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Was sind Steuern und welche Steuern gibt es?
Steuern sind nicht gerade das Lieblingsthema der Deutschen. Denn Steuern sind eine Geldleistung, für die es keine Gegenleistung gibt. Man bezahlt also für irgendwas, bekommt aber für sein Geld nichts zurück. So scheint es zumindest.
Doch Steuern sind die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Dieser finanziert damit Ausgaben, die im Sinne der Gemeinschaft sind. Dazu gehören unter anderem Ausgaben für das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie die öffentliche Infrastruktur.
Dass der Staat sich die Steuern einfach nur in die Taschen steckt, ist also eher nur gefühlte Wahrheit, als dass es den Tatsachen entspricht. Denn alle Bürger:innen sind zwar verpflichtet Steuern zu zahlen, sie profitieren aber auch von den Leistungen, die dadurch finanziert werden. Doch welche Steuern gibt es eigentlich?
Direkte und indirekte Steuern
Insgesamt gibt es fast 40 unterschiedliche Steuern in Deutschland, die sich nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen lassen. Eine geläufige Unterscheidung ist die Art und Weise, wie die Steuergelder an die Finanzämter abgeführt werden: auf direktem oder indirektem Weg. Indirekte Steuern entrichtet man fast unbemerkt, etwa an der Zapfsäule, im Kino oder beim Einkaufen. In diesen Fällen führen die Unternehmen die Steuer an das Finanzamt ab, geben diese aber durch einen erhöhten Endpreis an die Verbraucher:innen weiter. Deshalb wird auch von indirekter Steuer gesprochen.
Geht es in öffentlichen Debatten um die Steuerzahlerin oder den Steuerzahler, stehen meist die direkten Steuern im Mittelpunkt, wie zum Beispiel die Einkommensteuer. Sie wird in Deutschland auf alle erzielten Einkommen von Einzelpersonen erhoben. Bei der direkten Steuer sind Steuerträger:in – also die Person, die durch die Steuer belastet wird – und Steuerschuldner:in – die Person, die dem Finanzamt die Steuer schuldet – ein und dieselbe Person. Die Einkommensteuer wird folglich direkt vom Steuerträger oder der Steuerträgerin an das Finanzamt abgeführt. Deshalb wird auch von direkter Steuer gesprochen.
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Diese Steuerarten und Steuerbereiche gibt es
In Deutschland gibt es sehr spezifische Steuerarten, auf die wir gleich auch nochmal eingehen werden. Erst einmal lassen sich die verschiedenen Steuerarten in 3 Oberbereiche kategorisieren:
- Verkehrssteuern: Alle Steuern, die auf wirtschaftliche Vorgänge erhoben werden. Dazu gehört zum Beispiel auch die Umsatzsteuer, die beim Kauf von Waren anfällt. Auch Kraftfahrzeugsteuer und Versicherungssteuer sind sogenannte Verkehrssteuern.
- Verbrauchssteuern: Hierzu zählen alle Steuern für den Ge- oder Verbrauch bestimmter Waren wie Strom und Genussmittel. Ein Beispiel ist die Stromsteuer.
- Besitzsteuern: Egal, ob du ein eigenes Haus besitzt oder ein Jahresgehalt erzielst – auf deinen Besitz fallen ebenfalls Steuern an. Dabei wird zwischen Ertragssteuern und Besitzsteuern unterschieden. Beispiele für Besitzsteuern sind die Kapitalertragssteuer und die Grundsteuer.
Verschiedene Steuerarten
In Deutschland gibt es 40 verschiedene Steuerarten. Darunter auch teilweise recht skurrile, von denen du wohl noch nicht so häufig gehört hast. Die wichtigsten Steuern sind aber logischerweise die, mit denen der Staat am meisten Geld verdient. Dazu zählen unter anderem:
- Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen
- Einkommensteuer auf Gehälter
- Energiesteuer auf Strom, Gas usw.
- Einfuhrumsatzsteuer und Zölle auf importierte Waren
Es gibt, wie bereits erwähnt, aber noch einige weitere Steuern, von denen nicht so oft die Rede ist, in alphabetischer Reihenfolge:
- Abgeltungssteuer: Darunter fallen insbesondere Kapitalerträge von Privatpersonen, z. B. Dividenden, Zinsen und Erträge aus Investmentfonds.
- Alkoholsteuer und Alkopopsteuer: Indirekte Verbrauchssteuer, die in der Regel auf alkoholhaltige Getränke erhoben wird.
- Biersteuer
- Energiesteuer
- Erbschaftssteuer
- Getränkesteuer: Gehört zu den örtlichen Steuern. Besteuert wird in der Regel die Abgabe bestimmter Getränke gegen Entgelt.
- Gewerbesteuer: Wird von jedem Gewerbebetrieb erhoben, der im Inland geführt wird.
- Grunderwerbssteuer: Fällt hauptsächlich beim Hauskauf an und zählt zu den Kaufnebenkosten.
- Hundesteuer: Soll dazu beitragen, die Zahl der Hunde zu begrenzen und wird von den Gemeinden erhoben.
- Jagd- und Fischereisteuer
- Kaffeesteuer
- Kapitalertragssteuer: Wird auf Kapitalerträge über 1.000 € pro Jahr erhoben.
- Kirchensteuer: Zählt zu den direkten Steuern.
- Körperschaftssteuer: Eine besondere Form der Einkommensteuer für juristische Personen, der Steuersatz beträgt 15 %.
- Kraftfahrzeugsteuer: Wird in der Regel für alle Personen erhoben, die auf einem Kraftfahrzeug gemeldet sind.
- Luftverkehrsteuer: Fällt zum Beispiel auf den Kauf von Flugtickets oder die Buchung von Pauschalreisen an.
- Rennwettsteuer & Lotteriesteuer
- Schankerlaubnissteuer
- Schaumweinsteuer
- Spielbankabgabe: Die Spielbankabgabe ist von den Betreibenden einer öffentlichen Spielbank zu entrichten und wird an die von den zuständigen Landesbehörden bestimmten Kassen abgeführt.
- Tabaksteuer
- Vergnügungssteuer: Hier werden in Städten und Gemeinden veranstaltete Vergnügen besteuert, wie zum Beispiel Tanzveranstaltungen und Filmvorführungen.
- Zweitwohnungssteuer: Wird für eine Zweitwohnung in der besteuernden Gemeinde erhoben.
- Zwischenerzeugnissteuer: Unter Zwischenerzeugnissen sind alkoholische Getränke zu verstehen, die – vereinfacht ausgedrückt – zwischen Wein und Spirituosen angesiedelt sind.
Was lernen wir daraus? Ob und welche Steuern du zahlen musst, ist immer eine sehr individuelle Frage. Du fährst Auto und hast einen Hund? Dann zahlst du Hundesteuer und Kraftfahrzeugsteuer. Menschen mit Katze und Fahrrad werden hingegen nicht belangt. Um Abgaben wie die Mehrwertsteuer, die Energiesteuer und die Versicherungssteuer kommt jedoch niemand von uns herum. Als Endverbraucher:innen zahlen wir sie indirekt an den Staat.
Muss ich eigentlich eine Steuererklärung abgeben?
Um die Steuererklärung ranken sich viele Mythen. Vor allem das Gerücht, dass wenn man einmal eine Steuererklärung abgegeben hat, das nun fortan immer tun muss, hält sich sehr hartnäckig. Dabei stimmt das gar nicht.
Denn viele Angestellte, insbesondere ledige, müssen keine Steuererklärung abgeben, weil ihre Firma bereits monatlich Lohnsteuer für sie ans Finanzamt überwiesen hat. Es kann sich aber lohnen, die Steuererklärung zu machen, da du verschiedene Ausgaben von der Steuer absetzen kannst. Dazu gehören zum Beispiel Fahrt- und Bewerbungskosten sowie viele weitere Werbungskosten. Diese werden mit deiner bereits gezahlten Lohnsteuer verrechnet – und eventuell erhältst du dann etwas Geld vom Finanzamt zurück! So kannst du zum Beispiel auf bequemen Wege deine Urlaubskasse etwas füllen.
Informiere dich in diesem Zusammenhang auch über Lohnsteuerhilfe in Hamburg.
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