Inhalte im Überblick
- Wärmedurchgangskoeffizient bei Fenstern (U-Wert Fenster): Faktor für Wärmeaustausch
- Diese Abkürzungen gibt es: Bezeichnungen beim U-Wert
- Eine gute Wärmedämmung: Energieeinsparung durch niedrigen U-Wert Fenster
- In die Jahre gekommen: U-Wert und Fenstertausch
- Mindestanforderungen für Fenster: Das sagt das GEG
- Wärmedurchgangskoeffizient als Maß: U-Wert der Fenster berechnen
- FAQ zum Thema U-Wert und Fenster
Wärmedurchgangskoeffizient bei Fenstern (U-Wert Fenster): Faktor für Wärmeaustausch
Der Wärmedurchgangskoeffizient, auch kurz als U-Wert bezeichnet, ist ein wichtiger Faktor für die energetische Effizienz von unterschiedlichen Bauteilen, so auch von Fenstern. Einfach erklärt, gibt der U-Wert eines Fensters an, wie viel Wärme durch das Bauteil verloren geht. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung und desto geringer der Wärmeverlust.
Der Wärmedurchgangskoeffizienten wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²·K)) gemessen. Diese Einheit beschreibt, wie viel Energie pro Sekunde durch einen Quadratmeter des Fensters fließt, wenn die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen ein Kelvin (oder ein Grad Celsius) beträgt.
- W (Watt): Einheit für Leistung oder Energiefluss pro Zeiteinheit
- m² (Quadratmeter): Bezugsfläche
- K (Kelvin): Temperaturdifferenz
Moderne Fenster mit niedrigen U-Werten tragen erheblich zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei, indem sie den Wärmeaustausch zwischen dem Innenraum und der Außenumgebung minimieren. Dies führt nicht nur zu einer verbesserten Energieeffizienz, sondern auch zu einem erhöhten Wohnkomfort und geringeren Heizkosten.
Diese Abkürzungen gibt es: Bezeichnungen beim U-Wert
In Bezug auf U-Werte gibt es verschiedene Abkürzungen, die sich im Laufe der Zeit geändert haben – insbesondere durch die europäische Vereinheitlichung. Der U-Wert beschreibt den Wärmedurchgangskoeffizienten und wird für verschiedene Komponenten eines Fensters verwendet. Neben der Verglasung werden auch der Rahmen und das gesamte Fenster berücksichtigt. Die einzelnen Bestandteile des Fensters erhalten jeweils einzelne Bezeichnungen, wie du in der folgenden Tabelle siehst.
Bauteil | Veraltet | Deutsche Bezeichnung (veraltet) | Gültige EU-Bezeichnung |
---|---|---|---|
Gesamtes Fenster | kF (F=Fenster) | UF (F=Fenster) | Uw (w=window) |
Verglasung | kV (V=Verglasung) | UV (V=Verglasung) | Ug (g=glazing) |
Rahmenmaterial | kR (R=Rahmen) | UR (R=Rahmen) | Uf (f=frame) |
Der Uw-Wert bezieht sich auf das gesamte Fenster und beschreibt dessen Wärmedämmleistung. Er setzt sich aus den U-Werten der einzelnen Komponenten zusammen: Ug für die Verglasung, Uf für den Rahmen sowie dem linearen Wärmedurchgangskoeffizienten ψg für den Glasrandverbund.
Zusätzlich zu den U-Werten für Fenster ist der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) von Bedeutung. Er gibt an, wie viel Sonnenenergie durch das Glas ins Innere gelangt. Ein hoher g-Wert bedeutet einen höheren Energiegewinn durch Sonneneinstrahlung.
Vom k-Wert zm U-Wert
Die Änderung von k-Werten zu U-Werten erfolgte im Zuge der europäischen Harmonisierung der Baustandards. Diese Umstellung wurde vorgenommen, um eine einheitliche Bezeichnung in ganz Europa zu schaffen und den Austausch von technischen Informationen über Ländergrenzen hinweg zu erleichtern. Trotz der neuen Bezeichnung blieb die grundlegende Bedeutung des Wertes als Maß für den Wärmedurchgang unverändert.
Hinweis: Es ist wichtig zu beachten, dass die alten k-Werte nicht direkt mit den neuen U-Werten vergleichbar sind, da sich die Berechnungsmethoden und Randbedingungen geändert haben.
Eine gute Wärmedämmung: Energieeinsparung durch niedrigen U-Wert Fenster
Je niedriger der U-Wert eines Fensters, desto besser ist seine Wärmedämmung. Dies kann zu einer erheblichen Energieeinsparung führen, da weniger Wärme durch die Fenster entweicht. Moderne Fenster mit niedrigen U-Werten tragen somit wesentlich zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden bei.
Vorteile Fenster mit niedrigem U-Wert
Vorteil | Beschreibung |
---|---|
Energieeinsparung | Ein niedriger U-Wert für Fenster reduziert den Wärmeverlust und kann den Energieverbrauch nachhaltig senken. |
Kostensenkung | U-Wert und Heizkosten stehen in direktem Zusammenhang: Je niedriger der U-Wert, desto geringer können die Heizkosten ausfallen. |
Komfortsteigerung | Fenster mit niedrigem U-Wert sorgen für eine gleichmäßigere Raumtemperatur und können dadurch den Wohnkomfort steigern. |
Umweltschutz | Durch den geringeren Energieverbrauch wird der CO₂-Ausstoß reduziert. |
Wertsteigerung | Energieeffiziente Fenster können den Wert der Immobilie steigern. |
In die Jahre gekommen: U-Wert und Fenstertausch
Wenn deine Fenster in die Jahre gekommen sind, kann ein Austausch durch neue Fenster mit verbesserten U-Werten durchaus eine erhebliche Energieeinsparung bringen. Besonders bei älteren Fenstern mit hohen U-Werten lohnt sich der Austausch, um die Wärmedämmung zu verbessern und Heizkosten zu senken.
Verglasungsarten und ihre U-Werte
- Einfachverglasung:
Alte Fenster mit nur einer Scheibe haben sehr hohe U-Werte und bieten kaum Dämmung. - Zweifachverglasung:
Fenster mit 2 Glasscheiben nutzen die Tatsache, dass Luft ein schlechter Wärmeleiter ist. Moderne Zweifachverglasungen sind zusätzlich mit einer unsichtbaren Metallschicht versehen und enthalten Edelgas in den Zwischenräumen, was die Dämmwirkung verbessert. - Dreifachverglasung:
Diese bieten die beste Dämmleistung mit sehr niedrigen U-Werten. Sie bestehen aus 3 Scheiben mit 2 gasgefüllten Zwischenräumen.
Rahmenmaterialien und ihre Eigenschaften
- Kunststoff:
Fenster und Türen aus Kunststoff bieten gute Dämmwerte bei vergleichsweise günstigen Preisen. - Holz:
Holzrahmen haben natürliche Dämmeigenschaften und sind ökologisch vorteilhaft. - Aluminium:
Aluminiumrahmen sind langlebig und pflegeleicht, benötigen aber zusätzliche Dämmung. - Holz-Aluminium-Kombination:
Diese Rahmen vereinen die Vorteile beider Materialien und bieten gute U-Werte.
Fenstertausch und Energieeffizienz
Beim Austausch alter Fenster gegen neue mit niedrigen U-Werten kann eine erhebliche Verbesserung der Gesamtdämmung erreicht werden. Moderne Fenster mit Dreifachverglasung und hochwertigen Rahmen können U-Werte von unter 0,8 W/(m²K) erreichen, was eine deutliche Verbesserung gegenüber alten Fenstern darstellt.
Der Fenstertausch sollte immer im Kontext der Gesamtdämmung des Gebäudes betrachtet werden. Neue Fenster mit niedrigen U-Werten können in Kombination mit anderen Dämmmaßnahmen den Energieverbrauch eines Hauses erheblich senken und somit zu einer nachhaltigen Energieeinsparung beitragen.

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Mindestanforderungen für Fenster: Das sagt das GEG
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches die frühere Energieeinsparverordnung (EnEV) ersetzt hat, legt Mindestanforderungen für die energetische Qualität von Fenstern fest. Seit dem 1.1.24 gelten folgende Vorgaben:
- Für neue Fenster in Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden mit Raumtemperaturen ≥ 19 °C ist ein maximaler U-Wert von 1,3 W/(m²K) vorgeschrieben.
- Bei Dachflächenfenstern darf der U-Wert höchstens 1,4 W/(m²K) betragen.
Quelle: Alle U-Werte findest du unter Anlage 7 zu § 48 des GEG.
Je älter Fenster sind, desto geringer ist in der Regel ihre Energieeffizienz. Daher kann ein Austausch alter Fenster gegen neue, den GEG-Anforderungen entsprechende Modelle, zu erheblichen Energieeinsparungen führen. Übrigens: Greift bei die die Sanierungspflicht bei Eigentümerwechsel? Das erfährst du in unserem Artikel.
Beachte die Unterschiede, wenn es um Fördermaßnahmen geht
Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Anforderungen des GEG von denen für Fördermaßnahmen unterscheiden. Während das GEG Mindeststandards festlegt, sind die Anforderungen für Förderprogramme oft strenger:
- Für eine Förderung durch BAFA oder KfW müssen Fenster einen U-Wert von maximal 0,95 W/(m²K) aufweisen. Für Dachflächenfenster gilt eine etwas höhere Grenze von 1,0 W/(m²K).
- Diese strengeren Anforderungen können in der Regel nur durch Dreifachverglasungen erreicht werden.
Die unterschiedlichen Anforderungen zeigen, dass die Förderprogramme darauf abzielen, besonders energieeffiziente Lösungen zu unterstützen, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen. Beim Fenstertausch solltest du als Hausbesitzer:in daher sorgfältig abwägen, ob du lediglich die GEG-Vorgaben erfüllen oder durch Investition in noch effizientere Fenster von Fördermöglichkeiten profitieren möchtest.

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Wärmedurchgangskoeffizient als Maß: U-Wert der Fenster berechnen
Die U-Wert-Berechnung berücksichtigt alle wesentlichen Komponenten des Fensters: die Verglasung, den Rahmen und den Glasrandverbund. Der genaue U-Wert ergibt sich aus der Kombination dieser Elemente und wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²K)) angegeben.
Die Formel zur Berechnung lautet:
Uw = (Ag × Ug + Af × Uf + Ψ × l) / Aw
- Uw: Der Gesamt-U-Wert des Fensters
- Ag: Fläche der Verglasung
- Ug: U-Wert der Verglasung
- Af: Fläche des Rahmens
- Uf: U-Wert des Rahmens
- Ψ: Lineare Wärmebrücke am Glasrand (Wärmeverlust durch den Abstandhalter)
- l: Länge des Glasrandes
- Aw: Gesamte Fensterfläche
Diese Berechnung verdeutlicht, dass nicht nur die Verglasung, sondern auch der Rahmen und die Abdichtung eine wichtige Rolle spielen. Moderne Fenster mit optimierten Materialien und Techniken wie Dreifachverglasung, thermisch getrennten Rahmen und hochwertigen Abstandhaltern erreichen einen besonders niedrigen und genauen U-Wert.
Für Hausbesitzer:innen lohnt es sich, die U-Werte verschiedener Fenstermodelle zu vergleichen, um eine energieeffiziente und langfristig kostensparende Wahl zu treffen. Benötigst du in Sachen Sanierung und Modernisierung Beratung, kannst du dich jederzeit vertrauensvoll an dein:e Haspa Berater:in wenden.
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FAQ zum Thema U-Wert und Fenster
Wie beeinflusst der U-Wert den Wärmeverlust im Winter?
Der U-Wert für Fenster beschreibt die Wärmeleitung durch das Fenster. Je niedriger dieser Wert ist, desto geringer ist der Wärmeverlust im Winter. Fenster mit einem besseren U-Wert, wie z.B. solche mit Dreifachverglasung, reduzieren den Wärmeverlust nach draußen erheblich und können so zur Energieeinsparung beitragen.
Was ist der Unterschied zwischen dem U-Wert der Verglasung und dem Gesamt-U-Wert des Fensters?
Während der U-Wert der Verglasung nur die Effizienz der Verglasung berücksichtigt, umfasst der Gesamt-U-Wert des Fensters auch den Rahmen und den Randverbund. Der Gesamtwert ist daher ein umfassenderes Maß für die Dämmleistung des gesamten Fensters.
Lohnt es sich, alte Fenster auszutauschen?
Ja, der Austausch alter Fenster gegen moderne, gut isolierende Fenster kann den Wärmeverlust deutlich reduzieren. Während alte Fenster oft U-Werte von 3,0 W/(m²K) oder höher aufweisen, erreichen moderne Fenster mit Dreifachverglasung U-Werte von unter 0,8 W/(m²K), was zu erheblichen Energieeinsparungen führen kann.
Welche U-Werte sind Standard bei modernen Fenstern in Neubauten?
In Neubauten sind Fenster mit U-Werten von 1,3 W/(m²K) oder niedriger Standard. Die Empfehlung für Neubauten liegt jedoch bei noch effizienteren Fenstern mit Dreifachverglasung, die U-Werte von 0,8 W/(m²K) oder weniger erreichen können. Diese übererfüllen die gesetzlichen Anforderungen und bieten eine optimale Energieeffizienz. Bedenke: Für eine staatliche Förderung werden Fenster mit einem maximalen U-Wert von 0,95 W/(m²K) benötigt.
Lässt sich der U-Wert bestehender Fenster verbessern?
In begrenztem Maße ja. Während der Rahmen meist unverändert bleibt, kann ein Austausch der Verglasung gegen eine energieeffizientere Variante den Gesamt-U-Wert des Fensters verbessern. Auch die Optimierung des Randverbunds kann zur Verbesserung beitragen. Für eine signifikante Verbesserung ist jedoch oft ein kompletter Fenstertausch erforderlich.