Inhalte im Überblick
Ursachen und Entstehung von Finanzkrisen einfach erklärt
Stell dir vor, du bist in einem riesigen Spiel, in dem du Dinge wie Häuser oder Aktien einfach kaufst und verkaufst, in der Hoffnung, dass die Preise steigen und du Gewinn machst. Manchmal werden die Leute sehr aufgeregt und optimistisch über diese Dinge, also fangen sie an, sehr viel zu kaufen, was die Preise noch weiter in die Höhe treibt. Das ist, als würdest du einen Luftballon immer weiter aufblasen.
Aber jetzt kommt der schwierige Teil: Irgendwann wird der Ballon zu groß und platzt. Das passiert, wenn die Preise plötzlich fallen und alle, die viel Vermögen investiert haben, hart getroffen werden, weil das, was sie gekauft haben, viel weniger wert ist, als das, was sie dafür bezahlt haben. Das kann nicht nur bei Privatpersonen, sondern auch bei Banken und andere Finanzinstitute zu großen Problemen führen, weil sie vielleicht auf der Grundlage dieser überhöhten Preise Geld verliehen haben.
Das heißt, manchmal geraten Banken und Finanzinstitute in Schwierigkeiten, weil sie nicht genügend liquide Mittel haben, um ihre kurzfristigen Ausgaben zu decken. Dann werden die Menschen nervös und wollen ihr Geld von den Banken abziehen. Das kann zu einer Art „Panik“ führen, bei der viele Personen gleichzeitig versuchen, ihr ganzes Vermögen abzuheben, was die Probleme der Banken noch weiter verschärft.
Hast du Fragen oder fehlt dir Beratung?
Kein Problem, mit über 1.400 Finanzexpert:innen in der Metropolregion Hamburg findest du online oder in der Filiale immer die richtige Berater:in.
Außerdem können Menschen, die Kredite aufgenommen haben, plötzlich Schwierigkeiten haben, ihre Schulden zurückzuzahlen. Das kann zu großen Verlusten für diejenigen führen, die das Geld verliehen haben. Da viele Banken und Finanzinstitute miteinander verbunden sind und einander Geld leihen, können Zahlungsausfälle bei einem Institut zu Problemen bei anderen Instituten führen und das gesamte Finanzsystem destabilisieren. Ein bekanntes Beispiel hierfür war die globale Finanzkrise von 2008, als der Zusammenbruch von Hypothekenbanken weitreichende Schockwellen in der Weltwirtschaft auslöste.
Auswirkungen und Folgen von Finanzkrisen
Die Auswirkungen von Finanzkrisen sind ziemlich vielfältig und können von wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis hin zu sozialen Problemen reichen. Ein Hauptproblem ist ein wirtschaftlicher Abschwung. Das bedeutet, dass die Wirtschaft nicht so gut läuft wie zuvor. Wenn eine Krise eintritt, bekommen Unternehmen oft weniger Kredite, was dazu führt, dass sie weniger investieren und die Leute weniger ausgeben. Das kann zu einer Rezession führen, was bedeutet, dass die Wirtschaft „schrumpft“ und die Arbeitslosigkeit steigt.
Außerdem können Finanzkrisen zu Preisanstiegen oder -rückgängen führen. Manchmal führt auch ein starker Nachfragerückgang dazu, dass die Preise und Löhne sinken, was du vielleicht schon als Deflation kennst.
Weitere Auswirkungen können sein:
Staatsverschuldung: Häufig steigt die Staatsverschuldung stark an, da Regierungen versuchen, die Wirtschaft durch Konjunkturprogramme anzukurbeln und Finanzinstitute zu retten.
Globale Auswirkungen: In unserer vernetzten Welt können die Auswirkungen einer Finanzkrise schnell global werden. Internationale Kreditgeber:innen und Investor:innen ziehen sich zurück, der Handel nimmt ab und ganze Regionen können in Mitleidenschaft gezogen werden.
Vertrauensverlust: Die vielleicht subtilste, aber nachhaltigste Auswirkung ist der Verlust des Vertrauens in das Finanzsystem. Wenn Menschen ihr Geld von den Banken abziehen und Unternehmen nicht mehr investieren, kann es Jahre dauern, bis dieses Vertrauen wiederhergestellt ist.
Soziale und politische Unruhen: Wirtschaftliche Schwierigkeiten und steigende Arbeitslosigkeit können zu sozialen Spannungen und politischen Unruhen führen. Dies kann außerdem die politische Landschaft verändern und eine Verschärfung der politischen Rhetorik antreiben.
Die Finanzkrise von 2008 in den USA
Die Finanzkrise von 2008 war eine der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Großen Depression der 1930er Jahre. Sie wurde durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst, die sich über Jahre hinweg aufgebaut hatten. Hier eine detaillierte Erklärung der Ereignisse:
Zunächst gab es eine „Blase“ auf dem US-Immobilienmarkt. Das heißt, die Preise für Häuser stiegen stark an, weil viele Leute dachten, dass sie immer weiter steigen würden. Banken und andere Kreditgeber:innen gaben dann vielen Menschen Kredite, um Häuser zu kaufen. Ein Problem war, dass viele dieser nicht in der Lage waren, diese Kredite zurückzuzahlen.
Die Banken verpackten diese Kredite dann in komplexe Finanzprodukte und verkauften sie auf dem Finanzmarkt. Sie taten dies, um das Risiko zu streuen, was aber dazu beitrug, dass niemand wirklich wusste, wie riskant diese Produkte tatsächlich waren. Unter anderem wurden auch Derivate eingesetzt, um das Risiko weiter zu aufzuteilen.
Derivate sind Verträge, die sich auf einen Basiswert beziehen und sich von diesem ableiten. Der Basiswert kann beispielsweise eine Aktie sein. Mit dem Derivat wird auf eine bestimmte Entwicklung des Basiswertes spekuliert.
Viele Investoren:innen weltweit, wie Banken, Pensionsfonds und Versicherungen, kauften diese komplizierten Finanzprodukte in großem Stil, weil sie glaubten, damit mehr Vermögen erwirtschaften zu können als mit traditionellen Anlagen. Als die Blase (oder eben der Luftballon) auf dem Immobilienmarkt platzte und die Hauspreise fielen, konnten viele ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen. Es kam zu zahlreichen Zwangsversteigerungen und viele Menschen verloren als Folge ihr Zuhause. Die komplizierten Finanzprodukte, in die diese Kredite verpackt waren, verloren plötzlich stark an Wert.
Da viele Banken und Finanzinstitute viele Mittel in diese Produkte investiert hatten, erlitten sie massive Verluste. Einige Banken gerieten so stark in Schieflage, dass sie pleite gingen oder von anderen Banken übernommen werden mussten (Banken-Crash). Das führte auch dazu, dass sich die Banken untereinander kein Geld mehr leihen wollten, was die Kreditvergabe zwischen den Banken und auch an Unternehmen und Privatpersonen stark einschränkte.
Globale Auswirkungen und Bankenkrise
Die Finanzkrise von 2008 hatte auch internationale Auswirkungen, die weit über die Finanzmärkte hinausgingen. Als Finanzinstitute zusammenbrachen und die Märkte verunsichert wurden, brachen die Aktienmärkte weltweit ein. In der Folge gerieten viele Länder in eine Rezession, kurz gesagt: Der Handel ging zurück, die Arbeitslosigkeit stieg und die Menschen gaben weniger Geld aus.
Einer der Hauptgründe für das Ausmaß der Krise war das Versagen der Regulierungsbehörden. Diese Behörden haben die Aufgabe, die Aktivitäten der Finanzinstitute zu überwachen und zu kontrollieren. Das System der Aufsichtsbehörden wies jedoch deutliche Lücken und Schwächen auf. Dadurch war es den Banken möglich, riskante Geschäfte zu tätigen, ohne über ausreichende Sicherheiten zu verfügen oder die Risiken angemessen zu messen. Dieser Mangel an Kontrolle trug wesentlich zur Entstehung und Ausbreitung der Finanzkrise bei, indem er die Unsicherheit unkontrollierter Spekulation erhöhte und schließlich das Vertrauen in das Finanzsystem erschütterte.
So behältst du deine finanzielle Gesundheit im Blick
Schuldenabbau ist zweifellos das Fundament auf dem Weg zur finanziellen Freiheit. Sie ist der erste entscheidende Schritt, um dich von Belastungen zu befreien und eine solide Basis für deine Zukunft zu schaffen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Sicherheit deiner Mittel ist die Einlagensicherung. Die Sicherung garantiert, dass das Geld, das du bei einer Bank angelegt hast, auch dann geschützt ist, wenn diese in Schwierigkeiten gerät. Was der BIP ist, erklären wir dir auf dem Insider ebenfalls.