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Endlich ist es so weit: Die Schulzeit liegt (fast) hinter dir und der nächste große Schritt steht kurz bevor. Hast du dich beispielsweise für ein Studium an der Hochschule entschieden, öffnet dies Türen zu neuen Möglichkeiten und Herausforderungen. Doch eine Hürde – je nach persönlicher oder auch familiärer finanzieller Lage – kann das Thema Studienfinanzierung darstellen. Nicht jeder hat das Glück, auf die finanzielle Unterstützung der Eltern zurückgreifen zu können. Gerade in Großstädten wie Hamburg sind die Lebenshaltungskosten nicht zu vernachlässigen. Und willst du in deine erste eigene Wohnung oder eine WG ziehen, muss auch das finanzierbar sein.
Überblick über Studienfinanzierungsmöglichkeiten
Auch wenn die Finanzierung deines Studiums je nach persönlicher Situation eine Herausforderung darstellen kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die finanzielle Last zu bewältigen. Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten. Die folgende Tabelle bietet dir einen ersten Überblick über die gängigsten Studienfinanzierungsmöglichkeiten.
Finanzierungsmöglichkeit | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
BAföG | • Staatliche Förderung, die zur Hälfte als Zuschuss gewährt wird • Keine Sicherheiten erforderlich | • Einkommensabhängig • Rückzahlungspflicht für die Darlehenshälfte |
Stipendien | • Keine Rückzahlung erforderlich • Oft zusätzliche Förderung wie Mentoring oder Netzwerke | • Hoher Wettbewerb • Oft an Leistung oder spezifische Kriterien gebunden |
Studienkredite | • Flexibilität in der Auszahlung • Unabhängig vom Einkommen der Eltern | • Zinsbelastung • Langfristige Rückzahlungsverpflichtungen |
Nebenjobs | • Praktische Berufserfahrung • Unabhängigkeit | • Kann das Studium verlängern • Balance zwischen Arbeit und Studium erforderlich |
Eltern/Verwandte | • Zinsfrei • Flexible Rückzahlungsvereinbarungen möglich | • Nicht für alle Studierenden verfügbar • Kann zu familiären Spannungen führen |
Bildungsfonds | • Einkommensabhängige Rückzahlung • Keine Sicherheiten erforderlich | • Langfristige Verpflichtung • Abhängig vom zukünftigen Einkommen |
Im Voraus sparen | • Keine Schulden • Volle Kontrolle über Finanzen | • Erfordert frühzeitige Planung und Disziplin • Möglicherweise nicht ausreichend für gesamte Studiendauer |
Eine Auswahl an beliebten Möglichkeiten zur Finanzierung deines Studiums haben wir im folgenden etwas näher für dich beleuchtet.
BAföG als staatliche Unterstützung beantragen
Eine bedeutende staatliche Unterstützungsmöglichkeit für die Finanzierung deines Studiums ist das BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz). Dieses Förderprogramm ermöglicht es Studierenden, unabhängig von ihrem Studienschwerpunkt oder der Hochschulform, finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Vorteile von BAföG
- Bedarfsabhängige Förderung: BAföG berücksichtigt das Einkommen der Eltern oder des Studierenden selbst und passt die finanzielle Unterstützung entsprechend an. Dies soll gewährleisten, dass die Förderung deinen tatsächlichen Bedürfnissen angepasst ist.
- Zinsfreies Darlehen: Ein Teil des BAföG-Betrags wird als zinsfreies Darlehen gewährt. Das ermöglicht es dir, einen Teil der Unterstützung zurückzuzahlen, wenn du finanziell stabiler aufgestellt bist, ohne zusätzliche Zinsen zu tragen.
- Anerkannte Hochschulen und duale Studiengänge: BAföG kann für ein Studium an anerkannten Hochschulen sowie für duale Studiengänge in Betracht gezogen werden, was seine Anwendbarkeit auf verschiedene Studienwege ausdehnt.
Nachteile von BAföG
- Rückzahlungspflicht: Obwohl ein Teil des BAföG zinsfrei ist, besteht dennoch eine Rückzahlungspflicht. Du musst nach Abschluss deines Studiums einen Teil der Förderung zurückzahlen, sobald du ein bestimmtes jährliches Einkommen erreicht hast.
- Beschränkte Abdeckung der Lebenshaltungskosten: BAföG deckt nicht immer alle Lebenshaltungskosten, insbesondere in teuren Städten wie Hamburg. Möglicherweise musst du zusätzliche Finanzierungsquellen in Betracht ziehen.
- Begrenzte Verfügbarkeit für internationale Studierende: BAföG steht in erster Linie deutschen Staatsbürger:innen zur Verfügung, und die Verfügbarkeit für internationale Studierende ist begrenzt. Wenn du zu dieser Gruppe gehörst, solltest du daher alternative Finanzierungsoptionen in Betracht ziehen, wie Stipendien oder private Darlehen.
Weitere Voraussetzungen
- Leistungsnachweis: Studierende müssen nachweisen, dass sie die Anforderungen ihres Studiengangs erfüllen. Dies bedeutet in der Regel, dass du bis zu einem bestimmten Semester eine bestimmte Anzahl von Leistungspunkten (ECTS) erreicht haben musst.
- Regelstudienzeit: Die Förderung wird in der Regel nur für die Dauer der Regelstudienzeit des jeweiligen Studiengangs gewährt.
- Erstausbildung: BAföG wird in der Regel nur für eine erste Berufsausbildung oder ein Erststudium gewährt. Es gibt Ausnahmen, z. B. bei einem begründeten Studienfachwechsel unter gewissen Voraussetzungen.
- Wohnsituation: Die Wohnsituation kann ebenfalls Einfluss auf die Höhe des BAföG haben, z. B. abhängig davon, ob du noch bei deinen Eltern wohnst oder eine eigene Wohnung hast.
Für weitere Informationen informiere dich doch einfach mal auf der Seite des Studierendenwerks Hamburg.
Geld in Form eines Kredits leihen: Der Studienkredit
Wenn es um die Studienfinanzierung geht, kann ein Studienkredit, wie der KfW-Studienkredit, eine sinnvolle Option sein. Dieser von der Kreditanstalt für Wiederaufbau angebotene Kredit richtet sich an Studierende verschiedener Fachrichtungen und kann eine flexible finanzielle Lösung bieten.
Vorteile des KfW-Studienkredits
- Monatliche Raten: Der KfW-Studienkredit ermöglicht es dir, monatliche Raten für deine Studienfinanzierung zu erhalten. Dies kann dazu beitragen, die laufenden Kosten wie Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und Materialien abzudecken.
- Flexible Rückzahlung: Die Rückzahlung des KfW-Studienkredits beginnt erst nach Abschluss des Studiums. So hast du mitunter die Möglichkeit, deine finanzielle Situation zu stabilisieren, bevor du mit der Rückzahlung beginnst.
Nachteile von Studienkrediten
- Rückzahlung mit Zinsen: Im Gegensatz zu staatlichen Förderungen wie dem BAföG ist ein Studienkredit rückzahlungspflichtig und mit Zinsen verbunden. Du solltest daher die langfristigen finanziellen Auswirkungen im Auge behalten.
- Schuldenaufnahme: Die Aufnahme eines Studienkredits bedeutet, Schulden zu machen, und erfordert eine sorgfältige Budgetplanung. Du solltest sicherstellen, dass du die Rückzahlung leisten kannst, ohne deine finanzielle Stabilität zu gefährden.
- Nicht für jeden geeignet: Studienkredite sind nicht für jeden Studierenden die beste Option. Es ist wichtig, alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen und individuelle Bedürfnisse und Umstände zu berücksichtigen.
Für Studierende, die zusätzliche finanzielle Unterstützung benötigen, kann ein Studienkredit wie der KfW-Studienkredit eine effektive Lösung sein. Dabei solltest du jedoch bedenken, dass sich der Zinssatz jederzeit positiv wie auch negativ verändern kann. Eine gründliche Beratung, bevor du diese Option in Erwägung ziehst, ist daher dringend zu empfehlen. Entwickelt sich der Kredit als Kostenfalle für dich, kannst du anschließend Probleme damit haben, die aufgenommenen Schulden wieder abzubauen.
Hast du Fragen oder fehlt dir Beratung?
Kein Problem, mit über 1.400 Finanzexpert:innen in der Metropolregion Hamburg findest du online oder in der Filiale immer die richtige Berater:in.
Gute Noten? Stipendien als Option
Eine vielversprechende Möglichkeit, das Studium an der Hochschule zu finanzieren, sind Stipendien. Diese bieten dir oftmals nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch die Chance, dich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. In Hamburg, einer Stadt mit einem vielfältigen Hochschulumfeld, gibt es mehrere Stipendienprogramme, die für Studierende, unabhängig von ihrem Studienschwerpunkt, zugänglich sind.
Vorteile von Stipendien
- Finanzielle Entlastung: Stipendien bieten eine direkte finanzielle Unterstützung, die die Belastung der Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und anderer Ausgaben mindern kann.
- Förderung der akademischen Exzellenz: Viele Stipendien richten sich an herausragende Studierende, die durch ihre Leistungen und ihr Engagement in ihrem Fachgebiet überzeugen. Die Förderung von Exzellenz kann sich positiv auf die berufliche Zukunft auswirken.
- Networking-Möglichkeiten: Stipendiat:innen haben oft Zugang zu exklusiven Netzwerken, die den Austausch mit Expert:innen, Alumni und anderen Stipendiat:innen ermöglichen. Dies kann sich als wertvoll für deine berufliche Entwicklung erweisen.
Nachteile von Stipendien
- Wettbewerb: Da Stipendien oft aufgrund von Leistungen vergeben werden, ist der Wettbewerb hoch. Nicht jede:r Bewerber:in erhält zwangsläufig eine Zusage.
- Bindende Bedingungen: Einige Stipendien sind mit bestimmten Bedingungen verbunden, wie beispielsweise der Notenpflege oder der Einhaltung eines spezifischen Studienplans. Es ist wichtig, diese Bedingungen zu beachten, um die Unterstützung nicht zu verlieren.
- Beschränkte Verfügbarkeit: Nicht alle Student:innen erfüllen die Kriterien für bestimmte Stipendien. Dies kann die Auswahlmöglichkeiten einschränken, sodass einige Bewerber:innen möglicherweise leer ausgehen.
Nützliche Informationen zu entsprechenden Programmen in Hamburg findest du beispielsweise auf der Seite des Studierendenwerks Hamburg oder aber auf der Homepage der Universität Hamburg.
Arbeit neben dem Studium: Werkstudenten- und Aushilfsjobs
Selbstständig Geld verdienen neben dem Studium ist eine weit verbreitete und gängige Methode zur Studienfinanzierung. Insbesondere an Hochschulen und Fachhochschulen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, als studentische Hilfskraft tätig zu werden, um nicht nur das eigene Einkommen zu steigern, sondern auch wertvolle berufliche Erfahrungen zu sammeln. Doch auch außerhalb des Campus suchen Unternehmen regelmäßig nach studentischen Aushilfen oder Werkstundent:innen.
Vorteile von studentischen Nebenjobs
- Eigener Verdienst: Durch einen Nebenjob kannst du als Student:in ein eigenes Einkommen erzielen, das zur Deckung deiner Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und anderen Ausgaben beitragen kann.
- Praktische Erfahrungen: Als studentische Hilfskraft in Forschungsprojekten, Laboren oder administrativen Bereichen kannst du zudem praktische Erfahrungen sammeln, die deine berufliche Entwicklung fördern.
- Flexibilität: Neben-, Mini- und Werkstudentenjobs bieten oft Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten, sodass du deine Arbeit meist gut mit dem Studium vereinbaren kannst.
Nachteile von studentischen Nebenjobs
- Zeitliche Belastung: Der Spagat zwischen Studium und Arbeit kann zu zeitlicher Belastung führen. Du solltest daher darauf achten, dass du deine akademischen Verpflichtungen nicht vernachlässigst.
- Begrenzte Stundenanzahl: Oftmals sind die Stunden für studentische Hilfskräfte begrenzt, damit gewährleistet wird, dass dein Hauptaugenmerk auf deinem Studium liegt, was jedoch die Höhe des Verdienstes einschränken kann.
- Konkurrenz um Positionen: Je nach Hochschule und Fachrichtung kann die Konkurrenz um begehrte Positionen als studentische Hilfskraft hoch sein.
Du suchst nach einem passenden Job für dich? Dann schau doch mal auf Stellenwerk vorbei. Hier gibt es speziell Jobangebote für Studierende. Oder hast du Interesse als Werkstudent:in bei der Haspa zu arbeiten? Außerdem gibt es hier wertvolle Tipps, wie du Geld nebenbei verdienen kannst.
Häufige Fehler bei der Studienfinanzierung und wie du sie vermeidest
Mögliche Fehlerquelle | Tipp zur Vermeidung |
Unzureichende Recherche: Viele Studierende übersehen Finanzierungsmöglichkeiten, weil sie nicht ausreichend recherchieren. | Nutze alle verfügbaren Ressourcen, einschließlich Hochschulwebseiten, Beratungsstellen und Online-Plattformen, um dich über BAföG, Stipendien, Studienkredite und Co. informieren. |
Verspätete Bewerbungen: Ein häufiger Fehler ist das verspätete Einreichen von Anträgen für BAföG oder Stipendien. | Achte auf die Fristen und beginne frühzeitig mit der Vorbereitung deiner Unterlagen, um diese rechtzeitig einzureichen. |
Fehleinschätzung der Kosten: Viele Studierende unterschätzen die tatsächlichen Kosten des Studiums, insbesondere in Städten mit hohen Lebenshaltungskosten wie Hamburg. | Erstelle einen realistischen Finanzplan oder führe ein Haushaltsbuch, das alle möglichen Ausgaben berücksichtigt, einschließlich Lebenshaltung, Studienmaterialien und unvorhergesehene Kosten. |
Aufnahme zu hoher Schulden: Die Aufnahme von Studienkrediten ohne gründliche Überlegung kann zu einer hohen Schuldenlast führen. | Bewerte deine Rückzahlungsfähigkeit realistisch und suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, bevor du dich für einen Kredit entscheidest. |
Vernachlässigung akademischer Verpflichtungen: Die Balance zwischen Nebenjobs und Studium kann schwierig sein und manchmal zu Lasten der akademischen Leistung gehen. | Wähle flexible Arbeitszeiten und stelle sicher, dass dein Job nicht mit deinen Studienanforderungen kollidiert. |
Unkenntnis über Rückzahlungsbedingungen: Studierende sind sich oftmals über die Rückzahlungsbedingungen von BAföG oder Krediten nicht genau im Klaren. | Informiere dich in Gänze über die Rückzahlungsmodalitäten und plane voraus, um finanzielle Schwierigkeiten nach dem Studium zu vermeiden. |
Fazit und abschließende Tipps
Das Thema Studienfinanzierung bleibt zentral für junge Menschen, die sich auf den Weg in ihre akademische Zukunft machen, sei es in Bachelor- oder Master-Studiengängen. Es ist entscheidend, alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen, von staatlichen Unterstützungen wie BAföG, das oft als zinsloses Darlehen gewährt wird, bis hin zu privaten Finanzierungsmöglichkeiten. Auch Kindergeld kann eine Rolle in der Finanzplanung spielen. Prüfe hier rechtzeitig, ob es dir zusteht und welche Möglichkeiten du hast.
Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Optionen zu verstehen und eine Strategie zu entwickeln, die deinen individuellen Bedürfnissen und Umständen entspricht. Mit der richtigen Planung und einem umfassenden Verständnis der verfügbaren Ressourcen kannst du die Hürde der Studienfinanzierung erfolgreich meistern und dich auf deine akademische und berufliche Entwicklung konzentrieren.
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