichen Rate zusammen. Also bestens geeignet, um einen besseren Überblick über deine Finanzen zu schaffen. Informiere dich am besten direkt bei deinem Sparkassenberater oder deiner Beraterin.

Fazit: Schulden abbauen als Grundlage für finanzielle Stabilität

Der Prozess des Schuldenabbaus erfordert Engagement und Geduld, aber er lohnt sich – nicht nur für Singlehaushalte, sondern auch wenn es um die Planung des Familienbudgets geht. Denn er legt die Grundlage für finanzielle Stabilität und eröffnet die Möglichkeit, zukünftige finanzielle Herausforderungen besser zu bewältigen und sich neue finanzielle Chancen zu erschließen. Denke daran, dass der Weg zur Schuldenfreiheit ein Schritt-für-Schritt-Prozess ist, der es dir ermöglicht, deine Schulden nach und nach zurückzuzahlen und deine finanzielle Zukunft zu gestalten.

Für weitere Informationen rund um das Thema Schulden abbauen, schau auch immer mal auf dem Haspa Veranstaltungskalender vorbei.