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Weltkindertag: Ein Fest für die Rechte und das Wohl der Kinder

Weltkindertag: Straßenschild mit der Aufschrift "Platz der kinderrechte" Foto: Pixabay/Dominik Rheinheimer

Am 20. September werden die Rechte der Kinder gefeiert. In einem Bundesland ist das sogar ein offizieller Feiertag. Um dieses Datum herum gibt zahlreiche Veranstaltungen – auch in Hamburg. Lies mehr.

Die Geschichte des Weltkindertags

1919 gründete die britische Lehrerin und Sozialreformerin Eglantyne Jebb (1876-1928) mit ihrer Schwester Dorothy die Organisation Save the Children. Sie verfasste für die Organisation 1923 eine „Erklärung der Rechte des Kindes„. Darin wurde u. a. gefordert, dass jedem Kind „die materiellen und geistigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, die es für seine normale Entwicklung benötigt“. Sie sollten Nahrung, Pflege und Obdach erhalten sowie vor Ausbeutung geschützt werden. Diese „Children’s Charta“ wurde als „Genfer Erklärung“ 1924 vom Völkerbund (Vorläuferorganisation der Vereinten Nationen) verabschiedet.

Mit der Auflösung des Völkerbundes 1946 hatte das Papier jedoch keinerlei Wirkung mehr, auch wenn es vorher schon keine rechtliche Bindung gab. Die ein Jahr zuvor gegründeten Vereinten Nationen (UN) hatten zwar eine Charta der Menschenrechte verabschiedet, konkrete Aussagen zu Kinderrechten gab es dort aber nicht. Deshalb wurde die Lobbyarbeit der Kinderhilfsorganisation fortgesetzt. Außerdem sollte ein „internationaler Tag der Kinder“ auf die Bedürfnisse und Rechte von Minderjährigen aufmerksam machen.

Die UN griffen die Idee auf und empfahlen ihren Mitgliedsstaaten am 21.09.1954, einen solchen Tag zu initiieren. Damit sollte der Einsatz für die Rechte und das Wohlergehen von Kindern gestärkt und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) unterstützt werden. Ein Jahr später feierten 40 Länder den „Universal Children’s Day“. Nach Angaben des Deutschen Kinderhilfswerkes wird der weltweite Kindertag heute in mehr als 145 Ländern gefeiert. Da sich die Mitgliedsstaaten selbst das Datum aussuchen können, wird auf der Welt an unterschiedlichen Tagen im Jahr auf Kinderrechte aufmerksam gemacht.

Weltkindertag: Kinder mit erhobenen armen im Schatten vor der Kulisse eines Sonnenuntergangs mit Regenbogen. Unten in Regenbogen-Farben auf Schwarz steht Universal Children's Day.
Pixabay/Gerd Altmann

UN-Konvention stärkt Kinderrechte

Am 20.11.1959 beschloss die UN-Generalversammlung einstimmig eine „Erklärung der Rechte des Kindes“, die die ursprüngliche „Genfer Erklärung“ des Völkerbundes erweiterte. Doch es dauerte exakt 30 Jahre, bis aus einem bloßen Bekenntnis ohne rechtliche Bindung eine UN-Konvention wurde – also ein völkerrechtlicher Vertrag der Mitgliedsstaaten. Am 20.11.1989 wurde die 54 Artikel umfassende Konvention verabschiedet. Wer sich detailliert über das „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“, wie die UN-Kinderrechtskonvention im Amtsdeutsch heißt, informieren möchte, kann sich eine 116-seitige Broschüre des Bundesfamilienministeriums herunterladen. Die Kinderrechtskonvention wurde von allen Mitgliedsstaaten – mit Ausnahme der USA – ratifiziert und ist die meist unterzeichnete UN-Konvention.

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Wann wird der Weltkindertag gefeiert?

Der 20.11. gilt deshalb als „internationaler Tag der Kinderrechte„. An diesem Datum wird z. B. in der Schweiz und in Finnland gefeiert. In vielen Staaten gilt der 1.06. als „internationaler Kindertag“ oder „Tag des Kindes“, dies gilt insbesondere für (ehemalige) sozialistische/kommunistische Staaten.

Bei uns und z. B. in Österreich wird der Weltkindertag am 20.09. gefeiert – wie von UNICEF vorgeschlagen. Dieser Tag ist übrigens in Thüringen – als einzigem deutschem Bundesland – seit 2019 sogar ein gesetzlicher Feiertag. Die Landesregierung des Freistaates begründete den neuen Feiertag u. a. damit, dass Kinder so über den Alltag hinaus besondere Aufmerksamkeit bekämen und arbeitende Eltern mehr Zeit gemeinsam mit ihrem Nachwuchs verbringen können.

Seit der Wiedervereinigung gibt es in Deutschland sogar zwei besondere Tage für Kinder: neben dem 20.09. auch noch den 1.06. Denn in der ehemaligen DDR war dies der „internationalen Kindertag“, weshalb es bis heute an diesem Tag in zahlreichen Kommunen ebenfalls Feste für Kinder und deren Rechte gibt.

Situation der Kinder in Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland hat die UN-Kinderrechtskonvention 1992 ratifiziert und sich damit verpflichtet, die Rechte der Kinder zu achten und zu fördern. In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Fortschritte erzielt und Verbesserungen eingeführt. Allerdings war laut Statistischem Bundesamt 2023 knapp jede:r vierte (23,9 %) unter 18-Jährige in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. EU-weit waren es sogar 24,8 %.

Laut Armutsbericht 2024 des Deutschen Paritätischer Wohlfahrtsverbandes e.V., der auf Daten von 2022 basiert, hat die Armutsquote in Hamburg von 14,8 % im Jahr 2012 auf 19,5 % im Jahr 2022 zugenommen. Bundesweit stieg die Quote in dieser Zeit von 15,0 % auf 16,8 %. Die „Sozialstruktur der Armut“ zeige laut Verband, dass die große Mehrzahl der Armen Erwerbstätige mit geringem Einkommen (26,4 %), Rentner:innen (23,2 %) sowie Minderjährige (21,8 %) sind.

Das Bundesfamilienministerium spricht davon, dass jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut bedroht sei. Mit Hilfe des geplanten Bundeskindergrundsicherungsgesetzes solle der Nachwuchs künftig besser geschützt werden. Das Vorhaben und dessen geplante Umsetzung ist allerdings stark umstritten. Während auf der einen Seite von „mehr Chancen für Kinder“ und „Vereinfachungen“ gesprochen wird, reicht die Kritik von „zu bürokratisch“ und „zu hohen Kosten“ bis „reine Verwaltungsreform, hier werden nur bereits bestehende Leistungen zusammengeführt“.

2024 Jahr feierte der Weltkindertag bereits seinen 70. „Geburtstag“. Im Jubiläumsjahr haben UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk das Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ ausgerufen. Die beiden Organisationen fordern, „dass die Politik ihre Prioritäten verstärkt auf Kinder ausrichten“ müsse. In Kinder zu investieren, sei „gerade jetzt notwendig, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Gleichzeitig gilt es, die Kinder- und Menschenrechte als demokratische Gesellschaft gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung zu verteidigen„, heißt es in einer Mitteilung.

weltkindertag: zwei fröhliche kleine Mädchen spielen auf einer Wiese mit hohem Gras und Blumen
Pixabay/Adelkazaika

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